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Reaktionen auf Tod von Alexej Nawalny: "Putin ist ein Mörder"

Kreml-Kritiker

Reaktionen auf den Tod Nawalnys: "Putin ist ein Mörder"

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    Alexej Nawalny bei einer Anhörung im Januar 2024. Eine offizielle Bestätigung über seinen Tod steht noch aus.
    Alexej Nawalny bei einer Anhörung im Januar 2024. Eine offizielle Bestätigung über seinen Tod steht noch aus. Foto: Alexander Zemlianichenko/AP

    Der prominenteste Kritiker des Kreml, Alexej Nawalny, ist offenbar gestorben. Das vermeldete die Gefängnisverwaltung des nordrussischen Gebiets Jamal am Freitagmittag, wo Nawalny zuletzt in einer Strafkolonie untergebracht war. Der 47-Jährige sei bei einem Spaziergang zusammengebrochen – Reanimationsversuche waren erfolglos. Eine offizielle Bestätigung steht noch aus.

    Die Welt blickt erschüttert auf den mutmaßlichen Tod des russischen Oppositionellen, der zu 19 Jahren Straflager verurteilt wurde. Zahlreiche Menschenrechtsorganisationen forderten Nawalnys Freilassung. Ein Überblick über Reaktionen.

    Reaktionen auf Tod von Alexej Nawalny: "Schrecklich und traurig"

    Olaf Scholz (SPD) reagierte entsetzt auf Nawalnys Tod. "Wir wissen aber nun auch ganz genau, spätestens, was das für ein Regime ist", sagte er am Freitag in Berlin. Nawalny sei sehr mutig gewesen, dass er nach einem Giftanschlag auf ihn zurück nach Russland gekehrt sei. "Und wahrscheinlich hat er diesen Mut jetzt bezahlt mit seinem Leben." Der Tod sei etwas "ganz Furchtbares, auch als ein Zeichen, wie sich

    Vizekanzler Robert Habeck (Grüne) zeigte sich bestürzt. "Alexej Nawalnys Tod erschüttert mich bis ins Mark", sagte er. Das Regime Putin habe ihn auf dem Gewissen – Nawalny habe sein Leben verloren in seinem Einsatz für ein besseres Russland. "Er war ein Patriot, der sich für Demokratie und den Rechtsstaat einsetzte und sein Land und die Menschen dort liebte. Mehr als sein eigenes Leben."

    Angela Merkel sagte am Freitag in Berlin: "Die Nachricht vom Tode Alexej Nawalnys erfüllt mich mit großer Bestürzung. Er wurde Opfer der repressiven Staatsgewalt Russlands. Es ist furchtbar, dass mit ihm eine mutige, unerschrockene und sich für sein Land einsetzende Stimme mit fürchterlichen Methoden zum Verstummen gebracht wurde." Die Bundeskanzlerin a.D. hatte sich während ihrer Amtszeit für Nawalny stark gemacht.

    Für Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) sei Nawalny ein Held gewesen, schrieb der Politiker auf X, ehemals Twitter. "Durch seinen Widerstand hat er früh der Welt klar gemacht, dass Putin ein rücksichtsloser Verbrecher im Amt ist. Man hätte viel früher seiner Warnung folgen müssen."

    Der CDU-Außenpolitiker Norbert Röttgen nannte den Tod "schrecklich und traurig": "Ein großer Mann mehr, den Putin auf dem Gewissen hat", teilte er auf X mit.

    Dietmar Bartsch von den Linken macht ebenfalls den Kreml für Nawalnys Tod verantwortlich. Es handele sich um einen "politischen Mord", wie er nur unter Despoten möglich sei.

    Der Grünen-Bundesvorsitzende Omid Nouripour zeigte sich auf X ebenfalls bestürzt über die Nachricht. "Für seine Sicherheit war und bleibt der Kreml verantwortlich. Sein Mut lebt weiter in den Menschen, die sich gegen die russische Diktatur stellen."

    "Es ist furchtbar", begann Johannes Vogel, FDP-Bundesvorsitzender, seinen Tweet. "Über Putins tödliche Brutalität darf sich niemand jemals täuschen. Jede Sekunde, jeden Tag. Denken wir in diesen Stunden an seine Frau und seine Kinder und das Grauen, das sie erleben müssen." Putin sei ein Mörder, schrieb Vogel auf X.

    Bildungsministerien Bettina Stark-Watzinger (FDP) sprach auf X von einem "schwarzen Tag". Der Tod Nawalnys sei ein Verbrechen. Nawalny habe großen Mut bewiesen, indem er sich Putin entgegenstellte und für Freiheit und Menschenrechte kämpfte, schrieb sie. Dafür habe er mit seinem Leben bezahlen müssen.

    Weltweite Bestürzung über Tod von Kreml-Kritiker Nawalny

    Der britische Premierminister Rishi Sunak bezeichnete den Tod des Kreml-Kritikers als "eine schreckliche Nachricht". "Als schärfster Verfechter der russischen Demokratie hat Alexej Nawalny sein Leben lang unglaublichen Mut bewiesen", schrieb er auf X. Seine Gedanken seien nun bei Nawalnys Frau und dem russischen Volk, für das der Tod eine gewaltige Tragödie sei.

    Ursula von der Leyen, EU-Kommissionspräsidentin, reagierte "zutiefst beunruhigt und traurig". Auf X teilte sie mit: Der Tod Nawalnys sei "eine düstere Erinnerung daran, worum es Putin und seinem Regime geht."

    EU-Ratspräsident Charles Michel schrieb auf X: "Die EU hält das russische Regime für alleinverantwortlich für diesen tragischen Tod." 

    Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg sagte am Freitag am Rande der Münchner Sicherheitskonferenz, dass er "zutiefst traurig und sehr besorgt sei": "Meine Botschaft ist, dass wir alle Fakten klären müssen und dass Russland all die ernsten Fragen zu den Ursachen seines Todes beantworten muss."

    Ein Sprecher der US-Regierung und Sicherheitsberater von Joe Biden, Jake Sullivan, bezeichnete den Tod Nawalnys als "schreckliche Tragödie". "Angesichts der langen und schmutzigen Geschichte der russischen Regierung, ihren Gegnern Schaden zuzufügen, wirft dies reale und offensichtliche Fragen darüber auf, was hier passiert ist", sagte er gegenüber dem Radiosender NPR. Weil es noch eine offizielle Bestätigung über den Tod gebe, halte sich die Regierung zunächst mit Kommentaren zurück. 

    Von einer "schrecklichen Nachricht" sprach auch US-Vizepräsidentin Kamala Harris am Rande der Münchner Sicherheitskonferenz. Sollte sich der Tod bestätigen, sei dies ein weiteres Zeichen für Putins und Moskaus Brutalität. "Welche Geschichte sie auch immer erzählen werden, lassen Sie uns klar sagen: Russland ist verantwortlich", sagte sie. 

    Stéphane Séjourné, französischer Außenminister, erklärte: "Sein Widerstand gegen ein System der Unterdrückung hat ihn das Leben gekostet."

    Auch der niederländische Premier Mark Rutte sieht Russland in der Verantwortung für Nawalnys Tod. Auf X schrieb er, dass der Tod "bezeichnend für die unglaubliche Brutalität des russischen Regimes" sei. Er habe für Demokratie und gegen Korruption gekämpft. "Seinen Kampf musste er mit dem Leben bezahlen, während er unter schwersten und unmenschlichsten Bedingungen festgehalten wurde."

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