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Alvin Bragg: Der Mann, der Trump ins Gefängnis bringen will

Porträt

Der Mann, der Trump ins Gefängnis bringen will

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    Alvin Bragg ist ein erfahrener Jurist.
    Alvin Bragg ist ein erfahrener Jurist. Foto: Julia Nikhinson, dpa

    Dass er in die Geschichtsbücher eingehen könnte, dürfte Alvin Bragg bewusst sein. Der Mann, dessen Name bislang nur Insidern bekannt war, könnte der Erste sein, der einen früheren US-Präsidenten vor Gericht bringt. Der US-Staatsanwalt wird damit für die einen zum Helden, für die anderen zum Feindbild. Doch der 49-Jährige lässt sich von der öffentlichen Aufregung nicht beeindrucken. 

    Aufgewachsen in Harlem, dem Viertel in Manhattan, das nicht gerade den besten Ruf genießt, ist er den Umgang mit bösen Buben gewohnt. "Bevor ich 21 Jahre alt war, wurde sechsmal eine Waffe auf mich gerichtet: dreimal von Polizisten und dreimal von Leuten, die keine Polizisten waren. Ich hatte ein Messer an meinem Hals, eine halbautomatische Waffe an meinem Kopf und ein Mordopfer vor meiner Haustür", erzählte der Chefankläger einmal.

    Anklage gegen Trump: Alvin Bragg gilt nicht als politisch motiviert

    Bragg ist Mitglied in der demokratischen Partei und wirkt damit automatisch wie ein Gegenspieler Trumps. Doch in die Politik mischte sich der Jurist bislang nicht ein. "In der Sekunde, in der wir denken, wir seien New York Times. Verdächtig machte er sich bislang nicht, im Gegenteil: Immer wieder wurde er dafür kritisiert, zu zahm mit dem Ex-Präsidenten umzugehen. Vor gut einem Jahr kündigten zwei ranghohe Staatsanwälte aus Braggs Büro, Mark Pomerantz und Carey Dunne, nachdem der Chefankläger sich gegen eine Anklage Trumps in einer Ermittlung entschieden hatte. Bragg argumentierte, dass die Sachlage damals noch nicht bereit gewesen sei. Nun scheint sie das zu sein. Er wirft Trump vor, die frühere Porno-Darstellerin Stormy Daniels mit hohen Geldsummen zum Schweigen gebracht zu haben. 

    Bragg gilt als erfahrener Jurist. Er ist Absolvent der Elite-Universität Harvard, war für die Bundesstaatsanwaltschaft in New York und für die Generalstaatsanwaltschaft tätig. Zu seinen Mandanten gehörte die Familie des Afroamerikaners Eric Garner, der vor fast zehn Jahren im Würgegriff von Polizisten starb. Bragg wurde 2011 als erster Schwarzer zum leitenden Oberstaatsanwalt von Manhattan. Von Trumps Angriffen lässt er sich nicht verunsichern. "Wir werden keine Versuche tolerieren, unsere Behörde einzuschüchtern oder die Rechtsstaatlichkeit in New York zu bedrohen", schrieb er Medienberichten an seine Mitarbeiter. (mit dpa)

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