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Markus Söder im Interview: „In manchen Klassenzimmern wird kaum noch Deutsch gesprochen“

Interview

Markus Söder: „In manchen Klassenzimmern wird kaum noch Deutsch gesprochen“

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    Markus Söder fordert vor dem CSU-Parteitag in Augsburg mehr Anstrengungen in der Migrationspolitik.
    Markus Söder fordert vor dem CSU-Parteitag in Augsburg mehr Anstrengungen in der Migrationspolitik. Foto: Peter Kneffel, dpa

    Herr Söder, am Samstag holt sich Friedrich Merz beim CSU-Parteitag in Augsburg den bayerischen Segen für seine Kanzlerkandidatur. Ist damit der jahrelange Streit zwischen den beiden Schwesterparteien beendet?

    Markus Söder: Friedrich Merz wird hier sehr warm empfangen werden. Wir haben gemeinsam das Ziel, die Ampel abzulösen und Olaf Scholz in Rente zu schicken. Das geht nur mit Geschlossenheit. Friedrich Merz hat dafür unsere volle Unterstützung und auch meine ganz persönliche.

    Die Rangfolge ist damit geklärt. Friedrich Merz ist die Nummer eins. Aber wer ist die Nummer zwei in der Union? Markus Söder oder doch eher Hendrik Wüst?

    Söder: Es gibt zwei Parteivorsitzende, das ist entscheidend. Wenn die beiden sich gut verstehen, geht es der Union gut. Alles andere spielt keine Rolle. Für Nebensächlichkeiten ist die Lage für das Land und die Demokratie zu ernst.

    Das vergangene Jahrzehnt in der Union war von Zwietracht geprägt. Erst der Streit zwischen Angela Merkel gegen Horst Seehofer um die Asylpolitik, dann Armin Laschet gegen Markus Söder um die Kanzlerkandidatur. Markiert Augsburg nun tatsächlich ein Ende von all dem?

    Söder: In der Tat. Seit der Flüchtlingskrise gab es eine Spaltung innerhalb der Union. Die unkontrollierte Zuwanderung hat auch eine Wunde in die Seele vieler Deutschen geschlagen. Umso mehr schätze ich an Friedrich Merz, dass er den Kurs der CDU korrigiert hat. Wir haben die beiden Parteien miteinander versöhnt. Das ist wichtig. Denn Deutschland muss wieder auf Vordermann gebracht werden.

    Für einen Politikwechsel werden Sie mindestens einen Koalitionspartner brauchen. Merz will die Tür für eine Zusammenarbeit mit den Grünen nicht ganz zuschlagen, Sie hingegen drohen mit einem Veto. Fangen Sie etwa schon wieder damit an, dem eigenen Kandidaten das Leben schwerzumachen?

    Söder: Eine Union, die mit den Grünen koalieren will, wird nicht über 30 Prozent kommen. Und dann entsteht am Ende wieder so eine wackelige Konstruktion daraus wie die Ampel, die keine Probleme löst, sondern bestenfalls vertagt. Sie dürfen davon ausgehen, dass Friedrich Merz und ich alles, wirklich alles, miteinander besprechen, nicht nur die Kanzlerkandidatenfrage, sondern auch die Strategie, die Arbeitsteilung, und die Frage, wie wir den Wahlkampf aufziehen wollen. Fakt ist: Wir wollen kein Schwarz-Grün, weil die Grünen eine linke ideologische Partei sind, die an den wahren Sorgen der Menschen vorbei regiert.

    Selbst in der CSU haben nicht alle eine derartige Grünen-Intoleranz wie Sie. Ihr Vize Manfred Weber will eine Koalition jedenfalls nicht ausschließen.

    Söder: Es gibt eine überragend klare Mehrheit in der gesamten CSU, und übrigens auch bei den Menschen in Bayern: Schwarz-Grün ist keine Perspektive. Die Grünen haben den Regierungstest nicht bestanden und haben den wirtschaftlichen Niedergang in Deutschland zu verantworten, blockieren seit Jahren die Migrationspolitik, haben Bayern bewusst benachteiligt und die CSU mit dem Wahlrecht zu schädigen versucht. Der Süden vergisst nicht.

    Wenn man Ihnen so zuhört, könnte man meinen, die Grünen seien das größte Problem unter den deutschen Parteien und nicht die AfD.

    Söder: Unsinn! Selbstverständlich ist die AfD die größte Gefahr für unser Land - darüber brauchen wir nicht zu streiten. Die AfD ist ein Feind unserer Demokratie, den wir bekämpfen müssen. Die Grünen sind aber ein politischer Wettbewerber. Wir haben bei vielen Themen eine völlig unterschiedliche Auffassung und deshalb bin ich überzeugt davon, dass wir einen echten Politikwechsel in Deutschland nur ohne die Grünen hinbekommen.

    Zum CSU-Parteitag wird Markus Söder (rechts) am Samstag auch den CDU-Vorsitzenden Friedrich Merz begrüßen.
    Zum CSU-Parteitag wird Markus Söder (rechts) am Samstag auch den CDU-Vorsitzenden Friedrich Merz begrüßen. Foto: Kay Nietfeld, dpa

    In einem Leitantrag zum Parteitag fordern Sie eine Begrenzung auf 100.000 Asylanträge pro Jahr und erklären das damit, dass sich „die Menschen in vielen deutschen Städten nicht mehr zu Hause fühlen“. Das klingt schon sehr nach AfD.

    Söder: Das weise ich massiv zurück. So reden nur Grüne. Wenn Sie das unterstellen, verletzen Sie die Gefühle von Millionen Bürgern aus der Mitte und auch der Mehrzahl Ihrer Leser. Blicken Sie doch bitte in die Kommunen: Die Migration wächst uns über den Kopf. Unser Land ist finanziell und kulturell überfordert. Viele fühlen sich in ihren Stadtteilen nicht mehr richtig daheim, in manchen Klassenzimmern wird kaum noch Deutsch gesprochen. Und manche der Flüchtlinge, die bei uns Schutz erhalten, begehen Gewalttaten wie in Mannheim und Solingen. Wir dürfen all diese Probleme nicht ignorieren oder bewusst ausblenden. Damit fördert man die AfD. Wir brauchen eine Migrationswende, um extremistische Kräfte überflüssig zu machen. Dazu gehört auch eine Änderung des Asylrechts. Wir sollten selber entscheiden können, wer ins Land kommt. Und diejenigen, die keinen Anspruch auf Asyl haben, müssen schnell wieder zurückgeführt werden. Das muss auch nach Syrien und Afghanistan möglich sein. Und bitte nicht mit einem Handgeld von 1000 Euro. Das ist absurd.

    Was Sie dabei verschweigen ist, dass sich die Bundesregierung doch längst bewegt hat und an allen deutschen Grenzen Kontrollen durchführen lässt.

    Söder: Jedoch immer zu spät, zu wenig und nur auf unseren größten Druck hin. Dauerhafte Grenzkontrollen sind ein erster Schritt. Wir hatten das schon lange gefordert. Das Problem ist nur: Je länger solche Maßnahmen verzögert werden, desto größer wird das Problem. Vor zwei Jahren wären solche Kontrollen noch effektiver gewesen, seitdem sind aber schon Hunderttausende ins Land gekommen, von denen nur ein Bruchteil einen Asylanspruch hat. Daher braucht es an den Grenzen nicht nur Kontrollen, sondern vor allem Zurückweisungen. Positiv sind die Abkommen der EU mit Tunesien oder Ägypten. Das hat die Zahl der ankommenden Flüchtlinge bereits massiv reduziert. Davon braucht es mehr.

    Warum reden Sie nicht öfter von solchen Erfolgen und lassen stattdessen sogar das Wort vom drohenden „Notstand“ im Raum stehen? Damit erwecken Sie doch den Eindruck, dass gar nichts passiert und treiben die Menschen erst recht der AfD in die Arme.

    Söder: Noch mal Einspruch. Diese These wird seit Jahren von den Vertretern der Ampel gebetsmühlenartig vertreten. Das Gegenteil ist der Fall. Fakt ist: Die Zahlen steigen und die Kommunen sind komplett überfordert. Und die Morde von Mannheim und Solingen haben das Sicherheitsgefühl der Menschen tief berührt. Wir müssen konsequent handeln. Und da ist in Deutschland noch viel zu tun. Sonst gewinnen destruktive Kräfte wie AfD und BSW die Oberhand.

    Falls die Union die Bundestagswahl gewinnt, wird ein Kanzler Merz mit genau den gleichen Herausforderungen zu kämpfen haben wie die Ampel heute, und zwar nicht nur bei der Migration. Krieg in der Ukraine, Wirtschaftsflaute - warum soll dann alles plötzlich besser werden?

    Söder: Weil nicht die Herausforderungen unser Problem sind, sondern der Umgang der Ampel damit. Nehmen wir die Wirtschaftspolitik: Das Heizungsgesetz und der Ausstieg aus der Kernenergie waren schwere Fehler, die unserer Wirtschaft geschadet haben. Die überstürzte Streichung der Prämien für Elektroautos durch Herrn Habeck war ein Desaster. Das Bürgergeld ist absolut leistungsfeindlich und sozial ungerecht und Milliardensubventionen für ausländische Konzerne wie Intel waren ein Flop, besonders weil dies zu Lasten des Handwerks, des Mittelstands, der Gastronomie und der Landwirtschaft passierte. Denn die mussten mit Kürzungen alles bezahlen. Seien wir ehrlich: Der grüne Wirtschaftsminister hat wenig Ahnung von Wirtschaft. Herr Habeck versprach uns ein grünes Wirtschaftswunder, bekommen haben wir eine dauerhafte Rezession.

    Sie halten wirklich immer noch an der Atomkraft fest? Ernsthaft?

    Söder: Es gibt viele Länder, die weiterhin auf die Kernenergie setzen. Nur Deutschland verweigert sich jeder Diskussion. Dabei gibt es naheliegende Fragen: Welche Vereinbarungen können wir mit Frankreich und Tschechien treffen, um uns an deren Kraftwerken zu beteiligen oder mitzuhelfen, um die extrem hohen Energiepreise zu reduzieren? Wir werden es nicht schaffen, mit Kohle und Atomkraft zwei grundlastfähige Energiequellen gleichzeitig abzuschalten - auch wenn wir beim Ausbau der Erneuerbaren inzwischen wirklich gut vorankommen. Unsere Industrie braucht verlässlichen und bezahlbaren Strom, um überleben zu können. Außerdem forschen wir in Bayern bereits an der Kernfusion, also der nächsten Generation ohne Atommüll. Von der Ampel kommt auch hier rein gar nichts.

    Besonders die Autobranche hat zu kämpfen. Könnten EU-Zölle auf chinesische E-Autos deutschen Herstellern helfen?

    Söder: Das wäre ein Fehler. Wenn wir Zölle auf chinesische Autos erheben, belastet das unsere Arbeitsplätze und wir müssen mit Gegenmaßnahmen für unseren Export rechnen. Das mag den USA, Mexiko oder auch französischen oder italienischen Autobauern egal sein, weil sie kaum Autos nach China exportieren. Für die deutschen Hersteller ist das aber ein ganz entscheidender Markt.

    Der Kanzler sieht das offenbar ähnlich und wollte mit seinem Machtwort in der Koalition solche Zölle verhindern.

    Söder: Aber er hatte sich keine Mehrheiten in Europa organisiert und so ist das vermeintliche Machtwort verpufft. Das hat im Übrigen auch gezeigt, wie wenig Gewicht das Wort des deutschen Kanzlers international noch hat.

    Die Außenpolitik ist längst ins Zentrum der innenpolitischen Auseinandersetzung gerückt. Vor allem der Umgang mit der Ukraine etwa ist Wahlkampfthema.

    Söder: Die AfD und Sahra Wagenknecht sind das Sprachrohr von Wladimir Putin. Unsere Außenpolitik darf davon nicht beeinflusst werden. Wir stehen fest im atlantischen Bündnis, unterstützen weiter die Ukraine und müssen unsere Bundeswehr massiv stärken. Nur so gewährleisten wir unsere Freiheit und Sicherheit.

    Bei einer Friedensdemo vor wenigen Tagen stellte sich auch CSU-Urgestein Peter Gauweiler an die Seite Wagenknechts. Wie fanden Sie das?

    Söder: Peter Gauweiler hat schon immer seine eigene Meinung gehabt. Aber da ist er ein Solitär. Die Union hat hier ein klares Koordinatensystem. Wir stehen zur Nato und der Bundeswehr. Als CSU wollen wir die Wiedereinführung der Wehrpflicht. Und wenn die Nato zu unserem Schutz neue Waffen in Deutschland stationieren muss, dann stehen wir auch dazu. Wachsamkeit ist der Preis der Freiheit.

    Wie umgehen mit Wladimir Putin? Friedrich Merz (links) und Markus Söder sind sich da mit Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (Mitte) nicht immer einig.
    Wie umgehen mit Wladimir Putin? Friedrich Merz (links) und Markus Söder sind sich da mit Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (Mitte) nicht immer einig. Foto: Robert Michael, dpa

    In Ostdeutschland ist man sich da nicht ganz so einig. Mehrere CDU-Spitzenpolitiker haben gerade Gespräche mit Putin gefordert. Auch die Hilfen für die Ukraine sind nicht unumstritten.

    Söder: Glauben wir wirklich, dass eine Kapitulation der Ukraine einen stabilen Frieden bringt? Glauben wir ernsthaft, dass Wladimir Putin damit zufrieden wäre? Die Wahrheit ist doch eine ganz andere: Mit einem solchen Einknicken würden wir neue Bedrohungslagen schaffen. Mit der Folge, dass in fünf, sechs Jahren ein ähnliches Szenario auch für halb Europa droht. Mich erinnert das alles an die Zeit des Nato-Doppelbeschlusses um 1979/80. Die historische Erkenntnis aus dieser Zeit ist doch, dass man Wehrhaftigkeit zeigen muss, wenn es darauf ankommt. Das haben damals Schmidt, Kohl und Strauß vorgemacht. Abgesehen davon: Wenn wir der Ukraine jetzt einfach unsere Hilfe entziehen würden, dann wären wir unzuverlässige Partner. Und vergessen wir nicht: Ein abruptes Ende des Krieges auf Kosten der Ukraine würde dazu führen, dass Millionen Ukrainerinnen und Ukrainer ihre Heimat verlassen müssten und vor den Toren Europas und vor allem Deutschlands stünden.

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    25 Kommentare
    Walter Koenig

    Unseren täglichen Söder gib uns heute - ist das das neue Motto der Augsburger Allgemeine? Nett ist auch die heutige Schlagzeile auf der Startseite der Printausgabe, im Untertitel kann man das lesen: CSU-Chef fordert vor Parteitag die CDU auf, Kurs zu halten. Ein Schelm, der Böses dabei denkt, schließlich unterstützt Herr Söder die Kandidatur von Herrn Merz mindestens zu 150%.....

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    Günter Köhler

    ...und da war er sich ja auch "fein". Die AA entwickelt sich langsam aber sicher zu einem Nachfolger des "Bayernkurier". Beispiele dafür gibt es gerade in letzter Zeit genügend.

    Klaus Reindl

    Wenn man beim bayerischen Ministerpräsidenten immer wüsste, wie lang die Halbwertszeit seiner jeweils aktuellen Meinung ist ...

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    Benjamin Miletic

    Da das hier nicht ander geht: Likes +1^^

    Marianne Böhm

    Wo er Recht hat hat er recht.. und da muss keiner Fremdenfeindlich sein.. Es kommen weiterhin täglich viele Flüchtlinge zu uns ins Land von überall her, wo eine vernünftige Integration nicht mehr stattfinden kann, weil keine Deutschkenntnisse, Bildung vorhanden ist.. Unsere Lehrkräfte müssen zu ihrer eigentlichen Lehrarbeit auch noch Erziehungs- Sprachunterricht leisten.. da fallen deutsche Kinder die sich im Lernen schwer tun völlig unten durch... in dieser Flüchtlingskrise kann es nur noch auf beiden Seiten schulische Verlierer geben. Und wie man sehen kann, es läuft alles weiter wie gehabt.. es geht nur um Kriege, Waffen für die Welt, oder die AFD die man bekämpft, als weniger um die realen Probleme bei uns. 14 Tage nach der UN in Amerika wo sich die Welt getroffen hat, treffen sich deren Staatschef heute bei uns im Land und so geht es ständig weiter. Während bei uns jedes Jahr viele Kinder ohne Abschluss die Schule verlassen, planen diese Herren, Krieg und Rüstungsaufbau.

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    Richard Merk

    Natürlich kann eine vernünftige Integration stattfinden. Man muss nur wollen und den Kindern schon im Kindergarten vernünftige Deutschkurse anbieten. Es wird nur noch gejammert und ein Miteinander rückt immer weiter weg. Stattdessen will Söder sogar den Schulbesuch verhindern anstatt dafür zu sorgen dass die Bildungschancen für alle Kinder gleich sind. Das Leben vor allem der Kinder von Migranten soll zur Hölle gemacht werden mit Ausgrenzung usw. obwohl alle Kinder die gleichen Rechte zur Bildung haben.

    Rolf Kalo

    Woher wollen Sie denn die Leute nehmen, die die Deutschkurse geben sollen?

    Wolfgang Leonhard

    Söder hat schon einmal versucht, die AfD rechts zu überholen, und ist damit kläglich gescheitert. Anscheinend lernt er aus seinen Fehlern nicht. Den Schaden werden die Bürger in Bayern haben.

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    Günter Köhler

    Christian Ehring hat´s gestern in seinem "Extra 3" vollkommen richtig auf den Punkt gebracht: "Die AfD bestimmt derzeit die Themen". Und unser Markus bleibt (wider besseren Wisens ?) genau in dieser Spur und will sogar noch auf die Überholspur wechseln. Das kann doch nur noch zum Crash führen. Fragt sich allerdings nur, für wen? Aber da haben Sie ja schon die Antwort gefunden und ich meine dazu: Nicht nur die Bürger in Bayern.

    Peter Zimmermann

    <"In manchen Klassenzimmern wird kaum noch deutsch gesprochen.">. Gemäß dem Artikel über Dialekte und Intelligenz könnte man die Schüler ja eine ganz eigene Sprache untereinander entwickeln lassen, soll schließlich intelligent machen. :-))

    Wolfgang Leonhard

    Interessant ist Söders Antwort auf die Frage nach der Atomkraft. Offensichtlich hat er sich von der der Renaissance der Nutzung der Atomenergie in Deutschland schon wieder verabschiedet. Stattdessen will er nun Beteiligungen an französischen oder tschechischen Atomkraftwerken. Das ist teuer, unsinnig und überflüssig, denn das regelt inzwischen der europäische Strommarkt. Söder soll lieber schauen, dass seinen jüngsten Ankündigungen zum massiven Ausbau der Windkraft in Bayern nun endlich auch mal Taten folgen.

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    Peter Zimmermann

    Da hat er das Problem, dass viele (Wähler?) zwar sagen regenerative ja und Klimaschutz auch ja, aber nicht bei mir. Hauptsächlich durch die Befürchtung eines drohenden Wertverlusts der eigenen Immobilie. War doch bei den Stromleitungen aus dem Norden auch nicht anders weshalb nun die weit teurere Variante in den Boden gewählt wurde.

    Martin Dünzl

    Nunja, so manche Wähler:innen befürworten ja auch noch die Atomkraft - aber bitte weder ein Akw in Wohnortnähe noch ein atomares Endlager vor der Haustür.

    Franz Wildegger

    Garantiert wäre der Schaden für Bayern weit, weit größer, wenn Markus Söder auf Leute wie Sie Herr Leonhard und Walter König hören würde! Gott sei Dank tut er das aber nicht, zum Segen für Bayern!

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    Richard Merk

    AfD rechts außen überholen, AKW's verherrlichen, Kliniken in Bayern sterben lassen, Chaos in Schulen und Kindergärten, Verbrennerverbot rückgängig machen, Klimaschutz vernachlässigen usw. Ein Segen für Bayerns Bürger ist lediglich mit gefüllten Maßkrug zu spüren, sonst ist weit und breit nicht zu sehen. Es wird nicht mehr lange dauern bis Söder den letzten gesunden Baum in Bayern aus Verzweiflung umarmt.

    Maria Reichenauer

    Sehr richtig, Herr Merk! Noch ein Punkt fällt mir ein: Beim Bund Geld für die Hochwassergeschädigten fordern und selbst nicht die erforderlichen Unterlagen beibringen. Das ist schäbig, sich auf dem Rücken dieser Menschen profilieren zu wollen.

    Günter Köhler

    Und auch zum Segen für Ihre Heimatgemeinde samt CSU-Bürgermeister und gerodetem Auwaldareal, gell.

    Roland Hüttner

    Söder spricht das aus, was sehr viele Bürger auch so sehen! In fast allen Punkten hat er recht. Nicht die AfD ist ein Problem, sondern die Politik der letzten Jahre. Diese hat der AfD Wähler zugetrieben. Ich denke und wähle konservativ - werde aber bestimmt nicht die AfD wählen. Unter Helmut Schmid war ich SPD-Wähler, lang ist es her. Ich hoffe und wünsche mir , daß Merz und Söder, CDU und CSU - die konservative Mitte - die Wahlen gewinnen und versuchen, die bestmöglichste Politik für unser Land zu gestalten. Was Minderheitenparteien zusammen "anrichten" können, sehen wir ja gerade eindrucksvoll!

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    Maria Reichenauer

    Mit mindestens einer dieser Minderheiten werden Sie auch rechnen müssen, wenn die C-Parteien die Wahlen gewinnen. ICh freue mich jetzt schon auf die Koalitionsverhandlungen.

    Roland Hüttner

    Da haben Sie recht. Eine SPD unter Pistorius wäre eine Alternative!! AfD verbietet sich, BSW ? Wohl kaum. FDP - schaffen die die 5 % ? "Schau mer mal - dann seh mer scho!"

    Richard Merk

    MP Markus Söder und seinem geifernden Generalsekretär Martin Huber würde es gut stehen endlich mal sachlichen und fachlichen Expertenrat einzuholen. Mit Rachegelüsten und längst überholtem Sachverstand reicht es nur zum Schaden für den bayerischen Bürger.

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    Maria Reichenauer

    Ein ziemlich abenteuerlicher Kurs, den Söder fährt. Die AfD überholt er rechts, schon lange in Verruf gekommenen tschechischen Kernkraftwerken würde er mit Beteiligungen die Absolution erteilen, die CDU ineben Merz ist für ihn eine "Nebensächlichkeit", der Süden wird zum Rächer der Enterbten, das Asylrecht als Menschenrecht möchte er zurechtbiegen, im EU-Recht nicht vorgesehene dauerhafte Grenzkontrollen findet er ganz toll ebenso wie gesetzlich nicht mögliche Zurückweisungen, Abkommen mit diktatorisch regierten Staaten, deren Bürger selbst Asyl bräuchten, und natürlich ist das Bürgergeld nur was für faulenzer – Söders Kosmos gleicht einer Achterbahn, aus der er nicht mehr rauskommt. Lieber Gott, wie kann man den Mann wieder in die Spur bringen? Gegen die AfD wird diese Schwarzmalerei nicht helfen, ganz im Gegenteil. Wer einmal in die braune Gasse eingebogen ist, nimmt das Original, nicht die bayerische Kopie.

    Wolfgang Schwank

    Das Interview macht überdeutlich, welch prinzipienloser Typ dieser Herr Söder ist. Er dreht sich wie ein Fähnchen im Wind und beruft sich dabei immer - ganz dumpf populistisch - auf die "Mehrheit der Bayern". Er überlagert und unterdrückt andere Positionen auch in der CSU, beispielsweise Herrn Weber, der sich Schwarz-grün im Bund vorstellen kann und gleichzeitig in Brüssel mit den Rechten a la Meloni kungelt. Oder den konservativen Urgestein Gauweiler, der Waffenstationierungen ablehnt und sich dabei auf FJS ganz konkret beruft. All das und noch viel mehr wird unter den Teppich gekehrt, natürlich auch die jüngere wenig glorreiche Vergangenheit, wie beispielsweise die Maut. Dieser Typus Politiker, von denen wir Unmengen in verschiedenen Farben haben, lebt davon, dass die Zustimmung kaum noch von Inhalten sondern überwiegend durch Bilder, Szenarien und (Hof)Berichterstattungen erfolgt.

    Franz Wildegger

    An alle "Söder-Freunde" ich habe mir seine 1 Stündige Rede auf BR24 live ab 17.15 Uhr angesehen! Einfach ein Genuss seine klare Ansprache an die Partei-Mitglieder und die "grünen Freunde" mit erleben zu dürfen! Das würde ich dann doch so manchen "Schreiberlingen" zur Nachahmung wärmstens empfehlen.

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