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Medizin: Intensivmediziner: "Wir steuern ungebremst auf die nächste Katastrophe zu"

Medizin

Intensivmediziner: "Wir steuern ungebremst auf die nächste Katastrophe zu"

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    Überlastete Kinderkliniken könnten auch dieses Jahr wieder bevorstehen.
    Überlastete Kinderkliniken könnten auch dieses Jahr wieder bevorstehen. Foto: Christoph Soeder, dpa (Symbolbild)

    Eltern ist der vergangene Winter noch präsent: Die Kinderintensivstationen waren überlastet, schwer kranke Kinder mussten hunderte Kilometer weit in andere Kliniken transportiert werden. In Notaufnahmen warteten Eltern und Kinder teils stundenlang. Diesen Winter könnte es ähnlich kommen, warnt Florian Hoffmann. Er ist Kindernotarzt, Kinderintensivmediziner in München und Präsident der deutschen interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (Divi).

    Die Krankenhaus-Ampel steht schon jetzt in zwölf bayerischen Kinderkliniken auf Rot

    "Wir steuern ungebremst auf die nächste Katastrophe zu", sagt Hoffmann unserer Redaktion. Schon jetzt, während des Sommers, seien viele Kinderintensivstationen überlastet. Ein Blick ins Intensivregister zeigt, dass die Ampel bei derzeit zwölf bayerischen Kinderkliniken von Aschaffenburg über München und Memmingen nach Passau auf Rot steht. 

    Heißt: Nach Einschätzung der dort arbeitenden Ärzte können sie keine weiteren Patienten aufnehmen. Käme im Winter wieder eine Infektionswelle, träfe sie die Kinderintensivstationen hart, sagt Hoffmann. "Eltern werden wieder tagelang in Notaufnahmen schlafen müssen und ihre Kinder weite Wege in Kauf nehmen, um ein freies Bett zu finden."

    Von den 300 Millionen Euro Soforthilfe sei in den Abteilungen vergangenes Jahr quasi nichts angekommen

    Im vergangenen Jahr stellte Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) 300 Millionen Euro Soforthilfe zur Verfügung. Von diesem Geld sei in den Abteilungen aber quasi nichts angekommen, sagt Divi-Präsident Hoffmann. In den kommenden beiden Jahren stehen für die Kinder- und Jugendmedizin wieder 300 Millionen Euro bereit, teilt das Gesundheitsministerium mit.

    Zudem verweist es auf die Krankenhausreform, die für die Kinder- und Jugendmedizin ein zusätzliches Budget vorsehe. "Die nähere Ausgestaltung wird im Rahmen des über den Sommer zu formulierenden Gesetzentwurfs erarbeitet", heißt es weiter. 

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