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Porträt: Europas schwierigster Job: Das ist der neue Frontex-Chef Hans Leijtens

Porträt

Europas schwierigster Job: Das ist der neue Frontex-Chef Hans Leijtens

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    Frontex war schwer in die kritik geraten.
    Frontex war schwer in die kritik geraten. Foto: Nicolas Maeterlinck/Belga, dpa

    Es ist einer der schwierigsten Posten, den die EU aktuell zu vergeben hat: Seit Jahren zählt der illegale Zuzug von Flüchtlingen aus aller Welt zu den großen Problemen der Gemeinschaft. Einer der wichtigsten Bausteine in der Asylpolitik ist die Grenzschutzagentur Frontex. Doch ausgerechnet die war wegen illegaler Praktiken schwer in Verruf geraten. Der Agentur wurde vorgeworfen, illegale Pushbacks vorzunehmen, also Asylsuchende illegal abzuschieben. Die massiven Rechtsbrüche wurden dem damaligen Frontex-Chef Fabrice Leggeri zum Verhängnis. Nun hat die Behörde einen neuen Chef: Der Niederländer Hans Leijtens hat das Amt übernommen. Der 59-jährige bisherige Kommandant der niederländischen Grenz- und Militärpolizei wurde vom Verwaltungsrat der Behörde für eine Amtszeit von fünf Jahren ernannt.

    In seinem bisherigen Job als Kommandant der niederländischen Grenz- und Militärpolizei führte Leijtens mehr als 7000 Männer und Frauen. Davor war er Generaldirektor der nationalen Steuerbehörde, gab den Posten jedoch vorzeitig auf. Leijtens ist General der niederländischen Armee und hat Soziologie, Psychologie sowie Verwaltungswissenschaft studiert. Darin hat er auch promoviert.

    Hans Leijtens wird neuer Frontex-Chef.
    Hans Leijtens wird neuer Frontex-Chef. Foto: Royal Netherlands Marechaussee

    Zahl der Flüchtlinge in Europa wächst

    Leijtens weiß, was die Europäer – die sich in der Asylpolitik nur selten einig sind – von ihm erwarten: "Europas Bürger erwarten von uns, dass wir uns zusammenreißen", sagte er. Frontex ist ihm nicht neu: Er hat die Agentur im Verwaltungsrat, dem er angehörte, immer wieder kritisiert. Frontex stehe am Scheideweg, sagte er in seiner Bewerbungsrede. "Die Situation an den EU-Außengrenzen ist herausfordernd. Viele Mitgliedsländer müssen mit einer wachsenden Zahl von Flüchtlingen zurechtkommen."

    Die Agentur schöpfe ihre Möglichkeiten für den Grenz- und Küstenschutz nicht aus. Europa müsse nicht bleibeberechtigte Personen rückführen, ohne dabei die Menschenrechte zu verletzen. Dazu muss er auch die Manpower ausbauen: Auf 10.000 Mitglieder soll die Frontex-Truppe bis zum Jahr 2027 anwachsen, das Budget betrug 2022 75 Millionen Euro. 

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