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Montenegro: Mann verübt Selbstmordanschlag auf US-Botschaft

Montenegro

Mann verübt Selbstmordanschlag auf US-Botschaft

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    Einsatzkräfte der Polizei sichern die Umgebung der US-Botschaft in Montenegros Hauptstadt Podgorica. Ein Mann hatte eine Handgranate auf das Gebäude geworfen.
    Einsatzkräfte der Polizei sichern die Umgebung der US-Botschaft in Montenegros Hauptstadt Podgorica. Ein Mann hatte eine Handgranate auf das Gebäude geworfen. Foto: Risto Bozovic, AP, dpa

    Auf die US-Botschaft in dem kleinen Adriastaat Montenegro ist ein Anschlag verübt worden. Ein Mann habe kurz nach Mitternacht offensichtlich eine Handgranate auf das Botschaftsgebäude in der Hauptstadt Podgorica geworfen und sich dann mit einer zweiten Handgranate selbst umgebracht, berichteten die Regierung und örtliche Medien am Donnerstag.

    Die US-Botschaft empfahl ohne weitere Einzelheiten, die Nähe zu dem attackierten Gebäude zu meiden. Die Botschaft sei aber nicht beschädigt worden, hieß es.

    Montenegro steht seit langem zwischen den politischen Fronten. Im letzten Sommer wurde das Land in die Nato aufgenommen, obwohl es traditionell sehr enge Beziehungen zu Russland hat. Im Umfeld dieses Beitritts hatte US-Vizepräsident Mike Pence das Land mit nur 620.000 Einwohnern besucht und alle Staaten der Region gedrängt, ihre Beziehungen zu

    Moskau bestreitet Beteiligung an Putschversuch 2016

    Bei der letzten Parlamentswahl im Oktober 2016 hatte es einen gescheiterten Putschversuch gegeben. In dem laufenden Gerichtsverfahren behauptet die Staatsanwaltschaft, Russland und der Nachbar Serbien als sein ebenfalls enger Verbündeter seien darin verwickelt gewesen.

    Moskau bestreitet jede Beteiligung als absurd und beschuldigt die montenegrinische Regierung, den Fall konstruiert zu haben, um das Land weiter von Russland zu entfernen.

    Das neue Nato-Hauptquartier

    Das neue Nato-Hauptquartier steht in Brüssel. Es kostete über eine Milliarde Euro.

    Sicherheit: Das Hauptquartier wurde mit Spezialscheiben verglast, die sogar Explosionen aushalten sollen.

    Die Sicherheitsmaßnahmen gelten als einzigartig...

    ... Selbst für die Bauarbeiter waren Iris-Scanner vorgeschrieben, mehrere Sicherheitschecks sind zu überwinden, ehe man endlich drin ist.

    Ausmaß: Es steht eine Nutzfläche von 254.000 Quadratmetern zur Verfügung.

    Alles gruppiert sich um die "Agora", eine Art zentraler Platz im Innern nach dem Vorbild der griechischen Märkte, den Geburtsstätten der Demokratie...

    ... Sie ist 240 Meter lang, 45 Meter breit und 32 Meter hoch. Die Mitarbeiter nennen die Mitte ihrer künftigen Arbeitsstelle "Kathedrale".

    Bezug: Der Umzug dürfte noch dauern. Die Arbeiten an dem Hochsicherheits-Datennetz konnten nicht abgeschlossen werden.

    Viele Räume zeigen, dass auf der Baustelle noch monatelang gearbeitet wird, ehe alle gut 4000 Nato-Mitarbeiter ihre neuen Arbeitsplätze beziehen können.

    Der Umzug soll etwa zwölf Wochen dauern. Was auch an den Entfernungen innerhalb der neuen Gebäude liegt. Um von einem Ende zum anderen zu gelangen, ist man angeblich 20 Minuten unterwegs.

    Montenegro war als letzter Teil des auseinandergebrochenen Vielvölkerstaates Jugoslawien 2006 selbstständig geworden. Zunächst hatten russische Oligarchen große Teile der Wirtschaft übernommen und massiv Grundstücke an der Adriaküste aufgekauft.

    Russische Urlauber bildeten das Rückgrat der heimischen Tourismusindustrie. Inzwischen ist das Land jedoch Nato-Mitglied und einer der aussichtsreichsten EU-Kandidaten. Die EU-Kommission hatte zuletzt 2025 als mögliches Beitrittsdatum genannt. (dpa)

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