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Russische Invasion: Krieg gegen die Ukraine: So ist die Lage

Russische Invasion

Krieg gegen die Ukraine: So ist die Lage

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    Trümmer vor einem durch einen russischen Raketeneinschlag beschädigten Wohnhaus.
    Trümmer vor einem durch einen russischen Raketeneinschlag beschädigten Wohnhaus. Foto: Andrii Marienko/AP

    Der anhaltende russische Beschuss ukrainischer Städte und Gemeinden hat an diesem Wochenende besonders viele Opfer unter Kindern gefordert. So waren fünf Kinder unter den zwölf Toten, die mehrere Raketeneinschläge im ukrainisch kontrollierten Teil des Gebiets Donezk am Samstagabend forderten. Das jüngste der Opfer sei erst drei Jahre alt gewesen, sagte der Militärgouverneur des Gebiets, Wadym Filaschkin, in einem Fernsehinterview. Weitere zehn Menschen seien verletzt worden.

    Im Landkreis Pokrowsk wurde neben der Kreisstadt auch der Ort Riwne mit umfunktionierten Flugabwehrraketen vom Typ S-300 beschossen. Dort sei eine Rakete in das Haus einer sechsköpfigen Familie eingeschlagen, führte Filaschkin aus. Alle sechs, darunter die drei Kinder, seien ums Leben gekommen. In Pokrowsk starben drei Erwachsene und zwei Kinder. Bei der Kleinstadt Torezk kam ein Zivilist durch den Abwurf einer Fliegerbombe ums Leben.

    Tote Zivilisten auch im Süden der Ukraine

    Derweil sind am Sonntag in der südukrainischen Region Cherson nach offiziellen Angaben durch russischen Beschuss mindestens zwei Menschen ums Leben gekommen. Weitere Personen wurden verletzt. "Die russische Armee hat heute ein paar Stunden lang ununterbrochen die Wohnviertel von Cherson beschossen", klagte der Militärgouverneur der Region, Olexander Prokudin, auf seinem Telegram-Kanal. Getroffen worden seien unter anderem ein Markt und mehrere Wohnhäuser.

    Auch das umliegende Gebiet haben die Russen mit Artillerie, Minenwerfern, Panzern, Drohnen und Flugzeugen angegriffen. Unter den Verletzten waren hier demnach zwei weitere Kinder.

    Selenskyj kondoliert und will Vergeltung

    Schon nach den Angriffen in Donezk hatte Präsident Wolodymyr Selenskyj den Angehörigen sein Beileid ausgesprochen und eine Antwort angekündigt. Russland habe auf rein zivile Ziele geschossen. "Und Russland muss fühlen - jedes Mal spüren - dass keiner dieser Angriffe ohne Folgen für den Terrorstaat enden wird", forderte er.

    Dazu werde die Ukraine trotz der anhaltenden russischen Luftangriffe ihre Rüstungsproduktion massiv hochfahren. "Wir arbeiten so hart wie möglich daran, dass unsere Verteidigungs- und Sicherheitskräfte sich in diesem Jahr bei einem erheblichen Teil ihrer Aktionen auf unsere eigene ukrainische Produktion stützen können", sagte Selenskyj am Samstagabend in seiner täglichen Videoansprache. Der Feind werde die Stärke ukrainischer Waffen immer stärker zu spüren bekommen. Die Ukraine müsse auf jede Art russischen Terrors, auf jede Verstärkung russischen Drucks eine entsprechende Antwort geben, sagte er.

    Zu Neujahr war nach Moskaus Drohnen- und Raketenangriffen auf ukrainische Städte anschließend die russische Grenzstadt Belgorod von Kiew attackiert worden.

    Gauck wirft Bund Zögerlichkeit bei Waffenlieferungen an Ukraine vor

    In Deutschland heizt das russischen Dauerfeuer auf ukrainische Städte ebenfalls die Diskussion an. Alt-Bundespräsident Joachim Gauck hat der Bundesregierung Zögern bei Waffenlieferungen an die Ukraine vorgeworfen. "Angesichts des zermürbenden Stellungskriegs und der abscheulichen Luftangriffe auf die ukrainische Zivilbevölkerung schaue ich sorgenvoll auf unser Tun und frage mich, ob unsere Unterstützung ausreicht", sagte er der "Bild am Sonntag". Er habe mit Experten gesprochen, sagte Gauck auf eine Frage nach der von der Ukraine erbetenen Lieferung deutscher Taurus-Marschflugkörper. "Und nach diesen Gesprächen kann ich nicht mehr nachvollziehen, dass wir zögern, diese Waffe und weitere Munition zu liefern."

    Der Taurus ist einer der modernsten Flugkörper der Luftwaffe. Die Waffen finden auch aus großen Höhen und Entfernungen ihr Ziel und können etwa Bunkeranlagen zerstören. Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hatte Anfang Oktober entschieden, vorerst keine Taurus-Marschflugkörper zu liefern. Dahinter steckte die Befürchtung, dass auch russisches Territorium von den Präzisionswaffen mit einer Reichweite von 500 Kilometern getroffen werden könnte.

    Russland führt seit mehr als 22 Monaten einen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Dabei beschießt das russische Militär auch regelmäßig zivile Ziele wie Städte oder Objekte der Energie- und Wasserversorgung für die Bevölkerung. Moskau weist allerdings alle Vorwürfe zurück. Bei einer Sitzung des UN-Sicherheitsrats behauptete der russische Vertreter Wassili Nebensja zuletzt, Tote unter der ukrainischen Zivilbevölkerung seien nur das Resultat angeblich abgestürzter oder fehlgeleiteter Flugabwehrraketen Kiews.

    (dpa)

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