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Porträt: Oleksij Makejew soll nun die ukrainischen Interessen wahren

Porträt

Oleksij Makejew soll nun die ukrainischen Interessen wahren

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    Oleksij Makejew soll neuer ukrainischer Botschafter werden.
    Oleksij Makejew soll neuer ukrainischer Botschafter werden. Foto: Soeren Stache, dpa

    Dass ausländische Diplomaten in Deutschland größere Bekanntheit erlangen, ist eher eine Seltenheit. Ihre Aufgabe ist es, hinter den Kulissen zu bleiben, der heimischen Regierung mit Einschätzungen zu dienen und möglichst geschickt die Interessen des Heimatlandes einzubringen. Nimmt man dies als Maßstab, dann war Andrij Melnyk alles andere als ein typischer Diplomat. Er zürnte, er forderte, er sprach Klartext: Der ukrainische Botschafter in Berlin war kein Leisetreter. Nach mehr als sieben Jahren in wurde er nun im Oktober zurück nach Kiew beordert.

    Andrij Melnyk, ehemaliger Botschafter der Ukraine in Deutschland, geht nach mehr als sieben Jahren in Deutschland nach Kiew.
    Andrij Melnyk, ehemaliger Botschafter der Ukraine in Deutschland, geht nach mehr als sieben Jahren in Deutschland nach Kiew. Foto: Kay Nietfeld, dpa (Archivfoto)

    Für ihn zieht an diesem Montag ein Mann namens Oleksij Makejew in das Botschaftsgebäude in der Berliner Albrechtstraße ein. Der 46-Jährige war von 2014 bis 2022 Chef der politischen Abteilung im ukrainischen Außenministerium, dort zuständig für Sanktionspolitik und gilt als Mann, der in Richtung Westen orientiert ist. Was ihm seinen Einstand erleichtern dürfte: Makejew spricht - wie auch schon Melnyk - fließend deutsch.

    Mit 21 Jahren trat Makejew in den diplomatischen Dienst ein

    Makejew wird die schwierige Aufgabe haben, die Interessen der Ukraine in einer sich zuspitzenden Krisenlage präsent zu halten. Statt der Krieg gegen sein Land beschäftigt die Politik inzwischen vornehmlich die Energieknappheit. Hier wird es die Aufgabe auch des künftigen Botschafters sein, immer wieder zu mahnen und an europäische Versprechen zu erinnern.

    Erfahrung hat Makejew. Schon mit 21 Jahren trat er in den diplomatischen Dienst ein, vorher studierte er internationale Beziehungen. Berufliche Stationen führten ihn in die Schweiz und nach Deutschland. Im Revolutionsjahr 2014, dem Jahr, in dem die Ukrainer auf dem Maidan in Kiew demonstrierten, begann er seine Arbeit im ukrainischen Außenministerium.

    Andrij Melnyks Rat an seinen Nachfolger: "nett und freundlich" sein

    Von seinem Vorgänger Melnyk nimmt er einen guten Rat mit. Der empfiehlt in der FAZ, „nett und freundlich“ zu sein, um „neue Sympathien für die Ukraine zu gewinnen“. Doch werde er wohl nicht umhin können, „auch unbequem und kantig zu sein und die träge deutsche Politelite immer wieder herauszufordern“.

    Verheiratet ist Makejew mit Elena Makeeva, sie arbeitet für eine Wirtschaftsprüfungsgesellschaft. Das Paar hat eine gemeinsame Tochter, Anastasia, die in Straßburg studiert.

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