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Pflege: Situation in der Pflege spitzt sich zu: So ist die Lage in Ihrem Landkreis

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Situation in der Pflege spitzt sich zu: So ist die Lage in Ihrem Landkreis

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    Wie viele Pflegeplätze zur Verfügung stehen, ist von Landkreis zu Landkreis unterschiedlich.
    Wie viele Pflegeplätze zur Verfügung stehen, ist von Landkreis zu Landkreis unterschiedlich. Foto: Bodo Marks, dpa/AZ

    Die Pflege von Alten und Kranken wird zu einer immer größeren Herausforderung. Seit Jahren steigt die Zahl der

    Die Zahl der Pflegebedürftigen steigt und damit auch die Kosten für einen Platz im Pflegeheim

    Denn die Zahl wird weiter steigen. Das zeigen Daten des Bundesamts für Statistik. Bis Mitte des Jahrhunderts könnte die Zahl der Pflegebedürftigen auf etwa 7,5 Millionen steigen. Aktuell liegt die Zahl bei nicht einmal fünf Millionen.

    Für Bayern heißt das: Nach 578.000 pflegebedürftigen Menschen in

    Auf der Grundlage dieser Zahlen ergebe sich bis 2055 ein erheblicher Mehrbedarf an Pflegepersonal, teilte das Rote Kreuz mit. Es würden dann bei Beibehaltung des jetzigen Schlüssels rund 385.000 Pflegekräfte benötigt. Danach sieht es im Moment aber nicht aus. Im Gegenteil: Es fehlt Nachwuchs. In Deutschland begannen 2022 52.299 junge Menschen eine Ausbildung in der Pflege, sieben Prozent weniger als im Vorjahr.

    Das bringt die Pflegeheime an ihre Belastungsgrenze. Denn sind nicht ausreichend Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter angestellt, können die gilt laut der Bank für Sozialwirtschaft als insolvenzgefährdet.

    Wie viele Pflegeheimplätze aktuell zur Verfügung stehen, ist von Landkreis zu

    Die angespannte Situation in der Pflege hat auch Folgen für die Bevölkerung. Denn die Kosten für einen Pflegeheimplatz steigt seit Jahren. Lag der Eigenanteil im Jahr 2017 noch bei durchschnittlich 1645 Euro im Monat, waren es 2022 über 2200 Euro. Das ergibt eine Auswertung des Portals pflegemarkt.com. Eine Analyse des Verbands der Ersatzkassen kommt zu ähnlichen Ergebnissen. Dabei schlagen unter anderem höhere Löhne für dringend benötigte Pflegekräfte durch. Aber auch Kosten für Unterkunft, Essen und Trinken gingen nach oben.

    Für den Preis spielen unterschiedliche Faktoren eine Rolle. Großen Einfluss hat der Wohnort. In Bayern war ein Pflegeheimplatz im vergangenen Jahr mit durchschnittlich 2321 Euro im Monat verhältnismäßig teuer, in Mecklenburg-Vorpommern mit 1764 Euro am günstigsten.

    Die steigenden Kosten könnten zur Folge haben, dass immer weniger Menschen einen Pflegeheimplatz in Anspruch nehmen und stattdessen ihre Angehörigen von zu Hause pflegen. Ein Trend, der sich schon jetzt abzeichnet. Während die Zahl der Pflegebedürftigen gestiegen ist, ging der Anteil derer, die im Pflegeheim unterkommen, zurück. Das teilte das Statistische Bundesamt mit. Aktuell nehmen etwa 16 Prozent der Pflegebedürftigen einen Heimplatz in Anspruch.

    Als Kostenbremse gibt es seit 2022 neben den Zahlungen der Pflegekasse einen Zuschlag, der mit längerer Aufenthaltsdauer steigt. Den Eigenanteil nur für die Pflege drückt dies im ersten Jahr im Heim um fünf Prozent, im zweiten um 25 Prozent, im dritten um 45 Prozent, ab dem vierten Jahr um 70 Prozent. Trotzdem müssen Pflegeheimbewohner und ihre Angehörigen mit Kosten zwischen 1500 Euro und 2000 Euro rechnen.

    Mit einer Pflegereform will Karl Lauterbach gegensteuern

    Um weiteren Mehrbelastungen gegenzusteuern, hat der Bundestag eine Pflegereform beschlossen. Nach dem Gesetz von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) werden die Entlastungszuschläge zum 1. Januar 2024 erhöht. Den Eigenanteil für die reine Pflege soll das im ersten Jahr im Heim um 15 statt bisher fünf Prozent drücken, im zweiten Jahr um 30 statt 25 Prozent, im dritten um 50 statt 45 Prozent, ab dem vierten Jahr um 75 statt 70 Prozent.

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