Bei der Suche nach der verschwundenen Vanessa Huber aus Unterhaching bei München setzen die Polizei und die Angehörigen der Frau nun auf das Fernsehen. Am Mittwochabend traten ihre Eltern in der ZDF-Fahndungssendung «Aktenzeichen XY... ungelöst» auf. «Man hofft immer noch», sagte ihre Mutter.
Huber war am 5. November 2022 zuletzt gesehen worden. Eine Überwachungskamera zeigte sie beim Einkauf mit ihrem Ehemann in einem Unterhachinger Supermarkt, nur einen kurzen Weg entfernt von der gemeinsamen Wohnung des Paares. Diese soll sie kurze Zeit später nach einem Streit mit ihrem Mann verlassen haben. Das gab dieser bei der Polizei an. Seither fehlt von der damals 39-Jährigen jede Spur.
Die Polizei verdächtigte den Ehemann, der Tatverdacht gegen ihn habe sich aber nicht erhärtet, sagte der Chef der Münchner Mordkommission, Stephan Beer. Auch einen Suizid schließen die Ermittler aber nicht aus - ebenso wenig wie die Möglichkeit, dass Huber freiwillig untergetaucht sein könnte. Hubers Ehemann ist inzwischen gestorben. Nach seinem Tod im vergangenen März wurden die Ermittlungen gegen ihn eingestellt.
Neue Suche im Herbst
Ermittlerinnen und Ermittler haben in dem Vermisstenfall noch viel Arbeit vor sich - vor allem mit der Auswertung von Computern und anderen Speichermedien. Die Polizei sprach Anfang der Woche von mehr als vier Terabyte Datenmaterial. Einem Hinweis gingen die Beamten vergangene Woche nach. Auf dem Laptop des Ehemannes sei ein Geocode entdeckt worden, der zu einem Tümpel bei Taufkirchen führte. Taucher erkundeten das Gewässer, fanden aber nichts. Im Herbst wolle man ein nahegelegenes Feld absuchen, sagte ein Sprecher des Münchner Polizeipräsidiums.
Mit dem Aufruf in der ZDF-Sendung will die Polizei neue Erkenntnisse gewinnen, was in der Zeit rund um das Verschwinden der 39-Jährigen geschah. Ende Oktober 2022 habe das Paar heftig um Geld gestritten, die Frau habe daraufhin bei einer Freundin geschlafen. «Sie sah elend aus und war einfach psychisch am Boden», sagte diese Freundin in der ZDF-Sendung.
Bei einem Spaziergang im Perlacher Forst einige Tage später hätten sich beide wieder versöhnt und seien dann am 5. November beim Einkaufen in einem Discounter gesehen worden. Am 7. November habe der Mann die Frau als vermisst gemeldet.
Was die Verschwundene zurückließ
In der Wohnung des Paares habe man Bank- und Kreditkarten, Brille, Geldbörse, Handys, Verlobungs- und Ehering sowie den Ausweis der Verschwundenen gefunden, sagte der Polizeisprecher. Mit Fotos, die bei dem Waldspaziergang entstanden, wollen die Ermittler nun bundesweit nach der Frau fahnden, die Finanzberaterin war und dann zur Personalreferentin umschulte. Zudem habe sie auch als Fitnesstrainerin gejobbt.
Die Ermittler suchen vor allem nach Zeugen, die Vanessa Huber oder ihren Ehemann nach dem Einkauf im Supermarkt am 5. November 2022 noch gesehen haben. «Man mag sich nicht vorstellen, dass sie irgendwo tot ist», sagte ihre Mutter. Und Beer fügte hinzu: «Wir hoffen und wünschen uns alle, dass wir die Vanessa Huber noch lebend finden.»
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