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Nahost: Neue Hoffnung auf Waffenruhe in Gaza

Nahost

Neue Hoffnung auf Waffenruhe in Gaza

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    Israelische Militäroffiziere im Einsatz.
    Israelische Militäroffiziere im Einsatz. Foto: Majdi Mohammed, AP/dpa

    Wenige Tage nach der spektakulären Befreiung von vier israelischen Geiseln aus der Gewalt der Hamas kommen die Gespräche über eine Waffenruhe im Gazastreifen offenbar langsam voran. Die islamistische Terrororganisation ist nach eigenen Angaben bereit, über eine von den Vereinten Nationen geforderte Feuerpause zu verhandeln. Die auf einem Vorschlag von US-Präsident Joe Biden basierende Resolution des Weltsicherheitsrates sieht eine Beendigung der Kämpfe in drei Phasen vor: Eine

    Parallel dazu soll die humanitäre Hilfe für Gaza ausgeweitet werden. In einer vierten und letzten Phase soll dann der Wiederaufbau des Gazastreifens beginnen. Insgesamt sollen sich noch etwa 120 Geiseln in den Händen der Hamas befinden. Ob sie alle noch leben, ist unklar. 

    Netanjahu schweigt noch zu Bidens Vorschlag

    Ähnliche Initiativen hat es auf Vermittlung Katars, Ägyptens und der USA bereits mehrere gegeben. Bislang hat die Hamas allerdings stets den sofortigen Abzug aller israelischen Truppen aus Gaza zur Vorbedingung für Gespräche gemacht – was Israel strikt ablehnt. Diesmal betonte Hamas-Sprecher Sami Abu Zuhri gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters, seine Organisation akzeptiere die Resolution und wolle nun über die Details verhandeln. Die USA müssten allerdings sicherstellen, dass sich Israel auch an die Vereinbarung halte. Israel hat dem Plan nach Angaben der Vereinten Nationen bereits zugestimmt. US-Außenminister Antony Blinken, im Moment im Nahen Osten unterwegs, sprach von einem "Zeichen der Hoffnung".

    Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu äußerte sich zunächst nicht. Seine rechtsreligiösen Koalitionspartner drohen mit dem Bruch der Regierung, falls Israel das Abkommen umsetzt. Für sie ist der Plan eine Kapitulation vor der Hamas.

    «Wir haben die Israelis genau da, wo wir sie haben wollen»: Jihia al-Sinwar, der Hamas-Chef von Gaza.
    «Wir haben die Israelis genau da, wo wir sie haben wollen»: Jihia al-Sinwar, der Hamas-Chef von Gaza. Foto: Mohammed Talatene, dpa

    In krassem Gegensatz zu den Äußerungen des Hamas-Sprechers stehen Dutzende von Nachrichten des Hamas-Funktionärs Jihia Al Sinwar an andere führende Mitglieder der Terrororganisation, aus denen das Wall Street Journal jetzt zitiert. Danach hat Al Sinwar, der Anführer der Hamas im Gazastreifen, einer Waffenruhe bisher nicht zugestimmt, weil er sich von anhaltenden Kämpfen und steigenden Opferzahlen unter der palästinensischen Zivilbevölkerung Vorteile bei späteren Verhandlungen verspricht "Wir haben die Israelis genau da, wo wir sie haben wollen", soll er der Zeitung zufolge betont haben. In vielen Nachrichten habe Al Sinwar "eine kalte Missachtung von Menschenleben an den Tag gelegt und deutlich gemacht, dass er glaubt, dass Israel durch den Krieg mehr zu verlieren hat als die Hamas". Die zivilen Opfer in Gaza, soll er gesagt haben, seien "ein nötiges Opfer für die palästinensische Sache".

    Al Sinwar gilt als Drahtzieher der Massaker vom 7. Oktober. Die israelischen Geheimdienste vermuten, dass er sich an einem unbekannten Ort im Gazastreifen versteckt. Zu seinem "Schutz" soll er sich zeitweise mit mehreren israelischen Geiseln umgeben haben. 

    Sprengfalle tötet vier israelische Soldaten

    Unbeeindruckt von den diplomatischen Initiativen zur Beilegung des Gaza-Konfliktes greift die ebenfalls mit dem Iran verbundene Hisbollah aus dem Libanon weiterhin den Norden Israels an, wo sich die Lage weiter zuspitzt. .Alleine am Montag feuerte die

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