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Rauchen: Die Deutschen greifen in der Pandemie wieder öfter zur Zigarette

Rauchen

Die Deutschen greifen in der Pandemie wieder öfter zur Zigarette

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    Eine Studie besagt, dass die Raucherquote in Deutschland wieder steigt.
    Eine Studie besagt, dass die Raucherquote in Deutschland wieder steigt. Foto: Finn Winkler, dpa

    Liegt es an der psychischen Belastung, die die immer neuen Corona-Wellen mit ihren Lockdowns und Einschränkungen mit sich bringen? Oder daran, dass die Zigarette im Homeoffice schneller gezückt wird als im Büro?

    Tatsache ist: Der Anteil der Raucher in Deutschland steigt wieder – nachdem er seit den 1980er Jahren zumindest leicht rückläufig war. Er liegt derzeit bei fast 31 Prozent unter den Menschen ab 14 Jahren, wie aus der repräsentativen Langzeitstudie „Deutsche Befragung zum Rauchverhalten“ (Debra) hervorgeht. Ende 2019 – vor der Corona-Pandemie – lag der Anteil der Raucherinnen und Raucher in der Bevölkerung ab 14 noch bei etwa 27 Prozent, vor einem Jahr bei etwa 27,5 Prozent.

    Deutlich rückläufig ist hingegen weiterhin der Anteil der ganz jungen Raucher: Von den 14- bis 17-Jährigen rauchen nur noch 8,7 Prozent, 2017 waren es noch 12,6 Prozent, 2020 10,5 Prozent – diese Altersgruppe sorgt dafür, dass der Anstieg insgesamt eher moderat ausfällt. Denn bei den über-25-Jährigen stieg der Anteil der Raucher von 26,5 im Jahr 2020 auf 30,8 im Jahr 2021, bei den 18- bis 24-Jährigen von 33,4 Prozent (2020) auf 36,1 Prozent.

    Nicht nur Zigaretten: Auch andere Süchte werden zum Problem

    „Ob Corona-Stress oder allgemein Auswirkungen der Pandemie da jetzt hineinspielen, ist ein bisschen spekulativ, kann aber sein“, sagte der Suchtforscher und Debra-Leiter Daniel Kotz. Schon vor der Corona-Pandemie habe man eine rückläufige Motivation in Deutschland beobachten können, mit dem Rauchen aufzuhören. Insgesamt hat die Pandemie den Griff zu legalen und illegalen Drogen verstärkt. Schon 2020 wurden in Deutschland 1581 drogenbedingte Todesfälle registriert. Das entsprach einem Anstieg von 13 Prozent gegenüber dem Vorjahr.

    Im ersten Lockdown hatten zudem laut einer Studie des Zentralinstituts und der Uniklinik Nürnberg 37 Prozent von über 2000 befragten Erwachsenen einen höheren Alkoholkonsum angegeben als zuvor, 21 Prozent einen geringeren. In der Corona-Krise ist zudem die Mediensucht bei Kindern und Jugendlichen deutlich gestiegen. Laut einer kürzlich veröffentlichten Studie der DAK nutzen 4,1 Prozent aller 10- bis 17-Jährigen in Deutschland Computerspiele krankhaft.

    Der Anteil der Raucher ist in Deutschland insgesamt höher als in anderen westeuropäischen Ländern. In Großbritannien etwa liegt er bei etwa 15 Prozent. Zum Vergleich: In England kostet eine Schachtel Markenzigaretten umgerechnet etwa 13 Euro und damit fast doppelt so viel wie in Deutschland. Höher als hierzulande ist der Raucheranteil unter anderem in Österreich und in Griechenland – in beiden Ländern sind Zigaretten billiger.

    Zum 1. Januar 2022 wird rauchen teurer

    Um das Rauchen weniger attraktiv zu machen, wird mit dem Jahreswechsel die Plakatwerbung für Tabakprodukte wie Zigaretten weitestgehend verboten. Am 1. Januar 2022 gibt es zudem erstmals seit sieben Jahren wieder eine Tabaksteuererhöhung in der Bundesrepublik. Dann steigt die Steuer für eine Packung mit 20 Zigaretten um durchschnittlich 10 Cent. 2023 werden weitere 10 Cent aufgeschlagen, in den Jahren 2025 und 2026 kommen noch einmal jeweils 15 Cent pro Packung hinzu. Auch Wasserpfeifentabak und erhitzter Tabak, die beide bislang niedriger - nämlich wie Pfeifentabak - besteuert worden sind, werden künftig höher besteuert. Bei den Liquids für E-Zigaretten wird erst erst ab 1. Juli 2022 an der Steuerschraube gedreht.

    Die Tabaksteuer ist für den Staat eine wichtige Geldquelle: Im vergangenen Jahr nahm der Fiskus damit fast 15 Milliarden Euro ein. Dem gegenüber stehen allerdings Milliardenkosten im Gesundheitsbereich. Jährlich sterben zudem 125.000 Menschen an den Folgen von Tabakkonsum. (mit dpa)

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