Lötzsch zurückgetreten: Die intern umstrittene Linken-Chefin Gesine
Lötzsch will in Berlin bleiben
Lötzsch kündigte an, sich künftig auf ihr Mandat als Berliner Bundestagsabgeordnete zu konzentrieren. Noch im Oktober hatte sie erklärt, dass sie bei der Wahl der neuen Parteiführung in diesem Jahr erneut für den Parteivorsitz kandidieren wolle.
Lötzsch und Ernst: Verantwortlich für das schlechte Erscheinungsbild?
Linken-Chef Klaus Ernst hat mit Bedauern auf den Rücktritt seiner Kollegin reagiert. Er "bedauere und respektiere den Schritt", erklärte Ernst am Mittwochmorgen. "Wir haben in einer schwierigen Zeit vertrauensvoll und mit gegenseitigem Respekt zusammen gearbeitet." Dafür danke er der Linken-Chefin. Für die kommende Zeit wünsche er Lötzsch und ihrer Familie "Kraft und Gesundheit", erklärte Ernst weiter.
Lötzsch und Ko-Parteichef Klaus Ernst werden in der Linken entscheidend mitverantwortlich für das schlechte Erscheinungsbild der Partei gemacht. So geriet die Partei etwa wegen einer von Lötzsch ausgelösten Kommunismusdebatte in Bedrängnis, aber auch wegen eines umstrittenen Glückwunschtelegramms an den kubanischen Revolutionsführer Fidel Castro.
Linke: Kehrt Oskar Lafontaine zurück?
Lötzschs Ko-Vorsitzender Ernst hat sich bisher in der Frage einer erneuten Kandidatur nicht festgelegt. Vor wenigen Tagen hatte Linken-Parteivize Heinz Bierbaum Berichte über Absprachen über die künftige Parteiführung dementiert. In mehreren Medien wurde am Mittwochmorgen über eine Rückkehr von Oskar Lafontaine an die Parteispitze spekuliert.
Über die künftige Parteispitze soll Bierbaum zufolge jedoch erst nach der nordrhein-westfälischen Landtagswahl im Mai entschieden werden. (afp, AZ)