Die EU will die Verantwortlichen für brutale Verbrechen an Frauen, Jugendlichen und Männern im Iran zur Verantwortung ziehen. Deshalb sollen Sanktionen gegen die iranische Sittenpolizei verhängt werden. Das gab Bundesaußenministerin Annalena Baerbock am Montag am Rande eines
Die Grünen-Politikerin sagte, im Iran würden Frau, die ohne Kopftuch aus dem Haus gehen oder abends gemeinsam singen und tanzen wollten, dafür verprügelt und zum Teil umgebracht. Es gehe um Verbrechen gegen Jugendliche, Kinder und Frauen, "die nichts anderes wollen, als in Frieden und in Freiheit zu leben".
Unterdrückung von Protesten im Iran: Hintergrund für Sanktionen
Hintergrund für die ankündigten Sanktionen ist die jüngste Unterdrückung von Protesten im Iran. Sicherheitskräfte waren zuletzt brutal gegen Menschen vorgegangen, die landesweit gegen den repressiven Kurs der Regierung, den Kopftuchzwang sowie das Herrschaftssystem demonstrieren.
Ausgelöst wurden die Proteste durch den Tod der 22-jährigen Mahsa Amini. Die junge Frau war am 16. September unter ungeklärten Umständen gestorben, nachdem sie wegen ihres angeblich "unislamischen Outfits" von der Sittenpolizei festgenommen worden war. Kritiker werfen der Moralpolizei vor, Gewalt angewendet zu haben. Diese Vorwürfe weist die Polizei entschieden zurück.
Kleidungsvorschriften im Iran
Im Iran gibt es Kleidungsvorschriften, die auch streng kontrolliert werden. Frauen ab neun Jahren müssen einen Mantel tragen, der die weiblichen Körperformen verhüllt. Haare und Nacken müssen durch ein Kopftuch bedeckt sein. Arme und Beine müssen bis zu den Handgelenken beziehungsweise Fußknöcheln verhüllt sein. 70 Prozent der Frauen im Iran, so zitieren Medien des Landes eine Studie, würden die Kopftuchpflicht ablehnen. (mit dpa)