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Rentenreform: Altersarmut: Union und SPD planen eine große Rentenreform

Rentenreform

Altersarmut: Union und SPD planen eine große Rentenreform

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    Die Politik ist alarmiert. 50 Prozent der Deutschen sollen von Altersarmut bedroht sein.
    Die Politik ist alarmiert. 50 Prozent der Deutschen sollen von Altersarmut bedroht sein. Foto: Ralf Hirschberger, dpa (Symbolbild)

    Stimmen die Zahlen, die der Westdeutsche Rundfunk (WDR) verbreitet hat, droht 25 Millionen Menschen, die ab 2030 in Rente gehen, ein Leben unterhalb der Armutsgrenze. Das wäre jeder Zweite.

    Hauptursache dafür sei das sinkende Rentenniveau, also das immer mehr auseinanderdriftende Verhältnis der Rente zu den Durchschnittslöhnen. Diese Zahl hat am Dienstag die in der vergangenen Woche von CSU-Chef Horst Seehofer losgetretene Debatte über die Zukunft der Rente nochmals zusätzlich angeheizt.

    Rentenniveau könnte bis 2030 auf 43 Prozent sinken

    SPD-Chef Sigmar Gabriel will jetzt mit einer Reform der Alterssicherung ein weiteres Absinken des Rentenniveaus verhindern. Es liegt derzeit bei 48 Prozent. Es könnte aber nach der aktuellen Gesetzeslage, die fast 15 Jahre alt ist und noch aus der Zeit der rot-grünen Regierung von Kanzler Gerhard Schröder (SPD) stammt, bis 2030 noch bis auf einen unteren Grenzwert von 43 Prozent absinken. Gabriel will es nun aber auf dem jetzigen Niveau stabilisieren.

    Der SPD-Chef sagte: „Viel zu viele Menschen haben in den letzten 20 Jahren zu wenig verdient. Wenn das Rentenniveau weiter sinkt, droht ihnen Altersarmut.“ Um dies zu verhindern, sei eine „gerechte Anpassung“ der Rentenformel notwendig.

    Seine Parteifreundin und Arbeitsministerin Andrea Nahles, die für die Renten zuständig ist, kündigte umgehend ein umfassendes Gesamtkonzept an. Sie betonte, die gesetzliche Rentenversicherung sei „das zentrale Versprechen des Sozialstaats“, dass Arbeitnehmer nach einem Arbeitsleben im Alter auch davon leben können.

    Bayern will eigene Rentenpläne erarbeiten

    Bayerns Sozialministerin Emilia Müller soll für die CSU eigene Rentenpläne erarbeiten. Seehofer hatte angekündigt, die Altersversorgung zu einem zentralen Thema im Bundestagswahlkampf 2017 zu machen. Er verlangte, die Altersbezüge für breite Schichten zu erhöhen. Die 2001 eingeführte Riester-Rente, mit der ursprünglich das Rentenniveau stabilisiert werden sollte, erklärte er für gescheitert.

    Unter Berufung auf eigene Recherchen und Berechnungen hatte der WDR festgestellt, dass ein Arbeitnehmer nach heutigem Stand 40 Jahre lang ununterbrochen monatlich mindestens 2097 Euro brutto verdienen müsste, um 2030 eine gesetzliche Rente über dem Grundsicherungsniveau zu bekommen.

    Deutsche Rentenversicherung warnt vor Pauschalisierungen

    Die Deutsche Rentenversicherung warnte vor Pauschalisierungen. In den Berechnungen nicht berücksichtigt seien beispielsweise die betriebliche und private Vorsorge, die einen großen Anteil am Alterseinkommen eines Haushalts haben. Auch könnten niedrige Rentenleistungen eines Partners durch den anderen Partner ausgeglichen werden.

    Renten auf Grundsicherungsniveau, so die Rentenversicherung weiter, beruhten zum erheblichen Teil darauf, dass Versicherte nur kurze Zeit Beiträge einbezahlt haben. Dazu zählen nicht nur Hausfrauen, sondern beispielsweise auch selbstständige Erwerbstätige und Beamte, die meist anderweitig versorgt sind. mit dpa, epd

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