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Alexander Graf Lambsdorff – Deutscher Botschafter in Russland

Porträt

Lambsdorff soll deutscher Botschafter in Moskau werden

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    Alexander Graf Lambsdorff ist für die FDP im Bundestag.
    Alexander Graf Lambsdorff ist für die FDP im Bundestag. Foto: Kay Nietfeld, dpa

    Es ist einer der spannendsten, aber auch der schwierigsten Posten, den die deutsche Außenpolitik im Moment zu vergeben hat: Wer als deutscher Botschafter in Moskau in Diensten geht, wandelt auf ganz glattem diplomatischen Parkett. Seit Jahrzehnten war die Stimmung zwischen Deutschland und Russland nicht so schlecht wie heute, Präsident Wladimir Putin gilt nicht nur als schwieriger, sondern auch als unberechenbarer Partner. 

    All das weiß Alexander Graf Lambsdorff – er ist einer der profiliertesten Außenpolitiker, die der Bundestag zu bieten hat. Insofern ist die Entscheidung, dass der FDP-Politiker im Sommer 2023 nach Moskau gehen soll, nur folgerichtig. Aktuell ist Geza Andreas von Geyr amtierender deutscher Botschafter, in einem halben Jahr steht der Wechsel an. 

    Alexander Graf Lambsdorff hat enge Beziehung zu den USA

    Lambsdorff ist weit über seine eigene Partei hinaus angesehen. Der 56-Jährige hat eine diplomatische Ausbildung durchlaufen, ab 1997 gehörte er zum Planungsstab des Auswärtigen Amtes, wechselte schließlich als Büroleiter von Klaus Kinkel an den Deutschen Bundestag. Von 2000 bis 2003 war Lambsdorff im Pressereferat der deutschen Botschaft in Washington, ab 2003 führte ihn sein Weg zurück ins Auswärtige Amt, wo er Länderreferent für Russland wurde. 

    Nach der letzten Bundestagswahl fiel der Name des gebürtigen Kölners immer wieder im Zusammenhang mit Spekulationen über die Besetzung des Postens des Außenministers, der schließlich aber den Grünen zufiel. Lambsdorff gilt als Transatlantiker, hat alleine durch sein Studium in den USA eine enge Beziehung zu Amerika.

    Die Familie Lambsdorff entstammt einem Adelsgeschlecht

    Schon Lambsdorffs Vater, Hagen Graf Lambsdorff, war Botschafter: zunächst in Lettland, später in der Tschechischen Republik. Sein Onkel Otto Graf Lambsdorff war FDP-Wirtschaftsminister in den 1970er und 1980er Jahren. Alexander Graf Lambsdorff schaffte es in der Partei bis zum stellvertretenden Vorsitzenden der liberalen Fraktion im Bundestag, vorher war er Vizepräsident des Europäischen Parlaments. Die Familie entstammt einem Uradelsgeschlecht. 

    Auf welcher Seite er steht, machte der Vater zweier erwachsener Kinder in den vergangenen Monaten immer wieder deutlich. Mit klaren Worten verurteilte er den Angriff Russlands auf die Ukraine, forderte eine militärische Stärkung Kiews und kritisierte die Ostermärsche, die sich für Abrüstung einsetzten: "Wenn Ostermarschierer jetzt

    Beschlossen ist die Personalie im Bundestag noch nicht. Das dürfte allerdings ein Spaziergang werden im Vergleich zu einem weiteren Verfahren, das Lambsdorff durchlaufen muss: Der Kreml muss ihn als Botschafter akkreditieren. 

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