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Die Linke: Rücktritt Hennig-Wellsow, Co-Chefin, mit sofortiger Wirkung

Die Linke

Mit sofortiger Wirkung: Hennig-Wellsow erklärt Rücktritt

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    Linken-Parteichefin Susanne Hennig-Wellsow ist mit sofortiger Wirkung zurückgetreten
    Linken-Parteichefin Susanne Hennig-Wellsow ist mit sofortiger Wirkung zurückgetreten Foto: Martin Schutt, dpa (Archivbild)

    "Ich habe nach reiflicher Überlegung eine Entscheidung getroffen, die mir sehr schwer gefallen ist." So beginnt der Tweet, den Susanne Hennig-Wellsow am Mittwochnachmittag absetzte – und mit dem sie für eine Überraschung sorgte. Darin verlinkt ist eine Erklärung, welche sie auf ihrer Homepage veröffentlichte. Die Message: Die Co-Chefin der Linken tritt mit sofortiger Wirkung von ihrem Amt zurück.

    Rücktritt: Hennig-Wellsow räumt Fehler ein

    "Ich stelle heute mein Amt als Parteivorsitzende der Linken mit sofortiger Wirkung zur Verfügung. Ich weiß um die vermeidbaren Fehler, die ich selbst gemacht habe. Ich weiß auch, dass ich es nicht ausreichend vermocht habe, diejenigen zu überzeugen, die mit Erneuerung vor allem die Angst vor dem Verlust des Vertrauten, der Gewissheiten verbinden", schreibt Hennig-Wellsow in der Erklärung. Die Erneuerung der Linken sei ihr nicht gelungen: "Das Versprechen, Teil eines Politikwechsels nach vorn zu sein, konnten wir aufgrund eigener Schwäche nicht einlösen", schrieb Hennig-Wellsow über den Zustand ihrer Partei. "Zu wenige Menschen glaubten uns, dass wir bereit und in der Lage wären, dieses Land aktiv gestaltend zum Besseren zu verändern."

    Die 44-Jährige hatte die Linkspartei seit Ende Februar 2021 gemeinsam mit Janine Wissler geführt. Nun seien "neue Gesichter" nötig. Das hat auch mit dem Sexismus-Skandal zu tun, der die Partei jüngst erschütterte.

    Hennig-Wellsow: Sexismus-Skandal der Linkspartei einer von drei Gründen

    Für ihren sofortigen Rücktritt führte Hennig-Wellsow drei vorherrschende Gründe an.

    • Ihre private Lebenssituation: Diese "erlaubt es nicht, mit der Kraft und der Zeit für meine Partei da zu sein, wie es in der gegenwärtigen Lage nötig ist. Ich habe einen achtjährigen Sohn, der mich braucht, der ein Recht auf Zeit mit mir hat", erklärt Hennig-Wellsow.
    • Laut Hennig-Wellsow benötigt die Partei eine Erneuerung: "Diese Erneuerung braucht neue Gesichter, um glaubwürdig zu sein."
    • „Der Umgang mit Sexismus in den eigenen Reihen" habe "eklatante Defizite unserer Partei offengelegt. Ich entschuldige mich bei den Betroffenen und unterstütze alle Anstrengungen, die jetzt nötig sind, um aus der LINKEN eine Partei zu machen, in der Sexismus keinen Platz hat."

    Hintergrund für den dritten Grund ist, dass es bei der Linkspartei in Hessen jahrelang zu sexuellen Übergriffen gekommen sein soll. Das war am vergangenen Wochenende bekannt geworden.

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