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Parlamentswahlen in Finnland 2023: Ergebnisse, Kandidaten & Parteien

Wahlen in Finnland

Parlamentswahlen 2023 in Finnland: Niederlage für Sanna Marin

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    Sanna Marin ist seit 2019 Ministerpräsidentin in Finnland. Sie ist Vorsitzende der finnischen SPD.
    Sanna Marin ist seit 2019 Ministerpräsidentin in Finnland. Sie ist Vorsitzende der finnischen SPD. Foto: Thierry Roge, dpa/BELGA

    Mit 37 Jahren ist Sanna Marin die jüngste Ministerpräsidentin in der Geschichte Finnlands. Bleiben wird sie es nicht: Am Sonntag, 2. April 2023, standen Parlamentswahlen in Finnland an – und Marin landete mit ihrer Partei überraschend nur auf dem dritten Rang. Die Konservativen feierten den Wahlsieg. Zu den 39. Parlamentswahlen am Sonntag waren rund 5,5 Millionen Finninnen und Finnen aufgerufen, ihre Stimme abzugeben und damit ein neues finnisches Parlament zu wählen. Hier finden Sie einen Überblick über die Hochrechnung und alle Informationen zu den Finnland-Wahlen 2023.

    Finnland: Ergebnisse der Parlamentswahlen auf einen Blick

    In Finnland steht ein Regierungswechsel an: Die Konservativen, angeführt von Ex-Finanzminister Petteri Orpo, fahren den Wahlsieg ein. Nach den Hochrechnungen werden sie auf 48 der 200 Mandate kommen. Die rechtspopulistische Finnen-Partei liegt bei 46 Mandaten, Marins Sozialdemokraten kommen auf 43. Nach der Auszählung von 99 Prozent der Stimmen ergab sich folgendes Bild:

    • Nationale Koalition (die Konservativen): 20,6 Prozent
    • Die Finnen: 20,1 Prozent
    • Sozialdemokraten: 19,9 Prozent

    Wer regiert aktuell in Finnland?

    Finnland ist eine parlamentisch-demokratische Republik. Es gibt einen Regierungschef und ein Staatsoberhaupt. Finnlands aktuelles Staatsoberhaupt ist Sauli Niinistö (Nationale Sammlungspartei). Er wurde bei den Präsidentschaftswahlen 2018 für eine Dauer von sechs Jahren gewählt. Die aktuelle Regierungschefin Finnlands ist Sanna Marin (Sozialdemokratische Partei Finnland), seit 2019 Ministerpräsidentin des Landes. Der oder die Ministerpräsidentin wird direkt vom Parlament gewählt.

    Wie laufen die Parlamentswahlen 2023 in Finnland ab?

    Rund 200 Sitze gibt es im finnischen Parlament. Die Abgeordneten werden über das Verhältniswahlrecht – also über Listen der Parteien – gewählt. Insgesamt gibt es in Finnland 13 Wahlkreise. Jeder und jede finnische Staatsbürgerin über 18 darf bei den Parlamentswahlen 2023 seine oder ihre Stimme abgeben. Am 5. April 2023 wird das offiziell bestätigte Wahlergebnis der Parlamentswahlen bekannt gegeben. 

    Welche Parteien gibt es in Finnland?

    Seit den Parlamentswahlen 2019 sind neun verschiedene Parteien im finnischen Parlament vertreten. Die Regierung besteht aus einer Fünf-Parteien-Koalition, an deren Spitze Sanna Marin steht. Hier ein Überblick über die Parteien inklusive der politischen Ausrichtung:

    • Sozialdemokratische Partei Finnland (SDP): Mitte-links
    • Partei der Finnen/Perussuomalaiset (PS): Rechts
    • Nationale Sammlungspartei/Kokoomus (KOK): Mitte-rechts
    • Zentrumspartei Finnlands (Kesk): Mitte
    • Grüner Bund (Vihr): Links-liberal
    • Linkes Bündnis/Vasemmisto (Vas): Links
    • Schwedische Volkspartei Finnlands (SFP-RKP): Liberal
    • Christdemokraten (KD): Mitte-rechts
    • Bewegung Jetzt/Liike Nyt (LIIK): Mitte-rechts

    Wer sind die Spitzenkandidaten der Parteien bei der Wahl 2023?

    Schon vor einigen Wochen hat sich herauskristallisiert: Die Parlamentswahl wird zu einem Kopf-An-Kopf-Rennen dreier Parteien. Geht die Wahl nicht zu Gunsten der SDP und damit der amtierenden Ministerpräsidentin Sanna Marin aus, so könnte diese Kandidatin oder dieser Kandidat bald Regierungschefin oder Chef Finnlands sein:

    • Nationale Sammlungspartei: Petteri Orpo, Parteivorsitzender, aktueller Oppositionsführer und ehemaliger stellvertretender Ministerpräsident
    • Partei der Finnen: Riikka Purra, Parteivorsitzende

    Umfragewerte: Wie sieht die Prognose für die Finnland-Wahl 2023 aus?

    In Marins Amtszeit fielen die Corona-Pandemie, der Angriffskrieg des Nachbarlands Russland auf die Ukraine und nun ganz frisch die Aufnahme Finnlands in die Nato, der die Türkei erst am Donnerstag zustimmte. Nicht die besten Voraussetzungen, was wohl auch ein Grund dafür war, dass es zu einem Kopf-an-Kopf-Rennen kam. Laut den Umfrageergebnissen der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalt YLE lagen drei Parteien kurz vor der Wahl fast gleich auf. Die Nationale Sammlungspartei kommt auf 19,8 Prozent, die Partei der Finnen auf 19,5 Prozent und die SDP auf 18,7 Prozent.

    Ende Februar 2023 sah die Situation ähnlich knapp aus. Nach Erhebungen des finnischen Meinungsforschungsinstituts Taloustutkimus lag die Nationale Sammlungspartei mit rund 20,8 Prozent der Stimmen vorne. Knapp dahinter folgte mit 19,9 Prozent die SDP. Ebenfalls mit nur wenig Prozentpunkten Abstand folgte die Partei der Finnen mit 19 Prozent. Im einstelligen Prozentbereich bewegte sich die Zentrumspartei Finnlands (Kesk) mit 9,5 Prozent, das linke Bündnis kam auf neun Prozent. Nur knapp dahinter lag der Grüne Bund (Vihr) mit 8,9 Prozent.

    Wie oft wird in Finnland gewählt?

    In Finnland finden alle vier Jahre Parlamentswahlen statt. So auch 2023 wieder. Präsidentschaftswahlen finden dagegen alle sechs Jahre statt: zuletzt im Jahr 2018. 2024 steht in Finnland also die nächste Wahl einer Präsidentin oder eines Präsidenten an.

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