Nachdem große Teile der Welt nach den ersten Corona-Lockdowns in einen Stillstand versetzt wurden, galt Christopher Nolan als einer der Retter des Kinos. Denn die großen Studios verschoben im Sommer 2020 ihre Blockbuster-Produktionen und den Kinos weltweit fehlte damals der neue Stoff, um die Menschen wieder vor die Leinwände zu bringen. Nolan hingegen brachte seinen Science-Fiction-Film "Tenet" im August in die Kinos, der erste große Film inmitten der Pandemie. Ein Film, der die Gesetze der Zeit aus den Angeln hob, ein typischer Nolan eben.
Mit seinem zwölften Spielfilm "Oppenheimer" hat sich Nolan mit einem historischen Stoff beschäftigt, wiewohl es auch darin darum geht, die physikalische Gesetze auf den Kopf zu stellen. "Was der junge Oppenheimer und seine Zeitgenossen damals machten, war revolutionär, sie stellten sich unsere Welt auf eine Art und Weise vor, wie es noch niemand getan hatte und die auch kaum jemand verstand", sagte Nolan im Interview mit dieser Zeitung. Außerdem wollte Nolan das Zwiespältige darstellen: auf der einen Seite Forscher bei ihren bahnbrechenden Erkenntnissen, auf der anderen Seite die Erbauer der ersten Atombomben. Ein Film, der nicht nur Kritikerinnen und Kritiker für sich einnahm, sondern nach "Barbie" und "Der Super Mario Bros. Film" kommerziell im vergangenen Jahr auf Position drei weltweit landete. Ein voller Erfolg also für den Regisseur.
Christopher Nolan räumt mit "Oppenheimer" bei den Golden Globes ab
Und nun kann der passionierte Regisseur und Drehbuchschreiber auch noch Preise sammeln. In den USA sind am Sonntagabend die Golden Globes vergeben worden, bei denen "Oppenheimer" zu den großen Gewinnern mit fünf Auszeichnungen gehörte, unter anderem als bester Film (Drama) und für die beste Regie. Damit zählt "Oppenheimer" auch zu den großen Favoriten der nächsten Oscar-Verleihung. Nominiert war der 53-jährige Nolan schon öfter, in diesem Jahr hat er sehr gute Chancen, am 10. März auch ausgezeichnet zu werden.
Dass Nolan auch einstecken kann, bewies er erst kürzlich bei einer Dankesrede für einen Preis der New Yorker Filmkritikerinnen und -kritiker. Er erzählte von einer virtuellen Work-out-Stunde. Die Trainerin gab nicht nur Anweisungen fürs Training, sie ließ sich auch noch über einen Film aus, den sie gerade gesehen hatte: "Tenet". Und fragte dann ins Rund: "Hat den jemand gesehen? Das sind ein paar Stunden meines Lebens, die ich nie wieder zurückbekomme!"