„Tja, der Osten lebt“, sagt Guido Beussel und bockt ein sonnengelbes Moped auf. Es ist ein Simson Kleinroller 51 aus dem Jahr 1981, besser bekannt unter dem Namen „Schwalbe“. Beussel setzt seinen altertümlichen Halb-Helm ab, brennt sich eine an und blickt um sich, als wolle er seine Worte unterstreichen. Auf dem Sportplatz in Germendorf, einem Ortsteil von Oranienburg, stehen über 800 Mopeds und Motorräder aus einem Land, das es nicht mehr gibt und das doch weiterlebt. Die meisten hören auf Vogelnamen. Neben den Schwalben gibt es noch Spatzen, Stare, Habichte und Sperber. Sie zwitschern aber nicht, sondern scheppern und hämmern. Rängtängtängtäng.
Ostalgie