"Ich kandidiere für das Präsidentenamt", teilte die Republikanerin Nikki Haley in einem Video auf Twitter mit. Damit tritt die 51-Jährige gegen den ehemaligen Präsidenten Donald Trump an, der seine Kandidatur bereits angekündigt hatte.
Noch vor zwei Jahren soll Haley laut der Nachrichtenagentur AP gesagt haben, sie werde ihren einstigen Chef 2024 nicht herausfordern. Während Trump Präsident war, war sie 2017 und 2018 US-Botschafterin bei den UN. Ihre Meinung habe sie wegen der wirtschaftlichen Situation des Landes geändert. Zudem glaube sie, dass ein "Generationswechsel" nötig sei.
Haley verkündet Präsidentschaftskandidatur und drängt auf "Generationswechsel"
Auf diesen hatte Haley zuletzt mehrfach gedrängt und damit gegen den 76-jährigen Trump gestichelt. "Es ist Zeit für eine neue Generation von Führungskräften", sagt die 51-Jährige auch in ihrem Wahlkampfvideo. Sie wolle "haushaltspolitische Verantwortung wiederentdecken, unsere Grenze sichern und unser Land, unseren Stolz und unsere Bestimmung stärken".
Die Bilanz des aktuellen Präsidenten Joe Biden bezeichnte Haley als "miserabel". Und auch gegen Russland und China richtete sie scharfe Worte. Beide Länder seien auf dem Vormarsch und glaubten, dass die USA schikaniert und herumgeschubst werden könnten. Sie wolle sich aber nichts gefallen lassen: "Und wenn du zurücktrittst, tut es ihnen mehr weh, wenn du Absätze trägst."
Haley will am Mittwoch erste große Wahlkampfrede halten
Haley ist die Tochter indischer Einwanderer. Sie wurde in South Carolina geboren, wo sie von 2011 bis 2017 Gouverneurin war. Danach war sie unter Ex-Präsident Trump bis Ende 2018 US-Botschafterin bei den Vereinten Nationen. Sie hatte sich in der Vergangenheit gegen Schwangerschaftsabbrüche und gleichgeschlechtliche Ehen gestellt.
Um die Präsidentschaftskandidatin der Republikaner zu werden, muss Haley sich in den parteiinternen Vorwahlen durchsetzen. Ihre erste große Wahlkampfrede will sie am Mittwoch in Charleston in South Carolina halten.
Haley schneidet in Umfragen bislang nicht gut ab
Es wird erwartet, dass in den kommenden Monaten noch mehr prominente Republikaner ihren Hut in den Ring werfen – darunter der Gouverneur von Florida, Ron DeSantis, und der frühere US-Vize Mike Pence. Bislang schneidet Haley im Vergleich zu ihren potenziellen republikanischen Widersachern nicht gut ab. Ihre Werte liegen im einstelligen Bereich.
Für die Demokraten hat bisher US-Präsident Joe Biden seine generelle Absicht erklärt, wieder antreten zu wollen. Eine offizielle Kandidatur hat er aber noch nicht verkündet.