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Parlamentswahl Frankreich 2022: Macron liegt nur hauchdünn vor Linksbündnis

Parlamentswahl in Frankreich 2022

Knapper Sieg für Macron bei Parlamentswahl in Frankreich

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    Jubel statt Zittern: Macrons Vorsprung im ersten Wahlgang der Parlamentswahl in Frankreich war hauchdünn. Ob er wirklich als Sieger hervorgeht, zeigt sich am kommenden Sonntag.
    Jubel statt Zittern: Macrons Vorsprung im ersten Wahlgang der Parlamentswahl in Frankreich war hauchdünn. Ob er wirklich als Sieger hervorgeht, zeigt sich am kommenden Sonntag. Foto: Ludovic Marin, dpa

    25,75 Prozent vs. 25,66 Prozent – knapper kann eine Wahl kaum ausfallen als die Wahl der neuen Nationalversammlung am gestrigen Sonntag in Frankreich.

    Hauchdünn ist der Vorsprung, den das Lager des frisch wiedergewählten Präsidenten Emmanuel Macron da gegen das neue Linksbündnis einfahren konnte – unter einer Wahlbeteiligung auf Rekordtief. Nicht einmal die Hälfte aller Wahlberechtigten kamen zur Abstimmung: 47,51 Prozent.

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    Noch ist sein Sieg nicht sicher, denn es war erst der erste Durchgang der Parlamentswahl in Frankreich. Hier lagen das Bündnis von Präsident Macron und die neue links-grüne Allianz um Jean-Luc Mélenchon nahezu gleichauf. Letztendlich machten nur 21.442 Stimmen den Unterschied – bei rund 48,7 Millionen Wahlberechtigten.

    Obwohl am Ende das Macron-Lager als Sieger hervorging, so sieht sich doch auch das Links-Bündnis als Gewinner. Der Anführer der Linken, Mélenchon sprach in einer ersten Reaktion von einer deutlichen Niederlage Macrons im ersten Wahlgang: "Die Wahrheit ist, dass die Präsidentschaftspartei in der ersten Runde geschlagen und besiegt ist".

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    Noch ist allerdings nichts entschieden – erst kommenden Sonntag, am 19. Juni, wenn der zweite Durchgang der Wahl stattgefunden hat, zeigt sich final, wer künftig die meisten Sitze und damit das Sagen in der französischen Nationalversammlung hat. Dass das dann ganz deutlich Macron und seine Anhänger sein werden, gilt als wahrscheinlich: Schuld ist das komplizierte Wahlsystem in Frankreich. Es führt zu teils gravierenden Unterschieden zwischen prozentualem Stimmanteil und der letztendlichen Sitzverteilung.

    Fraglich ist eher, ob die Mitte-Kräfte ihre derzeitige absolute Mehrheit im Parlament verteidigen können. Nur so könnten Sie Macron politische Vorhaben leicht umsetzen. Frankreichs Premierministerin Élisabeth Borne ist da optimistisch: "Wir sind die einzige politische Kraft, die in der Lage ist, eine Mehrheit in der Nationalversammlung zu bekommen", sagte Borne nach der Wahl und mahnte die Wähler: "Wir können das Risiko von Instabilität nicht eingehen", sagte sie. Im Gegensatz zu den Linken stehe das Mitte-Bündnis für Zuverlässigkeit.

    Derzeitige Prognosen gehen davon aus, dass das Macron-Lager auf 255 bis 310 der insgesamt 577 Sitze in der Nationalversammlung kommt.

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