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Prozesse: Russischer Ultranationalist Girkin zu Lagerhaft verurteilt

Prozesse

Russischer Ultranationalist Girkin zu Lagerhaft verurteilt

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    Igor Girkin hatte Putin Schwäche, Entschlusslosigkeit und feige Mittelmäßigkeit vorgeworfen.
    Igor Girkin hatte Putin Schwäche, Entschlusslosigkeit und feige Mittelmäßigkeit vorgeworfen. Foto: Alexander Zemlianichenko/AP

    Der russische Ex-Geheimdienstoffizier und Ultranationalist Igor Girkin, bekannt unter dem Pseudonym Igor Strelkow, ist zu vier Jahren Lagerhaft verurteilt worden. Das Stadtgericht Moskau verhängte die Strafe, weil er zum Extremismus aufgerufen habe, wie die Agentur Interfax meldete. Girkin dürfe auch drei Jahre keine Online-Medien leiten. Die Verteidigung kündigte an, das Urteil anzufechten.

    Girkin gilt als Befürworter des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine, ist aber ein scharfer Kritiker von Präsident Wladimir Putin. Der frühere Offizier des Inlandsgeheimdienstes FSB leitete 2014 den Aufstand russischer Kräfte im ukrainischen Donbass. Wegen seiner Rolle beim Abschuss einer Passagiermaschine über der Ostukraine mit 298 Toten wurde er in den Niederlanden in Abwesenheit wegen Mordes verurteilt.

    In Russland lebte Girkin lange unbehelligt. Er konnte sogar die Militärführung als inkompetent kritisieren, als liberale Politiker längst wegen angeblicher Diskreditierung der russischen Armee verhaftet wurden. Im Sommer 2023 wurde Girkin dann wegen angeblicher Aufrufe zu Terroraktionen festgenommen. Er hatte Putin Schwäche, Entschlusslosigkeit und feige Mittelmäßigkeit vorgeworfen. Beobachter gehen davon aus, dass Girkin damit dem Image des Kremlchefs bei dessen nationalistischer Wählerschaft zunehmend schadete.

    (dpa)

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