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Corona-Pandemie: Blick in die Corona-Zukunft: Was kommt im Herbst und Winter?

Corona-Pandemie

Blick in die Corona-Zukunft: Was kommt im Herbst und Winter?

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    Kehrt die Maskenpflicht im Einzelhandel im Herbst zurück?
    Kehrt die Maskenpflicht im Einzelhandel im Herbst zurück? Foto: Felix Kästle

    Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck hat sich mit Corona infiziert. Wie eine Sprecherin mitteilte, wurde er am Mittwoch positiv getestet und hat Erkältungssymptome. Wie Habeck geht es derzeit vielen Menschen. Immer mehr erleben selbst oder in ihrem Bekanntenkreis Corona-Infektionen mit mehr oder weniger deutlichen Symptomen. Das Saarland, Hessen und Bayern melden aktuell die höchsten Inzidenzzahlen der um sich greifenden Omikronvariante. Und obwohl der Hochsommer naht, nehmen selbst die schweren Corona-Erkrankungen zu: Die Zahl der wegen Covid-19 auf deutschen Intensivstationen behandelten Menschen stieg auf über 1200.

    Immerhin vermeldet das Robert-Koch-Institut einen Lichtblick: Die „Sommerwelle“ flacht bereits wieder deutlich ab. Möglicherweise hat sie diese Woche bereits ihren Höhepunkt hinter sich gelassen: Am Mittwoch meldete das RKI erstmals wieder deutlich weniger Neuinfektionen als am Vortag, auch wenn 127.000 neue Fälle hinzukamen. Viele Menschen in Deutschland sind überrascht, warum ausgerechnet im warmen Juli Corona wieder so früh zurückkehrt. Sogar Krankenhäuser müssen bereits wieder geplante Operationen verschieben, weil teils bis zu 30 Prozent des medizinischen und pflegerischen Personals wegen Infektionen ausfallen.

    Für Experten kam die Corona-Sommerwelle nicht überraschend

    Für Experten kam die frühe Corona-Rückkehr dagegen nicht unerwartet. Auch Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach hatte Anfang März vor einer „Sommerwelle“ gewarnt. Wissenschaftler der TU Berlin hatten im April die Juliwelle mit ihrem Höhepunkt und Brechen zur Monatsmitte erstaunlich genau vorausberechnet, obwohl damals noch andere Omikronuntervarianten vorherrschten.

    Nun haben die sogenannten Modellierer um den Berliner Professor Kai Nagel neue Modellrechnungen basierend auf der aktuellen Omikronvariante BA.5 vorgelegt, die einen Blick auf die kommenden Monate und vor allem den Winter riskieren lassen: Die Modellrechner erwarten angesichts der vielen zurückliegenden Sommerinfektionen, dass das Pandemiegeschehen in Deutschland bis Mitte August wieder etwas zurückgeht auf den Stand vom Juni.

    Dann folgt in dem Prognosemodell ein Auf und Ab: Bis in die zweite Septemberhälfte steigt die Infektionskurve in etwa auf den jetzigen Stand und fällt dann bis Mitte Oktober wieder ab. Eine tatsächliche echte Herbstwelle sagen die Modellierrechner in etwa für Ende November voraus. Dann aber könnten die Infektionszahlen schlagartig nach oben schießen und mindestens so hoch werden wie die Omikronwelle im Frühjahr.

    In diesem Fall kommt es in dem Prognosemodell auf die bis dahin ergriffenen Gegenmaßnahmen an. Zündet die von Bundesgesundheitsminister Lauterbach angekündigte Impfkampagne mit einer neuerlichen Boosterimpfung für die breite Bevölkerung mit einem an die Omikron-Variante angepassten Impfstoff, könnte dies die Zahl der Neuinfektionen um 30 Prozent sinken lassen. Aber selbst in diesem Fall läge die Infektionskurve über den Werten vom vergangenen Winter und Frühjahr.

    Wie halten wir die Omikronvariante BA.5 in Schach?

    Eine mögliche Rückkehr zur Maskenpflicht im Einzelhandel würde die Neuinfektionen um weitere zehn Prozent absenken, ebenso eine erneute Homeoffice-Pflicht. Weitere zehn Prozent liefere eine erneute Test- und Maskenpflicht an Schulen und Universitäten. All diese Maßnahmen zusammengenommen bliebe die Herbst- und Winterwelle klar unter den Werten im Frühjahr trotz ansteckenderer Omikronvariante BA.5.

    Die große Unbekannte in der Expertenrechnung ist jedoch, wie sich das Coronavirus bis dahin mit all seinen möglichen Mutationen weiterentwickelt. Als größte Sorge hegen Experten die Befürchtung, dass eine weitere Variante wieder krankmachender sein könnte als die bisherigen Omikron-Typen. Die Forscher verweisen darauf, dass dies unter anderem wichtige britische Corona-Forschungseinrichtungen für möglich hielten: „Durch die angenommene höhere Krankheitsschwere ergibt sich allerdings eine deutlich höhere, und damit möglicherweise katastrophale, Krankenhausbelastung“, warnen die Berliner Modellierer. In diesem Falle könnten trotz der heutigen Impfraten erneut erhebliche Einschränkungen von Freizeitmöglichkeiten nötig sein, um einen Kollaps des Gesundheitswesens zu vermeiden. Damit ließen sich die Infektionen deutlich unter die jetzige Juliwelle drücken.

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