Wer regiert künftig in Niedersachsen? Das hat sich bei der Landtagswahl am 9. Oktober 2022 entschieden. Dabei wurde die SPD mit einem Ergebnis von 33,4 Prozent die stärkste Kraft, was Ministerpräsident Stephan Weil die nächste Amtszeit sichern sollte. Die CDU landete mit einem Wahlergebnis von 28,1 Prozent deutlich dahinter. Der Spitzenkandidat Bernd Althusmann kündigte daher noch am Wahlabend an, als Landesvorsitzender der CDU zurückzutreten.
Grüne konnten ihr Ergebnis im Vergleich zur vergangenen Landtagswahl in Niedersachsen stark steigern. Auch die AfD kam auf ein deutliches Plus. Die FDP scheiterte hingegen an der Fünf-Prozent-Hürde und fliegt damit aus dem Landtag. Die Linke hat den Einzug erneut nicht geschafft.
Nun läuft es auf eine Regierung von SPD und Grüne hinaus, die zusammen eine Mehrheit im Landtag haben. In diesem Artikel finden Sie das vorläufige Endergebnis zur Niedersachsen-Wahl 2022 und können auch die Hochrechnungen, Prognosen und Umfrage-Ergebnisse nochmal nachlesen.
Wahlergebnisse zur Niedersachsen-Wahl 2022: Vorläufiges Endergebnis
So sieht das vorläufige Endergebnis der Landtagswahl 2022 in Niedersachsen aus, das noch bestätigt werden muss - in Klammern wird die Entwicklung der Prozentpunkte im Vergleich zur letzten Wahl gezeigt:
- SPD: 33,4 Prozent (-3,5)
- CDU: 28,1 Prozent (-5,5)
- Grüne: 14,5 Prozent (+5,8)
- AfD: 10,9 Prozent (+4,7)
- FDP: 4,7 Prozent (-2,8)
- Linke: 2,7 Prozent (-1,9)
- Sonstige: 5,7 Prozent (+3,2)
Landtagswahl in Niedersachsen 2022: Ergebnisse, Hochrechnungen und Prognosen im Live-Ticker zum Nachlesen
Wir hatten die Niedersachsen-Wahl 2022 und alle Prognosen, Hochrechnungen und Wahlergebnisse am 9. Oktober im Live-Ticker begleitet. Hier können Sie den Wahlabend noch einmal nachlesen:
Umfragen zur Niedersachsen-Wahl 2022: Letzte Umfrage-Ergebnisse
Unter anderem führte das Meinungsforschungsinstitut infratest dimap regelmäßig Umfragen zu der Frage durch, welche Partei die Menschen wählen würden, wenn am kommenden Sonntag Landtagswahl wäre. Hier finden Sie die Ergebnisse der letzten Umfrage aus dem September. In Klammern ist die Veränderung zur vorausgegangenen Umfrage zu sehen. Schon dabei zeichnete sich der Wahlsiegt der SPD ab.
- SPD: 32 Prozent (+1)
- CDU: 28 Prozent (+1)
- Grüne: 17 Prozent (-2)
- AfD: 9 Prozent (+2)
- FDP: 5 Prozent (-1)
- Linke: 4 Prozent (0)
- Andere: 5 Prozent (-1)
Wann war die Wahl?
Der Termin der Niedersachsen-Wahl 2022 war der 9. Oktober 2022. Die Wahllokale hatten an diesem Tag von 8 bis 18 Uhr geöffnet.
Wann kamen die Wahlergebnisse?
Wann kamen Prognosen, Hochrechnungen und Wahlergebnisse zur Niedersachsen-Wahl 2022? Die Stimmen durften erst nach dem Schließen der Wahllokale um 18 Uhr ausgezählt werden. Um diese Uhrzeit wurden direkt Prognosen veröffentlicht, die aber nur auf Umfragen an den Wahllokalen beruhten. Die erste Hochrechnung folgte gegen18.30 Uhr. Die basierte dann tatsächlich auf einem Zwischenstand der Auszählung.
Bis zum Wahlergebnis der Landtagswahl 2022 in Niedersachsen musste dann etwas länger gewartet werden: Der vorläufige Endergebnis wurde gegen 23.30 Uhr verkündet.
Wahlergebnisse der Wahl in Niedersachsen 2017
Die letzte Landtagswahl in Niedersachsen fand am 15. Oktober 2017 statt. Damals setzte sich die SPD von Stephan Weil klar durch. Das waren die Ergebnisse der Wahl:
- SPD: 36,9 Prozent
- CDU: 33,6 Prozent
- Grüne: 8,7 Prozent
- FDP: 7,5 Prozent
- AfD: 6,2 Prozent
- Linke: 4,6 Prozent
Die Linkspartei war damit an der Fünf-Prozent-Hürde gescheitert und zog nicht in den Landtag von Niedersachsen ein.
Wer war bei der Wahl 2022 in Niedersachen wahlberechtigt?
Um in Niedersachsen wahlberechtigt zu sein, müssen immer drei Voraussetzungen erfüllt sind: Wähler müssen volljährig sein, die deutsche Staatsbürgerschaft besitzen und seit mindestens drei Monaten den Wohnsitz in dem Bundesland haben.
Welche Parteien standen zur Wahl?
Insgesamt 23 Parteien traten bei der Landtagswahl in Niedersachsen 2022 an. Hier der vollständige Überblick:
- SPD
- CDU
- GRÜNE
- FDP
- AfD
- DIE LINKE
- dieBasis
- Bündnis C
- DiB
- ZENTRUM
- Die Friesen
- HAIE
- DIE SONSTIGEN Niedersachsen X
- FREIE WÄHLER
- ÖDP
- Die Humanisten Niedersachsen
- Die PARTEI
- Gesundheitsforschung
- Tierschutzpartei
- PIRATEN
- SGV
- Team Todenhöfer
- Volt
Wie wurde gewählt?
Jeder Wahlberechtigte hatte bei einer Wahl in Niedersachsen zwei Stimmen: die Erststimme und die Zweitstimme. Mit der Erststimme wird in jedem der 87 Wahlkreise eine Direktkandidatin oder ein Direktkandidat in den Landtag gewählt.
Die Zweitstimme hat mehr Gewicht, da damit eine ganze Partei gewählt wird. Je mehr Zweitstimmen eine Partei erhält, desto mehr Sitze stehen ihr im Landtag zu. Die werden zum einen mit den Direktkandidaten und zum anderen mit Kandidaten von den Landeslisten besetzt. Die Zweitstimme entscheidet damit über die Mehrheitsverhältnisse – und am Ende auch darüber, welche Partei den Ministerpräsidenten stellen kann.
Wie lässt sich Briefwahl beantragen?
Bei Wahlen in Niedersachsen gilt generell: Jeder Wahlberechtigte kann die Briefwahl nutzen, wenn er nicht im Wahllokal wählen kann oder möchte. Dafür muss ein Wahlschein bei der eigenen Gemeinde beantragt werden. Das ist persönlich vor Ort oder schriftlich per Brief oder E-Mail möglich – nicht aber telefonisch.
In der Regel lässt sich der Wahlschein samt Briefwahl-Unterlagen auch online beantragen. Am einfachsten geht das über die Wahlbenachrichtigung, die alle Wahlberechtigten erhalten. Auf der Rückseite findet sich nicht nur ein Vordruck für den schriftlichen Antrag, sondern auch ein QR-Code für eine schnelle Online-Beantragung.
Der Antrag sollte möglichst frühzeitig gestellt werden. Spätestens ist das aber bis zum Freitag vor der Landtagswahl in Niedersachsen möglich. In Ausnahmefällen, wie plötzlicher Erkrankung, lassen sich die Unterlagen außerdem noch am Wahltag bekommen.
Es muss natürlich auch darauf geachtet werden, den Wahlbrief rechtzeitig abzuschicken, damit er zur Auszählung vorliegt – sonst können die Stimmen nicht mehr berücksichtigt werden. Um auf der sicheren Seite zu sein, sollte der Brief spätestens drei Werktage vor der Wahl abgeschickt werden. Im Zweifel lässt er sich am Wahltag noch persönlich an der angegeben Adresse abgeben.