Die letzten Meter ziehen sich. Fast 20 Minuten ist man zu Fuß unterwegs, um das imposante Regierungsgebäude zu erreichen. Es liegt auf einem Hügel im Osten der nordirischen Hauptstadt Belfast, im Stadtteil Stormont. Auf vier Stockwerken befinden sich Parlamentssäle, Besprechungsräume sowie Büros für Abgeordnete und Beamte. Micky McCoy, der Interessierte seit elf Jahren durch das Regionalparlament führt, erlaubt an diesem Tag Besucherinnen und Besuchern, auch auf jenen Stühlen Platz zu nehmen, die eigentlich den nordirischen Politikerinnen und Politikern vorbehalten sind. Denn "Stormont" ist nahezu leer. Wo Gesetze für Menschen im nördlichen Landesteil des Vereinigten Königreiches diskutiert und abgesegnet werden sollen, herrscht Stille. Es ist ein Ausnahmezustand, der zum Dauerzustand zu werden droht.
Reportage