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Russische Invasion: Krieg gegen die Ukraine: So ist die Lage

Russische Invasion

Krieg gegen die Ukraine: So ist die Lage

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    Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj verspricht unter anderem mehr Digitalisierung, eine bessere Truppenversorgung und Bürokratieabbau.
    Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj verspricht unter anderem mehr Digitalisierung, eine bessere Truppenversorgung und Bürokratieabbau. Foto: Eric Lalmand/Belga, dpa

    Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat nach einem Treffen mit dem neuen Verteidigungsminister Rustem Umjerow Reformen im Verteidigungsministerium angekündigt. Selenskyj versprach in seiner Videobotschaft gestern Abend unter anderem mehr Digitalisierung, eine bessere Truppenversorgung und Bürokratieabbau. Dies solle Kommandeuren mehr Zeit geben, um sich mit den eigentlichen Kämpfen zu befassen statt mit Papierkram, sagte der ukrainische Präsident.

    Selenskyj hatte im September - rund 18 Monate nach Beginn des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine - Verteidigungsminister Olexij Resnikow nach Korruptionsvorwürfen entlassen. Anschließend wurden auch sechs von dessen Stellvertretern ihres Amtes enthoben. Umjerow wurde neuer Minister. Zuvor war er Chef des ukrainischen Fonds für Staatsvermögen gewesen.

    Scholz sagt Ukraine Winterpaket und weitere Waffenlieferungen zu

    Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) sagte der Ukraine weitere Waffenlieferungen und finanzielle Unterstützung zu. "Mehr als empört" sei er, dass Russlands Präsident Wladimir Putin vor zivilen Opfern im Nahost-Konflikt gewarnt habe, sagte Scholz am Donnerstag in einer Regierungserklärung im Bundestag. "Zynischer als das geht es nun wirklich nicht." Beim anstehenden EU-Gipfel werde es neben dem Nahostkonflikt auch um die Unterstützung der Ukraine gehen.

    Deutschland werde ein Winterpaket für das von Russland angegriffene Land schnüren. Zentral sei "all das, was zur Luftverteidigung nötig ist". So werde Deutschland der Ukraine eine zusätzliche Einheit des Flugabwehrraketensystems Patriot liefern, neue Iris-T-Systeme, neue Flugabwehrpanzer Gepard sowie neue, dafür nötige Munition. Das hatte das Verteidigungsministerium bereits angekündigt.

    Tote und Verletzte in Südukraine nach russischem Beschuss am Abend

    In der Südukraine wurden gestern Abend mindestens zwei Menschen durch russischen Beschuss getötet und vier weitere verletzt worden. Bei einem russischen Raketenangriff auf ein Lebensmittellager kamen in der Region Mykolajiw nach Angaben des Innenministeriums zwei Zivilisten um Leben, eine Person wurde verletzt. In der angrenzenden Region Cherson wurden dem Militärgouverneur Olexander Prokudin zufolge drei weitere Menschen durch Artillerie- und Luftangriffe verletzt.

    Zuvor meldete das russische Verteidigungsministerium die Abwehr von zwei ukrainischen Raketen vom Typ S-200 nahe der wichtigen Hafenstadt Sewastopol auf der besetzten Schwarzmeer-Halbinsel Krim. Demnach soll es weder Verletzte noch Schäden geben. Russische und ukrainische Telegramkanäle veröffentlichten derweil Videos, welche aufsteigende Rauchschwaden nahe der Stadt zeigen. In dieser Gegend verorten ukrainische Beobachter Waffenstützpunkte der Schwarzmeerflotte. Unabhängig überprüfen lassen sich die Angaben nicht.

    Ukrainische Armee bestätigt Kämpfe auf Südufer des Flusses Dnipro

    Die ukrainische Armee hat erneut einen Vorstoß am russisch besetzten Ufer des Dnipro in der Südukraine unternommen. Der ukrainische Generalstab informierte über russischen Beschuss des Dorfes Pischtschaniwka im besetzten Teil des Gebietes Cherson. Damit bestätigte das Militär vorherige Berichte von russischen Quellen über Kämpfe in den Dörfern Pischtschaniwka und Pojma in dem Gebiet. Diesen Berichten nach haben sich die Ukrainer allerdings bereits wieder zurückziehen müssen.

    Brückenverbindungen über den Fluss für das Heranbringen von ukrainischer Technik und Nachschub wurden den Angaben nach bisher nicht errichtet. Die russische Luftwaffe hatte zuvor den ukrainisch-kontrollierten Teil des Dnipro-Ufers wegen möglicher ukrainischer Truppenkonzentrationen intensiv bombardiert. Dabei wurden mehrfach Zivilisten getötet.

    Das wird heute wichtig

    Im Süden und Osten der Ukraine geht die ukrainische Gegenoffensive weiter. In Nordkorea setzt der russische Außenminister Sergej Lawrow seine zweitägige Visite fort. Angesichts der Kriege im Nahen Osten und in der Ukraine will US-Präsident Joe Biden sich heute Abend (20.00 Uhr Ortszeit/Freitag 02.00 Uhr MESZ) in einer Ansprache aus dem Oval Office an die Nation wenden.

    (dpa)

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