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Rente mit 67: Seehofers Rentenkritik bringt FDP auf die Palme

Rente mit 67

Seehofers Rentenkritik bringt FDP auf die Palme

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    Kaum eingeführt hat CSU-Chef Seehofer eine Debatte über die Rente mit 67 losgetreten. Foto: Stefan Sauer dpa
    Kaum eingeführt hat CSU-Chef Seehofer eine Debatte über die Rente mit 67 losgetreten. Foto: Stefan Sauer dpa

    Mit seiner Kritik an der Rente mit 67 hat CSU-Chef Horst Seehofer den ersten Koalitionsstreit im neuen Jahr ausgelöst. Der designierte FDP-Generalsekretär Patrick Döring griff den bayerischen Ministerpräsidenten umgehend an: "Ich bezweifle, dass Herr Seehofer mit dieser Antäuschung nach links sich und vor allem den Bürgern einen Gefallen tut", sagte Döring der Hannoverschen Allgemeinen Zeitung. Die zu Jahresbeginn gestartete, schrittweise Einführung der Rente mit 67 bis zum Jahr 2029 sei richtig und sozial. "Wir Liberale stehen dazu."

    Von der Leyen verteidigt Rentenmodell

    Auch Bundesarbeitsministerin Ursula von der Leyen (CDU) verteidigte das neue Rentenmodell. "Wenn wir generationengerecht bleiben wollen zwischen den Alten, die die wohlverdiente Rente brauchen, und den Jungen, die diese erarbeiten müssen, dann ist der Weg, zwei Jahre länger arbeiten zu müssen, der richtige", sagte von der Leyen am Montag im Deutschlandfunk. "Die Alternative wäre Rentenkürzung oder Beiträge rauf, und beides ist meines Erachtens nicht zumutbar." Der gewählte Weg, das Rentenalter schrittweise von 65 auf 67 zu erhöhen, sei "eine der fairsten und gerechtesten Lösungen, die wir finden konnten in der Gesellschaft".

    Laut Seehofer "faktischen Rentenkürzung"

    Seehofer hatte am Wochenende gewarnt, dass die Beschäftigungsmöglichkeiten für Arbeitnehmer über 50 sich spürbar verbessern müssten. "Sonst wird die Verlängerung der Lebensarbeitszeit zur faktischen Rentenkürzung", sagte er der Bild am Sonntag. Darüber müsse eine breite öffentliche Debatte geführt werden. "Mit mir ist eine massenhafte Rentenkürzung nicht zu machen."

    Ex-Arbeitsminister Franz Müntefering (SPD) sagte im rbb-Inforadio, dass es natürlich Menschen gebe, die nicht bis 67 arbeiten könnten. Dennoch sei die Verlängerung der Lebensarbeitszeit unausweichlich gewesen. "Insgesamt ist es richtig, um die Alterssicherung insgesamt für die Zukunft stabil zu halten, diesen Weg von 65 auf 67 hin zu gehen", sagte Müntefering.

    Wirtschaft fordere flexible Rentenmodelle

    Aus der Wirtschaft kam der Ruf nach flexiblen Rentenmodellen. Der Präsident des Verbandes der Familienunternehmer, Lutz Goebel, sagte im Deutschlandradio Kultur, wer länger arbeiten wolle als bis zum 67. Lebensjahr, solle die Möglichkeit bekommen, das auch zu tun - vorausgesetzt, Arbeitnehmer und Arbeitgeber wollten das.

    Der Arbeitgeberverband BDA erklärte, die Rente mit 67 sei unverzichtbar, um die Finanzierbarkeit der dpa/AZ

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