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Nachfolger für 9-Euro-Ticket: Kommt 49-Euro-Ticket?

Verkehrsministerkonferenz

Nachfolger für das Neun-Euro-Ticket: Kommt das 49-Euro-Ticket?

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    Die Verkehrsminister berieten über ein Nachfolgemodell für das Neun-Euro-Ticket.
    Die Verkehrsminister berieten über ein Nachfolgemodell für das Neun-Euro-Ticket. Foto: Christoph Soeder, dpa (Symbolbild)

    Ende August ist das Neun-Euro-Ticket in Deutschland ausgelaufen. Seitdem kommen immer wieder Forderungen nach einem Nachfolgemodell auf. Im Gespräch waren ein 365-Euro-Jahresticket, ein 49- und ein 69-Euro-Ticket. Eine Einigung gab es bislang aber noch nicht. Jetzt haben die Verkehrsministerinnen und -minister der Länder einen Vorschlag gemacht.

    Sie wollen ein 49-Euro-Ticket einführen. "Die Verkehrsministerkonferenz hält in Übereinstimmung mit dem Bund einen Einführungspreis von 49 Euro/Monat im monatlich kündbaren Abonnement für ein mögliches Angebot", heißt es in einem Beschlusspapier. Der Fahrschein soll papierlos und deutschlandweit gültig sein.

    Der Bund stelle ab 2023 hierfür 1,5 Milliarden jährlich zur Verfügung, heißt es weiter. Ziel sei eine Finanzierung durch die Länder in gleicher Höhe. Entscheiden darüber soll nun die Ministerpräsidentenkonferenz. Ab wann es das Ticket geben soll, ist nicht nicht ganz klar. Es werde Januar 2023 anvisiert.

    Offen geblieben sei auch die Finanzierung des Nahverkehrs insgesamt und der Umgang mit gestiegenen Energiekosten, so Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FPD). Er hätte sich eine Einigung darüber vorstellen können, man sei aber noch nicht nahe genug beieinander, um dies ohne die Finanzminister und die Ministerpräsidenten zu klären.

    Linke hält ein 49-Euro-Ticket für zu teuer

    Die Linken halten ein 49-Euro-Ticket für zu teuer. "Leider wird es weiter viele Menschen geben, die sich dieses Ticket nicht leisten können", sagte Parteichefin Janine Wissler am Donnerstag nach der grundsätzlichen Einigung der Verkehrsminister. So werde vielen Menschen mit niedrigem Einkommen das Recht auf Mobilität vorenthalten.

    Neun-Euro-Ticket: 49-Euro-Ticket soll folgen

    Bisher hatten sich Bund und Länder nicht auf die Finanzierung eines Nachfolgemodells des Neun-Euro-Tickets einigen können. Der Bund hatte Forderungen der Länder nach generell mehr Geld für den Nahverkehr zunächst zurückgewiesen. Doch die Ampel-Koalition hatte bereits Anfang September bestätigt, dass es ein Nachfolgemodell geben wird. Es sollen jährlich etwa 1,5 Milliarden Euro zusätzlich dafür zu Verfügung gestellt werden, wenn die Länder mindestens den gleichen Betrag zur Verfügung stellen.

    Vor Verkehrsministerkonferenz: Verbände forderten Einigung über Neun-Euro-Ticket-Nachfolger

    Vor der Verkehrsministerkonferenz hatten Verbände bereits den Druck erhöht. "Bund und Länder haben den Menschen ein Nachfolgeticket versprochen und müssen ihr Versprechen jetzt endlich einlösen", forderte der Geschäftsführer von Allianz pro Schiene, Dirk Flege. Jürgen Resch, Bundesgeschäftsführer der Deutschen Umwelthilfe, verdeutlichte: "Die Menschen wollen ein günstiges und bundesweit gültiges Klimaticket, das haben die drei Monate Neun-Euro-Ticket bewiesen."

    Es sei höchste Zeit, dass die Verkehrsministerkonferenz und insbesondere Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) diesem Willen folgen. Resch hatte sich für ein Nachfolgeticket für 29 Euro ausgesprochen. Auch die Umweltschutzorganisation Greenpeace forderte einen Fahrschein zu diesem Preis.

    Angesichts einer möglichen Einführung eines bundesweiten Nahverkehrstickets will die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft zusätzliches Personal und neue Züge. "Wenn das Ticket ab Januar starten soll, brauchen wir 1000 mehr Einstellungen als bisher geplant auf den Bahnsteigen, in den Zügen, beim Reinigungsdienst und der DB-Sicherheit", sagte EVG-Vizechef Martin Burkert dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. "Zudem braucht es für die erfolgreiche Umsetzung mehr Züge und eine Sanierung der beschädigten Züge." (mit dpa)

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