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Rentenerhöhung 2022: Renten steigen so stark wie lange nicht

Rente

Die Renten steigen so stark wie lange nicht

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    Keine Angst vor Inflation? Die Renten steigen.
    Keine Angst vor Inflation? Die Renten steigen. Foto: S. Kahnert, dpa

    Für viele Beschäftigte in Deutschland wird das Jahr 2022 ein Zuschussgeschäft – Löhne und Gehälter steigen deutlich langsamer als die Preise. Die 21 Millionen Rentner allerdings müssen die hohe Inflation weit weniger fürchten: Ihre Altersbezüge steigen in den alten Bundesländern im Juli um 5,35 Prozent und in den neuen sogar um 6,12 Prozent. Zum Vergleich: In Westdeutschland ist das die höchste Rentenerhöhung seit fast 40 Jahren.

    Ohne eine Korrektur in der Rentenformel würde die Anhebung sogar noch um gut einen Prozentpunkt höher ausfallen. Der sogenannte Nachholfaktor sorgt jedoch dafür, dass nach Jahren, in denen die

    Die Basis ist die Lohnentwicklung

    Basis für die Höhe der Renten ist die Entwicklung der Löhne im vorangegangenen Jahr – und die ist mit 5,8 Prozent in den alten Ländern und 5,3 Prozent in den neuen Ländern ausgesprochen gut ausgefallen. „Das ist eine gute Nachricht für die Menschen, die durch ihre Arbeit jahrelang den Laden am Laufen gehalten haben“, sagt Sozialminister Hubertus Heil (SPD). „Gerade angesichts der aktuellen Herausforderungen, sei es durch steigende Preise oder die internationale Krisenlage, ist es wichtig, zu sehen, dass unser Rentensystem funktioniert.“

    Bundesminister für Arbeit und Soziales, Hubertus Heil (SPD) in seinem Ministerium in Berlin.
    Bundesminister für Arbeit und Soziales, Hubertus Heil (SPD) in seinem Ministerium in Berlin. Foto: Britta Pedersen, dpa

    Die Entwicklung hat auch Heil und seine Ministerialbeamten überrascht, die im Herbst vergangenen Jahres noch von einer Rentenerhöhung um 4,4 Prozent ausgegangen waren. Durch die etwas stärkere Erhöhung passt sich auch das Rentenniveau zwischen West- und Ostdeutschland weiter an: Ab Juli beträgt die Differenz nur noch 1,4 Prozentpunkte. Spätestens im Jahr 2025 soll der sogenannte Rentenwert, also die Bezugsgröße für die Berechnung der gesetzlichen Rente, dann in Ost und West gleich sein. Ab 1. Juli ist ein sogenannter Entgeltpunkt in den alten Bundesländern umgerechnet 36,02 Euro an Rente wert. Konkret heißt das: Hat ein Rentner mit seinen Beiträgen während seines Berufslebens, zum Beispiel, 40 Entgeltpunkte angesammelt, entspricht das einer monatlichen Rente von 1440 Euro.

    Was wird aus den Erwerbsminderungsrenten?

    Unklar ist noch, wie die von den Ampelparteien im Koalitionsvertrag versprochene Erhöhung der Erwerbsminderungsrenten aussehen wird. Die von früheren Bundesregierungen bereits verbesserten Leistungen gelten bisher nur für Neurentner. Sozialdemokraten, Grüne und Liberale wollen nun dafür sorgen, dass auch die Versicherten in den Genuss von Verbesserungen kommen, die aus gesundheitlichen Gründen schon länger in Rente sind.

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