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Putin zu Öl-Gas-Embargo der EU: Andere Regionen erschließen

Ukraine-Krieg

Putin zu Öl- und Gas-Embargo der EU: Andere Regionen erschließen

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    Schluss mit Öl aus Russland? Der Druck in der Bevölkerung wächst, ein Energie-Embargo umzusetzen.
    Schluss mit Öl aus Russland? Der Druck in der Bevölkerung wächst, ein Energie-Embargo umzusetzen. Foto: Patrick Pleul, dpa-Zentralbild/ZB

    Im Westen wird seit Wochen über ein Embargo für Öl und Erdgas aus Russland debattiert. Für Kohle wurde gerade erst nach zähem Ringen ein Importstopp beschlossen, der aber EU-weit noch nicht sofort umgesetzt werden muss.

    Wladimir Putin scheint die Debatte um Abnehmerländer wie Deutschland, Österreich und Italien relativ kalt zu lassen. Laut der Agentur Interfax sagte der Kreml-Chef: "Was russisches Öl, Gas und Kohle angeht: Wir können ihren Bedarf auf dem heimischen Markt steigern, die Weiterverarbeitung von Rohstoffen stimulieren sowie die Lieferungen von Energieressourcen in andere Regionen der Welt erhöhen, wo sie wirklich gebraucht werden."

    Ein mögliches Embargo hätte also wohl nicht den Effekt auf den Krieg in der Ukraine, den sich der Westen erhofft. Zuletzt hatte bereits Putins Sprecher Dmitrij Peskow erklärt, "in Südostasien, im Osten" könnten neue Abnehmer gefunden werden. Allerdings bezeichnete er den europäischen Markt als "Premium".

    Indien hatte zuletzt die Zusammenarbeit mit Moskau ausgedehnt, von dort wird Russland etwa mit Arzneimitteln beliefert. Im Gegenzug soll Öl fließen.

    Putin will neue Transportwege für Öl und Gas in Russland vorantreiben

    Grundsätzlich werde Russland laut Putins neuen Aussagen "alle verfügbaren Möglichkeiten" nutzen, um seine Rohstoffe weiter anderen Ländern schmackhaft zu machen. Er verwies auch auf den Ausbau innerrussischer Transportwege. Deshalb ordnete der 69-Jährige an, noch in diesem Jahr mit dem Bau des sogenannten Nördlichen Breitenwegs zu beginnen - einer rund 700 Kilometer langen Eisenbahnstrecke südlich der Halbinsel Jamal.

    Derweil räumte Alexej Kudrin, Chef des russischen Rechnungshofes, deutlich spürbare Folgen der westlichen Sanktionen ein. "Natürlich muss unsere Wirtschaft umgebaut werden", gestand der ehemalige Finanzminister. Ihm zufolge würde eine erste Phase der Umstrukturierung zwei Jahre in Anspruch nehmen, sollten die Strafmaßnahmen auf dem bisherigen Niveau aufrechterhalten werden.

    Noch länger würde es dauern, die bislang importierten Waren durch heimische Produkte zu ersetzen. In Russland herrscht wie auch in anderen Ländern Knappheit bestimmter Lebensmittel, die Preise sind seit Kriegsbeginn exorbitant gestiegen. (mit dpa)

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