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Neue First Lady: Britta Ernst ist mehr als nur die Frau von Olaf Scholz

Neue First Lady

Britta Ernst ist mehr als nur die Frau von Olaf Scholz

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    Britta Ernst, Vorsitzende der Kultusministerkonferenz, mit ihrem Mann Olaf Scholz, SPD-Kanzlerkandidat.
    Britta Ernst, Vorsitzende der Kultusministerkonferenz, mit ihrem Mann Olaf Scholz, SPD-Kanzlerkandidat. Foto: Bodo Marks, dpa

    Eine Dauerbaustelle ist das deutsche Schulsystem seit Jahren. Und doch bestimmten die Kultusminister selten die öffentliche Debatte. Dreimal im Jahr trafen sie sich, mal ging es um die Vereinheitlichung des Abiturs, mal um neue Lehrerstellen. Doch seit Corona ist alles anders. Bildungspolitik wurde zu einem der wichtigsten Themen dieser Krise.

    Der Druck kommt von allen Seiten: Lehrer fühlen sich überfordert und zu Unrecht kritisiert, Eltern verlangen eine dauerhafte Öffnung der Schulen, die Ministerpräsidenten bremsen, weil sie Angst vor noch höheren Corona-Infektionszahlen haben. Oberste Krisenmanagerin ist seit Anfang des Jahres Britta Ernst. Die SPD-Politikerin ist Vorsitzende der Kultusministerkonferenz. Sie sagt: „Distanzunterricht über einen langen Zeitraum tut insbesondere den Grundschulkindern nicht gut.“

    Die 59-Jährige ist eine der erfahrensten deutschen Bildungspolitikerinnen. Schon während ihrer Zeit als Mitglied der Hamburgischen Bürgerschaft machte sie Schulpolitik zu ihrem Schwerpunkt. 2011 musste sich Britta Ernst nach Amtsantritt ihres Mannes als Erster Bürgermeister aus der Hamburger Bürgerschaft zurückziehen, der sie seit 1997 angehörte. "In keinem Bereich ist es richtig, dass Veränderungen bei einem Partner mit einem Verzicht des anderen begleitet werden", schrieb sie damals.

    2014 wechselte sie in den Landtag nach Schleswig-Holstein, wo sie das Kultusministerium übernahm, bis sie nach der Landtagswahl 2017 aus dem Kabinett ausschied, weil ihr Ressort in der Regierung von Daniel Günther (CDU) an die Christdemokraten fiel. Britta Ernst blieb aber weiter in der Bildungspolitik. 2017 kam die gebürtige Hamburgerin überraschend als Ministerin für Bildung, Jugend und Sport nach Brandenburg, nachdem sich ihr Vorgänger Günter Baaske aus privaten Gründen zurückgezogen hatte.

    Britta Ernst und Olaf Scholz sind ein politisches Paar durch und durch

    „Frauen sind klug beraten, auf ihre Eigenständigkeit zu achten“, sagte sie einmal in einem Interview. Der Hinweis kommt nicht von ungefähr: Britta Ernst hätte selbst leicht in die Falle tappen können, nur als „die Frau von“ wahrgenommen zu werden. Denn ihr Ehemann ist Olaf Scholz, der designierte Kanzler der neuen Ampel-Koalition. Mit ihm lebt sie in Potsdam, seit 1998 sind die beiden verheiratet, Kinder haben sie nicht. Kennengelernt haben sie sich bei der SPD in Altona, ein politisches Paar durch und durch.

    Dass sie nun mit der Kanzlerschaft ihres Mannes als First Lady nur noch Hände schütteln wird, passt nicht zu ihr. Auf die Frage eines Stern-Reporters zu ihrer möglichen Rolle als Kanzlergattin antwortete sie vor knapp einem Jahr mit zwei Worten: „Netter Versuch.“

    Britta Ernst ist auf ihre eigenen Ziele bedacht, Privates soll privat bleiben – hanseatische Diskretion, wie sie auch Olaf Scholz pflegt. Die Bildungsministerin von Brandenburg hat sich nie zu den Ambitionen ihres Mannes auf das Kanzleramt geäußert. Die gelernte Kauffrau und studierte Ökonomin ist schon immer ihren persönlichen Weg gegangen. Mit 17 trat sie in die SPD ein, erarbeitete sich eine politische Karriere auf Länderebene.

    Die Digitalisierung ist das Mega-Thema von Britta Ernst

    Als Vorsitzende der Kultusministerkonferenz hat sie die Digitalisierung zu ihrem Mega-Thema gemacht. „Angesichts der rasanten Entwicklungen im Bereich der (mit dpa)

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