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Medikamentenkrise in Deutschland: Wie Billigpreise schaden

Kommentar

Medikamentenmangel in Deutschland: Billig macht verletzlich

Michael Pohl
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    In Deutschland werden verschiedene Medikamente knapp.
    In Deutschland werden verschiedene Medikamente knapp. Foto: Monika Skolimowska, dpa (Archivbild)

    Antibiotikasäfte für Kinder, Blutdruck- und Cholesterinsenker, Diabetes-Arzneien: Fast überall kämpfen Apotheken in Deutschland mit nicht oder zu spät lieferbaren Medikamenten. Inzwischen herrscht unter ihnen ein aufwendiger Tauschhandel. Das neue Gesetz gegen Lieferengpässe lindert den Medikamentenmangel nur leicht, denn es ist eigentlich nur ein Bevorratungsgesetz für Großhändler und nationale Hersteller. Die Ursachen liegen aber meist im internationalen Arzneimittelgeschäft und ebenso im Kostendruck des deutschen Gesundheitssystems.

    Kostensenkung in der Medikamentenindustrie macht verletzlich

    Massive Kostensenkungsmaßnahmen haben die Produktion zahlloser einfacher Medikamente in Europa unrentabel gemacht. Inzwischen herrscht knallharter Wettbewerb, der die Arzneimittelherstellung in Billigländer verlagert und auf wenige Anbieter konzentriert hat. Doch auch hier gilt das ökonomische Gesetz: je billiger, desto verletzlicher. Lange internationale Lieferketten bei Rohstoffen und Produktion können an vielen Gliedern haken oder reißen. Zuverlässige Warenströme kosten dagegen fast immer mehr Geld.

    Ein Mittel gegen den Medikamentenmangel wäre es, die Produktion wieder mehr nach Europa zurückzuholen, es muss nicht unbedingt Deutschland sein. Da fast alle EU-Länder unter dem gleichen Problem leiden, sollte man sich in Brüssel an die Arbeit machen.

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