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Porträt: Hendrik Streeck wechselt vom Labor in die Politik

Porträt

Hendrik Streeck wechselt vom Labor in die Politik

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    Hendrik Streeck, Direktor des Instituts für Virologie an der Uniklinik Bonn, will für die CDU in den Bundestag.
    Hendrik Streeck, Direktor des Instituts für Virologie an der Uniklinik Bonn, will für die CDU in den Bundestag. Foto: Rolf Vennenbernd, dpa (Archivbild)

    Eines hat Hendrik Streeck schon jetzt vielen Politikneulingen voraus: Wie man mit Kritik umgeht, hat der 46-Jährige in den vergangenen Jahren gelernt – auf die harte Tour. Der Wissenschaftler musste in der Zeit der Coronapandemie durch ein regelrechtes Stahlbad gehen. Der Virologe galt vielen als jemand, dem im Zusammenhang mit dem Virus der Blick für die Dramatik fehlte. Immer wieder riet er zu Lockerungen, obwohl die Situation noch nicht beherrschbar schien. Andere schätzten seine Stimme gerade deshalb: Weil er als Gegengewicht galt in der Debatte, als eine Art Gegenspieler zu Karl Lauterbach (SPD). Vom Streit hat Streeck offenbar längst nicht genug: Er will in den Bundestag und sich dort als Abgeordneter einbringen. 

    Hendrick Streeck wurde bekannt durch die Heinsberg-Studie

    Der Mediziner ist nach eigenen Angaben schon vor der Pandemie in die CDU eingetreten. Zunächst bewirbt er sich im parteiinternen Aufstellungsverfahren und wird sich in den kommenden Monaten den Mitgliedern der

    Öffentlich bekannt wurde Streeck durch die sogenannte Heinsberg-Studie. In dem kleinen Ort Gangelt im Kreis Heinsberg tobte das Coronavirus nach einer Karnevalssitzung besonders heftig. Der Wissenschaftler leitete daraus Erkenntnisse für ganz Deutschland ab. Fortan war er nicht nur ein Gefragter Interviewpartner und Talkshowgast, sondern wurde auch Mitglied im Corona-Expertenrat, der im April 2020 gegründet worden war. Heute ist er Direktor des Instituts für Virologie an der Uniklinik Bonn.

    Ehemann des Virologen arbeitet im Gesundheitsministerium

    Coronaviren waren eigentlich gar nicht das Spezialgebiet von Streeck. Er galt als Experte für HIV, forschte unter anderem in den USA. Streeck, der gebürtig aus dem niedersächsischen Göttingen stammt, kommt aus einer Mediziner-Familie: Sowohl seine Mutter als auch sein Vater sind Psychiater. Sein Großvater war Hans Streeck, Chemie, Manager und SS-Funktionär. 

    Wie sich ein Leben im Politbetrieb anfühlt, dürfte Hendrik Streeck wissen: Sein Ehemann Paul Zubeil arbeitet als Unterabteilungsleiter im Gesundheitsministerium. Zuvor war er stellvertretender Direktor des Bevölkerungsfonds der Vereinten Nationen. Die beiden leben zusammen in Bonn. 

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