Bei dem Großangriff der islamistischen Hamas aus dem Gazastreifen sind mindestens 700 Menschen in Israel getötet worden. Dies berichteten mehrere israelische Medien unter Berufung auf medizinische Kreise. Nach jüngsten Angaben des Gesundheitsministeriums wurden 2243 Menschen verletzt.
Die islamistische Hamas hatte gestern von Gaza aus überraschend Israel angegriffen. Bewaffnete Palästinenser drangen über Land, See und Luft in das Land vor. Die von der EU, den USA und Israel als Terrororganisation eingestufte Palästinenserorganisation feuerte zudem seither Tausende Raketen auf Israel ab. Das Land reagierte mit Gegenangriffen.
Medienberichten zufolge handelt es sich bei einem großen Teil der Toten in Israel um Zivilisten, die von den militanten Palästinensern erschossen wurden. Laut Rettungssanitätern wurden am Sonntag weitere Opfer in vom israelischen Militär wieder unter ihre Kontrolle gebrachte Ortschaften gefunden. Unterdessen suchte das Militär weiter nach palästinensischen Angreifern.
Mehr als 100 Israelis wurden nach offiziellen Angaben Israels in den Gazastreifen verschleppt. Es wird erwartet, dass die Zahl noch deutlich höher liegen könnte.
260 Leichen auf Festivalgelände in Israel gefunden
Nach dem Großangriff der islamistischen Hamas aus dem Gazastreifen fanden Einsatzkräfte allein auf einem Festival-Gelände in Israel bislang mindestens 260 Leichen. Das berichtete die Nachrichten-Website Ynet unter Berufung auf den Rettungsdienst Zaka.
Hamas-Kämpfer attackierten am Samstag die Teilnehmer eines Musikfestivals nahe der Grenze zum Gazastreifen und verschleppten auch zahlreiche Menschen von dort in den Gazastreifen. Medien zitierten Augenzeugen, die von einem Massaker sprachen. Im Netz kursieren Videos, die zeigen sollen, wie die Feiernden vor den Schüssen der Angreifer fliehen.
Ob die 260 getöteten Festival-Besucher bei den Todeszahlen schon mitgezählt wurden, ist zunächst unklar. Die Zahl stieg im Laufe des Wochenendes immer weiter, unter anderem da israelische Streitkräfte in angegriffene Orte vorrückten und weitere Leichen entdeckten.
Sprecher: Noch immer palästinensische Angreifer in Israel
Nach den Großangriffen der islamistischen Hamas in Israel sind nach Angaben des israelischen Militärs weiterhin palästinensische Angreifer im Land. "Es gibt immer noch feindliche Kräfte in Israel", sagte Militärsprecher Daniel Hagari, rund 36 Stunden nach Beginn der Attacke aus dem Gazastreifen.
Ein Teil der Eindringlinge sei getötet worden, ein Teil sei jedoch noch vor Ort, sagte Hagari weiter. In den vergangenen Stunden dauerten die Kämpfe im Grenzgebiet an. In mehreren Städten mussten sich Menschen erneut vor Raketenangriffen aus dem Gazastreifen in Sicherheit bringen.
Das Militär wies Bewohner von zwei Ortschaften im Grenzgebiet am Abend an, ihre Häuser "aufgrund der Sicherheitslage" nicht zu verlassen.
"Wir befinden uns derzeit mitten in einem Krieg", sagte Hagari. Die israelische Luftwaffe sei in vollem Einsatz, um Ziele im Gazastreifen anzugreifen. Mehr als 50 Kampfflugzeuge hätten demnach in den vergangenen Stunden rund 120 Ziele der von der EU, den USA und Israel als Terrororganisation eingestuften Hamas zerstört. "Die Hamas hat eine große Katastrophe über den Gazastreifen gebracht", sagte Hagari. Sie habe Hunderte von Opfern zu beklagen. "Dutzende" feindliche Kämpfer seien gefangen genommen worden.
Gesundheitsministerium in Gaza meldet 413 Tote
Bei israelischen Angriffen im Gazastreifen als Reaktion auf die Hamas-Großattacke auf Israel sind mindestens 413 Menschen getötet worden. 2300 Palästinenser seien zudem verletzt worden, teilte das Gesundheitsministerium in Gaza mit.
(dpa)