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Omikron-Welle: Höhepunkt in Deutschland bald erreicht

Corona-Pandemie

Deutschland nähert sich dem Scheitel der Omikron-Welle

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    Das Foto zeigt im Labor kultiviertes Coronavirus.
    Das Foto zeigt im Labor kultiviertes Coronavirus. Foto: Niaid-rml, dpa (Symbol)

    Noch ist das Virus stark genug, um für immer neue Rekorde zu sorgen: Die Omikron-Wand baut sich in Deutschland steil auf, die Inzidenz wächst und wächst. Und doch machen Experten Hoffnung, dass die aktuelle Welle in wenigen Wochen gebrochen werden könnte. Das Robert-Koch-Institut geht in Modellrechnungen zwar davon aus, dass die Zahl der Neuinfektionen zunächst noch einmal massiv ansteigen könnte. Weil dadurch aber eine schleichende Immunisierung in der Bevölkerung vorangetrieben wird, könnte der Scheitelpunkt der Pandemie Mitte/Ende Februar erreicht sein, und die Zahlen dürften danach erstmals wieder sinken.

    Dafür ist laut RKI-Papier kein erneuter Lockdown erforderlich – im Gegenteil: Wenn jetzt ein kurzer und harter Lockdown die Infektionszahlen deutlich nach unten drücken würde, könnte sich anschließend die Omikron-Welle erneut aufbauen und die Effekte zunichtemachen. Wichtig seien hingegen Kontaktreduktionen. Auch für die Intensivstationen sagen die Experten eine deutlich geringere Belastung voraus, als dies im vergangenen Winter der Fall war. Hier spielt vor allem der Impffortschritt eine große Rolle, der auf die Schwere des Verlaufs einen maßgeblichen Einfluss hat.

    Es lassen sich immer weniger Menschen impfen

    Allerdings schwächt ausgerechnet der sich in Deutschland weiter ab. Am vergangenen Freitag wurden 266.000 Impfdosen gegen das Coronavirus gespritzt – eine Woche vorher waren es noch 428.375 Dosen, vor zwei Wochen etwa 589.000 Dosen. Das könnte zur Stolperfalle werden. „Der größte Teil der Harmlosigkeit von Omikron liegt daran, dass so viele Menschen geimpft sind“, sagt der Immunologe Carsten Watzl. „Das geht in der aktuellen Diskussion etwas unter.“ Nichtgeimpfte hätten nach wie vor ein hohes Risiko einer schweren Erkrankung. „Man sieht in den USA bei einer nicht besonders hohen Impfquote momentan wieder sehr hohe Todeszahlen; in Dänemark mit einer sehr hohen Impfquote sinkt die Zahl der Neuaufnahmen auf den Intensivstationen trotz explodierender Inzidenzen. Das zeigt, dass die Impfrate einen entscheidenden Faktor in der Omikron-Welle ausmacht“, sagt der Professor.

    Immunologe Watzl rät weiter zu Vorsicht

    Watzl rät zur Vorsicht bei der aktuellen Öffnungsdebatte. „Wenn die Vorhersagen der Modellierer richtig sind und Deutschland Mitte Februar den Zenit der Omikron-Welle erreicht, werden Lockerungsschritte dazu führen, dass sich der Rückgang der Welle etwas verlangsamen wird“, sagt er. „Das bedeutet, man muss weiterhin aufpassen, dass sich nicht zu viele gefährdete Ungeimpfte anstecken.“ Und man müsse aufpassen, dass nicht im nächsten Herbst die nächste Welle entstehe.

    Auch die Grünen appellieren an die Menschen, Geduld aufzubringen. Bei der nächsten Ministerpräsidentenkonferenz am 16. Februar dürften noch keine Lockerungen vollzogen werden, sagt Saskia Weishaupt, Obfrau im Gesundheitsausschuss. „Besonders die Kinder und über 60-Jährigen sollten wir mit einer verfrühten Öffnungspolitik nicht gefährden – Gleiches gilt für Menschen, die aufgrund von Vorerkrankungen sich nicht impfen lassen können“, sagt Weishaupt. „Ich halte es für gefährlich, davon zu sprechen, dass Omikron eine Chance ist.“ Die Politik stehe in der Verantwortung und müsse Gesundheit und Leben aller Menschen schützen.

    In der Ampel-Koalition zeichnet sich damit ein Streit um die nächsten Schritte ab. Vor allem die FDP fordert bereits seit Wochen Lockerungen bei den Corona-Regeln. Finanzminister Christian Lindner verwies kürzlich darauf, dass die gesetzlichen Grundlagen der aktuellen Corona-Maßnahmen am 19. März auslaufen.

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