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Nato-Gipfel 2022: Beschluss über massive Verstärkung der Armee

Neue Strategie

Nato-Gipfel 2022: Beschluss über massive Verstärkung der Armee

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    Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg beim Gipfel in Madrid.
    Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg beim Gipfel in Madrid. Foto: Olivier Matthys/AP, dpa

    Angesichts des Krieges in der Ukraine haben die 30 Nato-Staaten eine deutliche Verstärkung der Ostflanke beschlossen. Zudem stimmten die Staats- und Regierungschefs beim Gipfel des Verteidigungsbündnisses in der spanischen Hauptstadt einem neuen Streitkräfte-Modell zu, wie die dpa berichtet. Ein wesentlicher Punkt ist, künftig über 300.000 Soldaten in hoher Einsatzbereitschaft zu halten.

    Ukraine-Konflikt: Nato beschließt drastische Aufstockung der Streitkräfte

    Die weitreichenden Beschlüsse beim Nato-Gipfel 2022 sind eine Reaktion auf den russischen Einmarsch in das Nachbarland Ukraine. Nicht weniger als siebenmal so viele Nato-Streitkräfte wie bislang sollen für den Ernstfall in hoher Einsatzbereitschaft sein. Die anwesenden Staats- und Regierungschefs haben beschlossen, dass die bisherige Nato-Eingreiftruppe NRF (rund 40.000 Soldaten) durch das neue Streitkräfte-Modell ersetzt wird.

    Überraschend kommt die Verkündung aus Madrid nicht wirklich: Bereits zwei Tage zuvor hatte Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg einen derartigen Schritt angekündigt. Zudem nahm der Norweger zu der ihm zufolge "schlimmsten Krise seit dem zweiten Weltkrieg" Stellung:

    An der Ostflanke der Nato sollen nach dem am Mittwoch (29. Juni) beschlossenen Konzept die multinationalen Gefechtsverbände auf Brigade-Niveau ausgebaut werden.

    Nato-Gipfel in Madrid: Schnelle Eingreifkräfte für den Ernstfall

    Über die Vorgehensweise im Zuge der neuen Nato-Strategie gibt es bereits Anhaltspunkte: In Friedenszeiten sollen die schnellen Eingreifkräfte unter nationalem Kommando stehen. Im Ernstfall kann die Armee vom Oberbefehlshaber der Nato-Streitkräfte in Europa (Saceur) angefordert werden. Die Einsatzbereitschaft wird je nach Region anhand eines Zeitplans koordiniert.

    Im Gespräch ist, dass manche Einheiten innerhalb von höchstens 10 Tagen verlegebereit seien, andere in einer größeren Zeitspanne bis zu 50 Tagen. Weitere Details für mögliche Ernstfälle sollen in neuen regionalen Verteidigungsplänen festgelegt werden – mit diesen wird im Jahr 2023 gerechnet.

    Dass Deutschland bei der neuen Ausrichtung eine bedeutende Rolle zukommt, daran besteht kein Zweifel: Der Verband in Litauen beispielsweise beinhaltet aktuell 1600 Soldaten. Die Brigade eines Landes besteht in der Regel aus etwa 3000 bis 5000 Soldaten. Die Bundesrepublik kündigte an, dass sie die Kampftruppen-Brigade dieses Landes führen will.

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