Laut Prognosen sollte die Wahl in Nordrhein-Westfalen knapp ausfallen: Jüngste Umfragen prognostizierten der 28 Prozent; sie lag nur knapp hinter der regierenden CDU mit 30 Prozent. Doch die Wahl am Sonntag war für Kutschaty ein herber Rückschlag. Doch wer ist eigentlich der eher unbekannte Herausforderer von Ministerpräsident Hendrik Wüst?
Thomas Kutschaty im Porträt: Eisenbahnersohn könnte Ministerpräsident werden
Thomas Kutschaty wurde wurde am 12. Juni 1968 in Essen geboren. Er entstammt einer Eisenbahnerfamilie. Nach dem Abitur und dem Zivildienst studierte er Rechtswissenschaften in Bochum. 1997 wurde er als Rechtsanwalt zugelassen. Seine politische Karriere begann 1986 mit dem Eintritt in die SPD. Nach vielen Jahren bei den Jusos und in der Kommunalpolitik in Borbeck wurde er 1999 Mitglied im Stadtrat von Essen. Dort war er von 2016 bis 2021 Vorsitzender der SPD. Seit 2005 ist er Mitglied des Landtags von Nordrhein-Westfalen. Seit April 2018 ist er Vorsitzender der SPD-Fraktion im Landtag. Damit ist er Oppositionsführer im Düsseldorfer Landtag.
2010 bekam er sein erstes Ministeramt: Er wurde unter Hannelore Kraft (SPD) Justizminister in NRW. Als Armin Laschet 2017 Ministerpräsident wurde, schied er aus dem Amt aus. Seit 2021 ist er Vorsitzender der SPD in Nordrhein-Westfalen und stellvertretender Bundesvorsitzender der SPD. Der Landesverband der SPD in NRW ist der mitgliederstärkste in Deutschland.
Wohnort und Familie von Kutschaty: Frau Christine lernte er bei den Jusos kennen
Kutschaty lebt im Essener Stadtteil Schönebeck. Er ist ist mit Christina Kutschaty verheiratet, sie ist Stadtplanerin. Mit ihr hat er eine Tochter und zwei Söhne, sie sind 15, 22 und 26 Jahre alt. Auf seiner Wahlkampf-Webseite schreibt er offen darüber, wie er seine Frau kennengelernt hat: "„Bei den Jungsozialisten in Borbeck war eine Zeit lang weniger los. Im Vorstand kam einer auf die Idee, mal all die anzurufen, von denen es zwar eine Karteikarte gab, aber noch nie gesehen wurden. Eine super Idee, wie ich noch heute finde. Denn an einem Montagabend saß sie dann da. Erst hat’s geblitzt, dann gefunkt – und aus der Juso-Liebe entwuchs die Liebe meines Lebens.“
Vom Oppositionsführer zum Ministerpräsident? Bei Koalitionsbildung kommt es auf die Grünen an.
Am Sonntag durften die Bürger von Nordrhein-Westfalen entscheiden, wer ihr neuer Ministerpräsident wird. Die letzte Landtagswahl fand zuvor in Schleswig-Holstein statt und endete in einer krachenden Niederlage für die SPD, dort holte sie mit 16 Prozent ihr historisch schlechtestes Ergebnis in dem Bundeland. Ähnliches spielte sich nun auch in Nordhrein-Westfalen ab. Die SPD fuhr ihr historisch schlechtestes Ergebnis ein. Aus ist der Traum vom Ministerpräsidenten allerdings noch nicht: Eine GroKo wäre möglich, allerdings unwahrscheinlich. Außerdem könnte es zu einer Ampel-Koalition nach Bundesvorbild kommen.Dabei kommt es ganz auf die Grünen an.