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Novavax: Nebenwirkungen & Wirksamkeit beim Totimpfstoff

Corona-Pandemie

Erste Novavax-Lieferung: So funktioniert der Impfstoff

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    Eine Ampulle mit dem Corona-Impfstoff von Novavax.
    Eine Ampulle mit dem Corona-Impfstoff von Novavax. Foto: Alastair Grant, AP/dpa

    Groß sind die Erwartungen an den Corona-Impfstoff von Novavax. Nun können die Impfungen mit dem Proteinimpfstoff auch in Deutschland beginnen. Rund 1,4 Millionen Dosen sollen diese Woche nach Deutschland geliefert werden, kündigte Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach vergangene Woche an. Wann die Impfungen mit dem Mittel des US-Herstellers genau starten, ist Ländersache. Die meisten Bundesländer wollen in der ersten Märzwoche starten – so auch Bayern.

    Immer wieder äußerten Impfskeptikerinnen und -skeptiker, auf einen sogenannten Totimpfstoff warten zu wollen. Schafft Novavax das, woran Wissenschaft, Medizin und Politik zum Teil gescheitert sind, und bewegt mehr Menschen dazu, sich immunisieren zu lassen?

    Begründet liegen die hohen Erwartungen darin, dass sich der Novavax-Impfstoff grundlegend von den vier in der EU bislang zugelassenen Vakzinen unterscheidet. Auf dem Markt waren bislang nämlich nur zwei mRNA- und zwei Vektor-Impfstoffe. Bei dem Mittel von Novavax handelt es sich um einen proteinbasierten Impfstoff. Das Novavax-Präparat wird häufig auch Totimpfstoff genannt.

    Während Lebendimpfstoffe das jeweilige Virus in abgeschwächter Form enthalten – so kann sich der Erreger zwar noch im Körper vermehren, krank werden Menschen dadurch allerdings nicht mehr –, enthalten Totimpfstoffe wiederum bereits abgetötete Viren oder nur Bestandteile des Erregers. Sie werden etwa bei Hepatitis verwendet.

    So funktioniert der Impfstoff von Novavax

    Der Impfstoff von Novavax funktioniert so: Das Coronavirus nutzt das Spike-Protein, um an menschlichen Zellen anzudocken. Forscherinnen und Forscher haben im Labor eine Version dieses Spike-Proteins hergestellt. Mit dem Mittel von Novavax werden kleinste Teile davon in den Körper injiziert, es ist also proteinbasiert. Das Immunsystem reagiert auf diese Teilchen und bildet Antikörper gegen die Coronaviren. Auf diese Weise funktionieren auch Grippeimpfstoffe.

    Da Impfstoffe ohne DNA des Erregers oder RNA aber oft keine ausreichende Immunantwort des Körpers hervorrufen, wird dem Vakzin ein Wirkverstärker – ein sogenanntes Adjuvans – beigefügt. Das können zum Beispiel Aluminiumsalze sein, die bei den Impfungen gegen Keuchhusten oder Tetanus zum Einsatz kommen. Auch Öl-Wasser-Gemische oder Seifenbaumextrakte dienen als Wirkverstärker. Letztere verwendet auch Novavax für die Corona-Impfung.

    Impfstoff von Novavax: Das sind die Unterschiede zu mRNA und Vektor

    Bei den mRNA-Impfstoffen von Biontech/Pfizer und Moderna wird ein Biomolekül, das quasi den Bauplan der Covid-Antikörper enthält, gespritzt. Auf Basis dieses Plans entwickelt der Körper Antigene und schützt sich gegen das Virus. Die mRNA kann dabei nicht Teil der menschlichen DNA werden oder diese in irgendeiner Weise verändern.

    Die Mittel von AstraZeneca und Johnson & Johnson sind Vektorimpfstoffe: Sie enthalten ungefährliche Teile des Coronavirus-Erbguts, die in einem Vektor – ein für den Menschen harmloses Virus – eingebettet sind. Die Körperzellen lesen die Informationen über das Coronavirus aus, das Immunsystem kann sich daraufhin wappnen und Antikörper herstellen. Infiziert sich nun eine geimpfte Person mit Corona, erkennt das Immunsystem das Virus an den Spike-Proteinen und kann es mithilfe der Antikörper bekämpfen. Vektorimpfstoffe kommen beispielsweise bei Pocken zum Einsatz.

    Zulassung von Novavax: Wie viele Impfungen sind nötig?

    Schon vor der Zulassung wurde mit dem US-Pharmakonzern vereinbart, dass er die EU mit 200 Millionen Dosen des Vakzins beliefert. Wie bei den Mitteln von Biontech, Moderna und AstraZeneca sind zunächst zwei Impfungen nötig.

    Wirksamkeit und Nebenwirkungen von Novavax: Das ist bisher bekannt

    Die Studienergebnisse, die Novavax zur Wirksamkeit veröffentlicht hat, lassen hoffen: In der Studie mit 30.000 Erwachsenen in den USA und Mexiko verhinderte das Vakzin das Risiko für einen schweren Verlauf um mindestens 87 Prozent. Leichte Krankheitsverläufe oder gar symptomlose konnte die Novavax-Impfung um mindestens 83 Prozent vermeiden. Wie gut der Impfstoff gegen die Coronavirus-Variante Omikron schützt, ist bislang noch nicht klar.

    Die Nebenwirkungen nach der Impfung gleichen denen der bisherigen Corona-Impfstoffe. Die Probandinnen und Probanden klagten zum Teil über Schmerzen an der Einstichstelle, Kopfschmerzen und Müdigkeit. Über schwerwiegende Impfreaktionen ist nichts bekannt. Die Nebenwirkungen traten nach der zweiten Schutzimpfung häufiger auf als nach der ersten.

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