Immer wieder stand in den vergangenen Jahrzehnten ein Rauchverbot beim Autofahren im Raum. Doch ein entsprechendes Gesetz konnte nie durchgesetzt werden. Das will Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) nun ändern.
Er plant, in allen Fahrzeugen – auch in Privatautos – ein Rauverbot einzuführen, wenn Minderjährige oder Schwangere mitfahren. Das Verbot soll für Tabakzigaretten, E-Zigaretten, erhitzte Tabakprodukte und Cannabis gelten. Das gehe aus dem Referentenentwurf für die Cannabislegalisierung hervor, in dem auch eine Änderung des Nichtraucherschutzgesetzes geplant ist. Dieser Entwurf liegt dem RedaktionsNetzwerk Deutschland vor.
Rauchverbot im Auto: Ungeborene und Minderjährige besonders gefährdet
In der Begründung zum Gesetz heiße es: "Durch die Ausweitung des Rauchverbotes auf geschlossene Fahrzeuge in Anwesenheit von Minderjährigen und Schwangeren wird für diese besonders vulnerable Personengruppe der erforderliche Schutz vor dem Passivrauchen gewährleistet." Ungeborene und Minderjährige seien besonders gefährdet und könnten sich der besonderen Belastung, die durch das
Lauterbach plant Rauchverbot im Auto: Rauchbelastung im Auto besonders hoch
Verschiedene Studien würden belegen, dass die Rauchbelastung im Auto wegen des geringen Raumvolumens extrem hoch ist, heiße es in der Gesetzesbegründung. Auch das Einatmen von Tabakrauch aus der Umgebungsluft könne schwere Krankheiten auslösen. Passivrauchen verursache "nach gesicherter Studienlage" viele "schwere Erkrankungen und Todesfälle".
Zu den Krankheiten zählen koronare Herzkrankheit, Schlaganfall, chronisch-obstruktive Lungenerkrankungen und plötzlicher Kindstod. Ein kausaler Zusammenhang zwischen Passivrauchen und Lungenkrebs sei durch verschiedene Studien belegt.