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Porträt: Wehe, wenn Marie-Agnes Strack-Zimmermann in Rage gerät

Porträt

Wehe, wenn Marie-Agnes Strack-Zimmermann in Rage gerät

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    Marie-Agnes Strack-Zimmermann, Vorsitzende des Verteidigungsausschusses, fordert Kanzler Olaf Scholz seit Monaten mit oft scharfen Worten dazu auf, die Ukraine entschlossener zu unterstützen.
    Marie-Agnes Strack-Zimmermann, Vorsitzende des Verteidigungsausschusses, fordert Kanzler Olaf Scholz seit Monaten mit oft scharfen Worten dazu auf, die Ukraine entschlossener zu unterstützen. Foto: Fabian Sommer, dpa

    Sie kann gnadenlos sein. „Ich würde ja gerne auf Granit beißen. Aber es ist ja mehr Watte, in die man beißt“, musste sich der aus ihrer Sicht kaum greifbare Kanzler Olaf Scholz anhören. Noch direkter urteilte die FDP-Politikerin über SPD-Fraktionschef Rolf Mützenich – dieses „Sinnbild aller zentralen Verfehlungen deutscher Außenpolitik“, polterte sie. Wehe, wenn Marie-Agnes Strack-Zimmermann in Rage gerät. 

    Die 64-Jährige ist berüchtigt, aber auch beliebt für ihre klaren Worte. Sie gehört nicht zu den Politikern, die routiniert inszenierte Empörung als Waffe einsetzen. Gleichzeitig überschreitet sie Grenzen, wenn sie Kollegen der Regierungskoalition, der ihre Partei ja angehört, persönlich attackiert, mitunter verletzt. Bisweilen scheint sie dies nach einem ihrer Ausbrüche zu spüren. Sie nimmt zwar nichts zurück, die scharfen Formulierungen vom Vortrag wiederholt sie bisweilen aber nicht.

    Die Meinungen über die streitbare Liberale gehen weit auseinander

    „Unbeherrscht und maßlos“, nennen sie die einen, „erfrischend direkt“ die anderen. In einer Zeit, in der viele junge Politiker kaum etwas anderes gemacht haben als eben

    Stellvertreterin des Oberbürgermeisters von Düsseldorf – dort ist sie fast so bekannt, wie die Toten Hosen – wurde sie 2008. Als sie im Jahr 2017 in den Bundestag einzog, war sie bereits stellvertretende FDP-Bundesvorsitzende. 

    Seit dem Angriff Russlands ist Strack-Zimmermann medial dauerpräsent

    Bundesweite Bekanntheit erlangte die passionierte Motorradfahrerin als Moskau europäische Friedensträume in Stücke schoss: Seit Beginn des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine vor fast einem Jahr geht die verheiratete Mutter von drei erwachsenen Kindern keiner politischen Rauferei aus dem Wege, ist sie in den Medien omnipräsent. So eloquent sie bei Anne Will oder Maybrit Illner debattiert, so klar steht sie an der Seite der

    Die Vorsitzende des Verteidigungsausschusses nimmt keine Rücksicht auf den taktierenden Kanzler oder Hetze im Netz, wenn sie Kampfpanzer für Kiew fordert und das lange Zaudern der Bundesregierung eine „Katastrophe“ nennt. Sie kann und will nicht anders. Und tatsächlich: Jetzt liefert Deutschland den Leo nun doch.

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