Nach seiner Wahl zum schottischen Regierungschef ist Humza Yousaf vereidigt worden. Der 37-Jährige von der Schottischen Nationalpartei (SNP), die eine Unabhängigkeit von Großbritannien anstrebt, versicherte König Charles III. am Mittwoch seine Treue. Seine Familie schaute bei der Zeremonie im obersten schottischen Gericht Court of Session in Edinburgh von der Besuchertribüne aus zu.
Yousaf ist der erste Muslim im höchsten politischen Amt des britischen Landesteils. Er löst Nicola Sturgeon als "First Minister" ab, die Mitte Februar nach mehr als acht Jahren im Amt überraschend ihren Rückzug angekündigt hatte.
Im schottischen Regierungssitz Bute House begann Yousaf anschließend mit der Besetzung seines Kabinetts. Der Regierung nicht angehören wird die bisherige Finanzministerin Kate Forbes, die Yousaf bei der parteiinternen Wahl nur knapp unterlegen war.
Der neue Regierungschef hatte ihr den Posten einer Ministerin für den ländlichen Raum angeboten, was einer Degradierung gleichgekommen wäre. Forbes betonte, sie werde Yousaf künftig von der Hinterbank aus unterstützen. Ohne eine Einbindung der 32-Jährigen sehen Kommentatoren allerdings die Gefahr steigender Spannungen in der Partei. Forbes vertritt einen deutlich konservativeren Kurs als Yousaf, der als Ziehsohn der liberalen Sturgeon gilt.
(dpa)