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Rente: Koalition vertagt Gespräche über Gesamtpaket zur Rentenreform

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Koalition vertagt Gespräche über Gesamtpaket zur Rentenreform

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    In der Union mehren sich Stimmen dafür, das Renteneintrittsalter künftig an die steigende Lebenserwartung zu koppeln.
    In der Union mehren sich Stimmen dafür, das Renteneintrittsalter künftig an die steigende Lebenserwartung zu koppeln. Foto: Stephanie Pilick/Archiv (dpa)

    Die große Koalition von Union und SPD ist sich im Ringen um ein Gesamtpaket bei der Rente näher gekommen, hat aber noch keine Einigung erzielt. Sozialministerin Andrea Nahles (

    Nahles sagte, man sei einen "guten Schritt vorangekommen". Ende November werde darüber entschieden. Man werde vereinbaren, welche Punkte noch in dieser Wahlperiode erledigt werden sollen. "Die Rente bleibt stabil. Aber sicher doch", betonte die Ministerin. 

    Nahles wies vor dem Treffen darauf hin, dass sich entgegen den Befürchtungen 2016 das Rentenniveau leicht von bisher 47,8 auf 48 Prozent erhöht habe. Das

    Offen war zuletzt vor allem die Finanzierung der Ost-West-Angleichung der Renten. Nahles hatte einen Vorschlag für eine Angleichung bis 2020 vorgelegt. Allerdings wehrte sich Finanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) bisher gegen eine Steuerfinanzierung dieser milliardenschweren Reform. Nahles sagte jetzt, bei dem Treffen seien Finanzen nicht strittig diskutiert worden. Auch beim Vorhaben, Geringverdiener vor Altersarmut zu schützen, gab es zuletzt noch Diskussionsbedarf darüber, wie dies zielgenau geregelt werden kann. 

    Kanzlerin Angela Merkel (CDU) hatte vor dem Treffen ihre Hoffnung geäußert, dass sich CDU, CSU und SPD trotz aller Differenzen noch auf die im Koalitionsvertrag vereinbarten Rentenpläne einigen werden. Ein Durchbruch bei den längerfristigen Regelungen für das Rentenniveau war nach ihren Worten ohnehin nicht zu erwarten. Dazu werde Nahles im November erst noch ein Gesamtkonzept vorlegen, sagte Merkel. 

    Als eine von Merkel angesprochene langfristige Entwicklung ist die sogenannte doppelte Haltelinie zu sehen, nach der die Rente bis 2045 nicht unter ein bestimmtes Niveau abrutschen und zugleich die Beiträge einen bestimmten Wert nicht übersteigen sollen. 

    Nicht im Koalitionsvertrag vereinbart ist die von der CSU verlangte erneute Ausweitung der Mütterrente. CDU und SPD sind bisher wegen der hohen Kosten dagegen.

    Der Sozialverband VdK forderte eine vollständige Angleichung der Mütterrenten. Zugleich wandte sich

    Das Institut der deutschen Wirtschaft (IW) sprach sich gegen eine von Nahles angestrebte "Haltelinie" beim Rentenniveau aus. Der Rentenexperte des arbeitgebernahen Instituts, Jochen Pimpertz, sagte der dpa: "Es bedarf keiner zusätzlichen Haltelinie. Denn bis 2025 wird das Sicherungsniveau vor Steuern ohnehin nicht unter 46 Prozent fallen. Berücksichtigt man den Anstieg der Regelaltersgrenze auf 67 Jahre, dann bleibt das Rentenniveau sogar bis 2030 über 46 Prozent und damit deutlich über der bislang gültigen Haltelinie von 43 Prozent." dpa

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