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So anstandslos reagiert Donald Trump auf den Flugzeugabsturz in den USA

Kommentar

Trump lässt jeden menschlichen Anstand und Respekt vermissen

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    US-Präsident Donald Trump hat schnell Schuldige ausgemacht.
    US-Präsident Donald Trump hat schnell Schuldige ausgemacht. Foto: Alex Brandon, AP/dpa

    Der Moment des stillen Gedenkens, zu dem Donald Trump eingangs aufgerufen hatte, dauerte nicht lange. Kaum hatte sich der Präsident zum ersten Mal in der neuen Amtszeit hinter dem Rednerpult im Briefing Room des Weißen Hauses warm geredet, da war der alte Wüterich wieder da - nur in einer noch enthemmteren Version: Während keine fünf Kilometer entfernt noch die Leichen des schlimmsten Flugzeugunglücks der jüngeren US-Geschichte aus dem Potomac-Fluss gezogen wurden, bepöbelte Trump seine Vorgänger und sprach Schuldzuweisungen aus.

    Tatsächlich wissen die Behörden bislang absolut nichts über die Gründe der verheerenden Kollision mit vermutlich 67 Toten. Doch Trump, der schon nachts über einen Fehler des Hubschrauberpiloten fabuliert hatte, legt nun eine neue Erzählung vor. Demnach soll die „woke“ Politik der Obama- und Biden-Regierung, die die Beschäftigung von nicht-weißen, nicht-männlichen und behinderten Menschen förderte, die Katastrophe verursacht haben, weil dadurch angeblich minderqualifizierte Personen als Fluglotsen eingestellt wurden.

    Trumps enthemmte Reaktion auf Flugzeugunglück im Weißen Haus

    Diese demagogische Verleumdung ganzer Personengruppen ohne Belege in einer Zeit der nationalen Trauer lässt nicht nur jeden menschlichen Anstand und Respekt vor dem Amt vermissen. Sie widerspricht auch eklatant dem „gesunden Menschenverstand“, auf den sich der Präsident zur vermeintlichen Begründung beruft: In den vergangenen 15 Jahren ist nämlich keine einzige Passagiermaschine in den USA abgestürzt.

    Trump will das Land nicht einen, die Hinterbliebenen nicht trösten und schon gar nicht die wirklichen Hintergründe der Katastrophe aufklären. Ihn interessiert auch angesichts des Todes von dutzenden Menschen nur einer: er selbst. „Nicht gut!“, hatte er schon um Mitternacht den Absturz kommentiert - vor allem für Donald Trump. Der fühlt sich nämlich in seiner triumphalen Auftakt-Inszenierung gestört: Jeden Abend sollen Bilder eines entschlossenen Machthabers, der immer neue Dekrete unterzeichnet, die Nachrichten beherrschen. Die bedrückenden Aufnahmen der Wrackteile des Flugzeugs passen nicht zu diesem Siegesrausch.

    Trump nutzt Tragödie am Potomac-Fluss zur politischen Hetze

    Das absurde Einprügeln auf die „woke“ Politik soll nun die eigene Basis bei Laune halten - und von einer Debatte über mögliche eigene Fehler ablenken. Wesentlich aktueller als Obamas Politik hat nämlich Trumps Disruptionskurs die öffentliche Verwaltung der USA erschüttert. Gleich zum Amtsbeginn hat Präsidentenberater Elon Musk den Direktor der Luftfahrtbehörde FAA zur Kündigung genötigt. Seither hat die US-Flugaufsicht keinen regulären Chef mehr. Dann stellte Trump abrupt und ohne irgendwelche Vorbereitung sämtliche Zahlungen des Bundes ein. Und schließlich hat er in den Behörden eine regelrechte Säuberungsaktion eingeleitet, bei der politisch Andersdenkende offen aus ihren Jobs gedrängt werden.

    Niemand weiß, ob Personalengpässe oder die gegenwärtige Unruhe unter den Staatsdienern irgendetwas mit dem Unglück zu tun hat. Aber viele Passagiere würden sich beim nächsten Flug deutlich sicherer fühlen, wenn sie wüssten, dass ihre Regierung die Interessen aller Bürger vertritt hat und das Personal im Kontrollturm seine extrem verantwortungsvolle Aufgabe nicht unter permanenter Angst vor einer politisch motivierten Kündigung ausführen muss.

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    7 Kommentare
    Wolfgang Steger

    Immer mehr zeigt sich die hässliche Fratze dieses Faschisten. Das hindert die AfD natürlich nicht, weiterhin ihn als Vorbild zu nehmen. Die AfD sei libertär wie Herr Trump und Herr Musk, faselt Frau Weidel.

    Rainer Kraus

    Wenn die deutsche Regierung steht wird Trump die Rechnung präsentieren.

    Reinhard Paul Jung

    Trump ist die Verkörperung des Bösen, des Idioten und Demagogen, der keinen Anstand, keine Empathie oder Mitgefühl kennt. Schon beim Lesen des Namens kommen in mir Wutgefühle hoch, die ich nur schwer unterdrücken kann.

    Maria Reichenauer

    "nicht-weiße, nicht-männliche und behinderte Menschen" – das ist nicht nur der maximale Unsinn, der mich tief betroffen macht. Dass die AfD einen solchen Präsidenten auch noch gut findet, ist skandalös. Und dass es nach wie vor Leute gibt, die nicht sehen, was das für ein Typ ist – echt kotzig. Bin gspannt, was noch passieren muss, bis die Trump-Fans in diesem Forum kleinlaut werden. Dieses schlimme Unglück zeigt das ganze Ausmaß des Wahnsinns im US-Präsidentenamt.

    Thomas Grüner

    Naja, ein wenig mehr Differenzierung täte schon gut. Seit Jahrzehnten beobachten wir auch in Deutschland immer mehr Behördenversagen. Wie war es möglich, dass zur Olympiade 1972 S- und U-Bahn in München überpünktlich fertig waren, und heute? Die Liste des Versagens ließe sich beliebig verlängern, und niemand, wirklich gar niemand kann eine Antwort geben, warum alles immer schlimmer wird. Kann man da nicht auf die Idee kommen, dass in den Behörden nicht mehr die hellsten Köpfe eingestellt werden, sondern entsprechend irgendwelcher politischer Vorgaben?

    Brunhilde Mayer

    In Amerika ist es jetzt eben wieder Common Sense, dass in kritischen Einrichtungen wie z.B. der Flugüberwachung NUR nach Leistung eingestellt wird und nicht nach Hautfarbe, Geschlecht oder sonst irgendwelchen Quoten. Dieser Woke Wahn hat in den USA viele Bereiche durchseucht, siehe auch die LA Feuerwehr, da war es wichtiger Frauen und queere Menschen einzustellen statt Wasser in den Hydranten zu haben. Und wenn die Feuerwehrfrau zu schwach sein sollte, einen Menschen aus dem Feuer zu retten dann sagt die Chefin der LA Feuerwehr tatsächlich: da hat der zu rettende Mensch selber schuld dass er sich in diese Situation gebracht hat (kein Witz).

    Norbert Hübner

    Wenn ich nur den Namen Trump lese, kommt mir...sorry...das Kotzen. Aber leider drängen sich ja immer mehr Autokraten, Unmenschen und Idioten an die Macht...die Liste wird immer länger und bedrohlicher. Nobby Die Stimme der Rosenau

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