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Reaktionen zur US-Wahl: Die Nervenschlacht hat ein Ende - und die halbe Welt feiert Bidens Sieg

Reaktionen zur US-Wahl

Die Nervenschlacht hat ein Ende - und die halbe Welt feiert Bidens Sieg

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    Die Bundesregierung hofft durch den Sieg von Joe Biden auf eine Verbesserung der deutsch-amerikanischen Beziehungen.
    Die Bundesregierung hofft durch den Sieg von Joe Biden auf eine Verbesserung der deutsch-amerikanischen Beziehungen. Foto: Matt Slocum, dpa

    Es sind die Worte, denen die halbe Welt tagelang entgegen gefiebert hat. Der 46. Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika steht fest. Um 17.25 Uhr am Samstagabend unserer Zeit vermeldet CNN die Entscheidung, andere große Medien ziehen nach.

    Dass die Nervenschlacht mit dem Sieg des Demokraten Joe Biden ihr Ende gefunden hat, ist allerdings unwahrscheinlich. Denn noch bevor sich die Eilmeldung in verbreitet, macht der noch amtierende Präsident unmissverständlich klar, dass er seine Niederlage nicht akzeptieren wird. „ICH HABE DIESE WAHL GEWONNEN“, twittert Donald Trump wütend. Nach der Wahl ist vor dem juristischen Kampf ums Weiße Haus.

    US-Wahl 2020: Viele Amerikaner sind mit ihren Nerven am Ende

    Wer verstehen will, was dieses Ergebnis für die USA bedeutet, findet Antworten bei CNN-Moderator Van Jones. „Heute ist ein guter Tag. Es ist heute Morgen einfacher, Vater zu sein. Es ist einfacher, Deinen Kindern zu sagen, dass Charakter zählt. Dass es zählt, die Wahrheit zu sagen. Dass es zählt, ein guter Mensch zu sein“, sagt der Kommentator unter Tränen.

    Van Jones ist schwarz, er war Berater von Barack Obama. Und doch war er nicht von Anfang an ein Trump-Hasser. Nach dessen Antrittsrede im Kongress vor fast vier Jahren gehörte Van Jones zu denen, die daran zu glauben schienen, dass der großspurige, rücksichtslose aggressive Kandidat Trump sich im Amt verändern und ein Staatsmann, ein Präsident für alle Amerikaner werden würde. Nun, es kam anders.

    Viele Prominente gratulieren Joe Biden zum Wahlsieg

    Nach vier Jahren Trump ist nicht nur Van Jones mit den Nerven am Ende. Die sozialen Netzwerke explodieren mit der Nachricht, dass Joe Biden die Wahl in Pennsylvania gewonnen und damit die magische Marke von 270 Wahlleute-Stimmen geknackt hat. Politiker gratulieren, Prominente feiern, ganz normale Leute haben das Bedürfnis, etwas zu sagen zu dieser Wahl, die ganz Amerika, die ganze Welt in Atem gehalten hat. "Yes, he can! Herzlichen Glückwunsch an Joe Biden. Bin sehr erleichtert, dass der Wahlkrimi ein gutes Ende genommen hat. Mein Vertrauen in die amerikanische Demokratie ist wieder gestärkt. Jetzt sollte das bizarre Schauspiel der letzten Tage ein Ende finden", twittert Bayerns Ministerpräsident Markus Söder.

    Bundeskanzlerin Angela Merkel lässt via Twitter über ihren Sprecher Steffen Seibert ausrichten: "Ich freue mich auf die künftige Zusammenarbeit mit Präsident Biden. Unsere transatlantische Freundschaft ist unersetzlich, wenn wir die großen Herausforderungen dieser Zeit bewältigen wollen."

    Als Merkel vor vier Jahren Trump gratulierte, war sie deutlich distanzierter. Sie betonte, dass Deutschland und Amerika durch Werte verbunden seien, nämlich Demokratie, Freiheit, den Respekt vor dem Recht sowie der Würde des Menschen unabhängig von Herkunft, Hautfarbe, Religion, Geschlecht, sexueller Orientierung oder politischer Einstellung. "Auf der Basis dieser Werte biete ich dem künftigen Präsidenten der Vereinigten Staaten von Amerika, Donald Trump, eine enge Zusammenarbeit an", schrieb Merkel damals.

    „Manchmal… gewinnen die guten Jungs“, twittert Stephen King. Als Autor von Horrorgeschichten lässt er das Böse siegen, doch nun ist er froh, dass der Spuk im Weißen Haus dem Ende entgegen geht.

    Kamala Harris erfuhr beim Joggen vom Wahlsieg

    Kamala Harris postet ein Video. Offenbar hat die erste Vizepräsidentin in der Geschichte der USA beim Joggen erfahren, dass die Sache gelaufen ist. Sportlich gekleidet, telefoniert sie an einem Straßenrand mit Joe Biden. "Wir haben es geschafft, Joe, Du wirst der nächste Präsident der Vereinigten Staaten", sagt sie – und lacht, als könnte sie es selbst noch nicht glauben.

    Der 77-jährige Biden selbst gibt sich demütig. "Die Arbeit vor uns wird hart, aber ich verspreche euch: Ich werde ein Präsident für alle Amerikaner sein – egal, ob sie mich gewählt haben oder nicht." Schon kurz darauf werden die Twitter-Profile der beiden aktualisiert. "President-Elect" ist der neue Status. Ja, Amerika hat tatsächlich nun ganz offiziell einen gewählten Präsidenten.

    Mit der Fassung ringt zeitgleich der Mann, der nun bis Januar seinen Schreibtisch im Oval Office räumen soll. Während in seiner Heimstadt New York ein Hupkonzert durch die Straßenschluchten hallt, bereitet Donald Trump die juristische Abwehrschlacht vor. In Bundesstaaten, in denen es knapp zuging, könnten die Stimmen neu ausgezählt werden. Trumps Anwälte schießen ganze Salven von Klagen ab. Ob sie noch relevant sein werden, bleibt offen. Bidens Vorsprung ist stabil. Und es ist Tradition in den USA, dass der Unterlegene in einem solchen Moment den Sieger anruft, ihm gratuliert und das Beste wünscht – für die Präsidentschaft, für das Land. Doch an einem Abgang in Würde und einer einvernehmlichen Übergabe der Macht scheint Trump nicht gelegen zu sein. Noch bis 20. Januar ist er im Amt. Es werden aufreibende Wochen. (mit sli, dpa)

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