Der SPD-Kanzlerkandidat Martin Schulz hat sich gegen eine Anhebung des Renteneintrittsalters auf 70 Jahre ausgesprochen. "Ich bin nicht bereit, in der Referenzperiode, in der wir heute sind, wo wir entschieden haben, dass bis zum Jahre 2029 das Renteneintrittsalter auf 67 Jahre erweitert werden soll, jetzt schon wieder darüber zu diskutieren, dass die Rente erst mit 70 kommen soll", sagte Schulz am Mittwoch bei einer Podiumsdiskussion im schleswig-holsteinischen Ahrensburg. Die Rente mit 67 Jahren sei hart genug. "Dabei bleibt es. Und wenn wir die Mehrheit haben, wird es auch dabei bleiben", sagte Schulz rund siebeneinhalb Monate vor der Bundestagswahl am 24. September.
Schulz erarbeitet mit Nahles ein neues Renten-Konzept
Das ist Martin Schulz
Martin Schulz wurde am 20. Dezember 1955 in Hehlrath (heute Stadt Eschweiler) geboren. Mit seiner Frau Inge hat er zwei gemeinsame Kinder.
Der gerlernte Buchhändler tratt 1974 in der SPD ein und engagierte sich bei den Jusos (Jungsozialisten).
Seit 1999ist Schulz Mitglied des SPD-Parteivorstandes und Parteipräsidiums.
Schulz und die Europa-Politik: Mitglied des Europäischen Parlaments ist Martin Schulz seit 1994. Von 2014 bis 2017 war er der Präsident des Europäischen Parlaments.
Ende 2016 kündigte Schulz seinen Wechsel in die Bundespolitik an:
Seit kurzem ist bekannt, dass er als neuer SPD-Kanzlerkandidat bei der Bundestagswahl 2017 antreten wird. Der Parteivorsitzende Gabriel hat auf dieses Posten verzichtet.
2016 wurde die Biografie "Martin Schulz - vom Buchhändler zum Mann für Europa" veröffentlicht. In dem Buch kommen unter anderem die Wegbegleiter Sigmar Gabriel und Jean-Claude Juncker zu Wort.
Martin Schulz wird immer wieder als wortgewant, witzig, impulsiv und direkt beschrieben.
Lesen und Fußball sollen zu seinen Hobbys zählen.
Derzeit erarbeite er mit Bundesarbeitsministerin Andrea Nahles (SPD) ein neues Rentenkonzept, sagte Schulz. "Es geht in die Richtung, dass wir versuchen, das, was heute stabil vorhanden ist, zu erhalten, ohne dass die Beitragssätze explodieren." Er räumte jedoch ein, dass dies hochkomplex und das Papier noch nicht fertig sei. "Das ist noch nicht ausgereift, das Konzept. Daran arbeiten wir."
Bei der Podiumsdiskussion in der Selma-Lagerlöf-Gemeinschaftsschule war der Andrang interessierter Bürger so groß, dass die rund 450 Menschen fassende Aula schon deutlich vor Beginn der Veranstaltung wegen Überfüllung geschlossen werden musste. dpa