Im Streit um das Rentenpaket drohen 70 Abgeordnete der Unionsfraktion mit einem Veto. Das erfuhr die in Düsseldorf erscheinende "Rheinische Post" (Dienstagausgabe) aus Fraktionskreisen. Der Widerstand gegen das 160 Milliarden Euro teure Rentenpaket wird damit eher größer als kleiner.
Die Rente mit 63
Arbeitnehmer sollen vom 1. Juli 2014 an abschlagsfrei mit 63 Jahren in Rente gehen können. Das gilt für alle, die vor dem 1. Januar 1953 geboren sind.
Die Altersgrenze steigt jährlich um zwei Monate, bis das jetzige Mindestalter von 65 Jahren wieder erreicht ist. Der Jahrgang 1953 kann mit 63 Jahren und zwei Monaten abschlagsfrei in Rente gehen, der Jahrgang 1958 mit 64 Jahren.
Zu Beginn kommen rund 200 000 der 700 000 Neurentner für die Rente mit 63 infrage, schätzt die Bundesregierung
Bis zum 21. November sind bereits rund 110 000 Anträge auf vorzeitiges Ausscheiden aus dem Beruf bearbeitet und fast ausnahmslos bewilligt worden.
Führende Wirtschaftspolitiker der Union wiederum haben vor einem weiter wachsenden Widerstand in der Unionsfraktion gegen die Rente mit 63 gewarnt. Die Zahl der Kritiker der Rente mit 63 sei in der Unionsfraktion ist in den letzten Tagen eher größer als kleiner geworden, sagte Christian von Stetten, der Vorsitzende des Parlamentskreises Mittelstand in der Unionsfraktion. Eine Expertenanhörung am Montag in Berlin habe die Kritiker der Rente mit 63 bestätigt.
Zuletzt hatte auch die Deutsche Rentenversicherung das Rentenpaket der Bundesregierung scharf kritisiert. Es sei "nicht sachgerecht" finanziert und führe dazu, "dass der Beitragssatz mittel- und langfristig höher und das Rentenniveau niedriger" ausfallen würden als bei Fortbestehen des geltenden Rechts. AZ