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Mehr Gleichberechtigung dank dem Girls' Day: Frauen erobern Männerberufe

Arbeit

Immer mehr Frauen erobern "Männerberufe"

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    Als Polizistin für Sicherheit sorgen? Für immer mehr Frauen eine Option.
    Als Polizistin für Sicherheit sorgen? Für immer mehr Frauen eine Option. Foto: Peter Gercke, dpa

    Seit Jahren stecken Unternehmen viel Energie in den "Girls' Day", um Mädchen und junge Frauen für Berufsbilder zu begeistern, in denen sie bisher nur selten zu sehen waren. In Zeiten des Fachkräftemangels kann man "auf kein Talent verzichten", wie Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger sagt. Und ist dies nicht auch eine Frage der Gleichberechtigung? Langsam scheinen die festgefahrenen Muster tatsächlich aufzubrechen: Die Geschlechterunterschiede in klassischen "Männerberufen" und "Frauenberufen" nehmen ab. 

    In der technischen Forschung und Entwicklung zum Beispiel ist der Frauenanteil in zehn Jahren von elf Prozent auf 18 Prozent gestiegen. Rund 42.000 Frauen arbeiteten zuletzt in diesem Berufsfeld, berichtet das Statistische Bundesamt. Auch in der Informatik sind inzwischen zu 18 Prozent Frauen tätig, im Jahr 2013 waren es erst 14 Prozent. Rund 64.000 Frauen befassen sich inzwischen mit der Computerprogrammierung. "Mädchen können heute alles werden", sagt die Bundesbildungsministerin. 

    Mehr Frauen in der Forst- und Jagdwirtschaft

    Auch ein Gewehr in die Hand zu nehmen, ist immer weniger Männersache. Die Zunahme des Frauenanteils in der Forst- und Jagdwirtschaft sowie der Landschaftspflege fiel sogar noch deutlicher aus: Der Anteil stieg hier von 10 Prozent im Jahr 2013 auf 19 Prozent im vergangenen Jahr. Mit 12.000 Frauen in diesem Bereich ist die Branche allerdings nicht ganz so groß. 

    Stark präsent sind Frauen inzwischen auch bei der Polizei, im Kriminaldienst und im Gerichts- und Justizvollzug. Ihr Anteil stieg hier von 20 Prozent auf rund 28 Prozent, insgesamt kümmern sich rund 97.000 Frauen um die Sicherheit im Land. 

    Mehr Männer werden Kassierer oder Alten- und Krankenpfleger

    Es sei ja schön und gut, dass Frauen sich für klassische "Männerberufe" interessierten. Verfechter der Gleichberechtigung fügen dann aber auch häufig an, dass es auch mehr Männer in "Frauenberufen" geben müsste, zum Beispiel als Erzieher in Kindertagesstätten. 

    Tatsächlich findet auch in den "Frauenberufen" Bewegung statt: Der Anteil der Männer in der Körperpflege hat von zehn auf 18 Prozent zugelegt. In der Altenpflege sind inzwischen nicht mehr nur zu 13 Prozent, sondern zu 17 Prozent Männer tätig. Auch an der Supermarktkasse sitzen inzwischen häufiger Kassierer, nicht Kassiererinnen. Im großen Bereich der Gesundheits- und Krankenpflege stieg der Männeranteil von 14 auf 23 Prozent. Hier arbeiten 295.000 Männer, die Geburtshilfe, aber auch das Rettungswesen zählt dazu. 

    Dem Girls' Day ist inzwischen übrigens ein Jungen-Zukunftstag gefolgt, der Boys' Day. 

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