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Roland Wöller entlassen: Schuster wird Innenminister von Sachsen

Sachsen

Nach "Diskussionen" und Skandalen: Sachsens Innenminister Wöller entlassen

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    Regierungschef Kretschmer trennt sich wohl von Innenminister Roland Wöller
    Regierungschef Kretschmer trennt sich wohl von Innenminister Roland Wöller Foto: Sebastian Kahnert, dpa (Archivbild)

    Polizeiskandal, Vetternwirtschaft und umstrittene Äußerungen: Die Skandale rund um den CDU-Politiker Roland Wöller wurden nun doch zu viel. Am Freitag wurde der Innenminister von Sachsen entlassen. Landesregierungschef Michael Kretschmer (CDU) gab dies am Mittag in Dresden bekannt. In seinem Statement sagte er, dass "Diskussionen der vergangenen Wochen und Monate" haften geblieben waren: "Die Innenpolitik braucht eine Führung, die neue Ideen hat, die Kraft, diese umzusetzen und die ein breites Vertrauen genießt."

    Schuster wird Nachfolger von Wöller als Innenminister von Sachsen

    Ein Nachfolger für Wöller steht auch schon fest: Dieser wird CDU-Innenpolitiker Armin Schuster. Er ist ehemaliger Bundestagsabgeordneter und war zuletzt Präsident für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe. Nun soll er bereits am Montag die Arbeit als Innenminister von Sachsen aufnehmen.

    Zunächst wird Schuster wohl mit Aufräumarbeiten und der Schaffung von Vertrauen beschäftigt sein. Wöller war nämlich in einige Skandale und Affären verwickelt.

    Skandale um Wöller: Munitionsskandal, Vetternwirtschaft, Dienstreise

    Der MDR berichtete jüngst, dass der scheidende Innenminister eine Studienfreundin seiner Frau für den Chefposten der sächsischen Polizeihochschule vorgesehen hat. Daraufhin hatte die Polizeigewerkschaft Wöllers Rücktritt gefordert. In der sächsischen Polizei waren in dessen Amtszeit noch weitere Affären aufgetreten: Ein Munitionsskandal, ein verbotenes Aufnahmeritual und zuletzt eine zweifelhafte Dienstreise hatten für Aufsehen gesorgt. Bei Letzterer soll das Mobile Einsatzkommando (MEK) Leipzig einen Skiurlaub in den Alpen in einem Vier-Sterne-Hotel als Fortbildungsreise deklariert haben.

    Wöller hatte danach auch mit seiner Reaktion für Kritik gesorgt. Er zeigte sich "erschüttert, aber nicht überrascht". Ganz überraschend kommt nun auch seine Entlassung nicht. Nach den jüngsten Rücktrittsforderungen, denen Wöller nicht nachkam, wurde der Druck auf Kretschmer hoch.

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