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Medien: 100. Geburtstag von Günter Holland: Erinnerung an großen Verleger

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100. Geburtstag von Günter Holland: Erinnerung an großen Verleger

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    Herausgeber Günter Holland Foto Fred Schöllhorn<br>
    Herausgeber Günter Holland Foto Fred Schöllhorn<br> Foto: Fred Schöllhorn

    Er war ein Herausgeber, wie Journalisten ihn sich wünschen. Belesen, vielseitig interessiert, stets gut informiert - und selbst als Geschäftsführer noch immer einer von uns. Günter Holland, der gelernte Journalist, betrachtete die Zeitung, die sein Schwiegervater Curt Frenzel gegründet hatte, nicht einfach nur als ein Produkt, sie war eine Herzenssache für ihn. Eine Lebensaufgabe. In Redaktionskonferenzen diskutierte er oft mit, als könnte er den Leitartikel für die nächste Ausgabe auch selbst übernehmen, ohne seiner Redaktion dabei aber vorzuschreiben, was sie zu schreiben hatte. Innere Pressefreiheit nennt man das heute gerne. 

    Günter Holland: Hoher Anspruch, bundesweite Beachtung

    Kunstsinnig wie ein Feuilletonist, politisch immer auf dem Laufenden, zurückhaltend in seinem Auftreten und liberal in seinen Ansichten, war er für uns Redakteure eine Autorität, ohne autoritär zu sein. Auch dafür haben wir ihn, den Verleger, geachtet, geschätzt, wenn nicht gar verehrt. Ihm am großen Konferenztisch gegenüber zu sitzen, hieß gut argumentieren zu müssen, seine feine Ironie als Ansporn zu begreifen und nicht als Kritik, weil wir am Ende ja alle das Gleiche wollten: jeden Tag eine gute Zeitung zu machen, die auch dank seines hohen Anspruchs bis heute bundesweit beachtet wird. 

    Seine journalistische Laufbahn hatte der 2006 verstorbene Günter Holland in der politischen Redaktion der Westdeutschen Allgemeinen in Essen begonnen und anschließend für verschiedene Zeitungen aus Paris berichtet, wohin er mit seiner Frau Ellinor gezogen war, der Tochter von Curt Frenzel. Nach dessen Tod wurde er Chefredakteur und schließlich Geschäftsführer und Herausgeber. An diesem Montag wäre Günter Holland 100 Jahre alt geworden, ein leidenschaftlicher Journalist, ein „Sir“ im besten Sinne des Wortes und bis heute ein Vorbild für viele von uns. „Wir Journalisten sind keine Weltverbesserer.“, hat er einmal gesagt. „Wir sagen, was ist, wie es ist oder war, nach gutem Gewissen und Wissen, nach sorgfältiger Prüfung.“ In unserer Journalistenschule, die seinen Namen trägt, lebt Günter Holland weiter. 

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